Telekom Baskets In der kleinen Krise rückt das Team zusammen

BONN · Gegen die offensivstarken Bremerhavener wollen die Bonner im Heimspiel am Sonntag von Beginn an intensiv verteidigen.

 Im Spielaufbau der Baskets zeigte Tony DiLeo zuletzt, wie wertvoll er für die Mannschaft ist.

Im Spielaufbau der Baskets zeigte Tony DiLeo zuletzt, wie wertvoll er für die Mannschaft ist.

Foto: Jörn Wolter

Predrag Krunic ist ein Antreiber. Wer den Trainer der Telekom Baskets Bonn bei der Arbeit mit der Mannschaft beobachtet, der weiß, dass dieser Mann seinen Job perfekt machen will. Von den Spielen in der Basketball-Bundesliga her kennt man den Bosnier als ständigen Unruhestifter an der Seitenlinie, im buchstäblichen Sinne als Springinsfeld, der gerne einmal die Grenzen der Coachingzone ignoriert. Im Training ist der 48-Jährige nicht ruhiger. Immer wieder begleitet er die Übungen seiner Mannschaft mit lauten Zwischenrufen, fuchtelt mit den Armen, zieht selbst den Sprint beim Tempogegenstoß mit an.

Das bleibt bei den Spielern nicht ohne Wirkung. Sie sind hochkonzentriert bei der Sache, nehmen die engagierte Arbeitsweise ihres Coaches voll an. Krunic seinerseits honoriert die professionelle Einstellung seines Personals mit lobenden Worten. „Wir hatten eine schwierige Zeit. Mit Konstantin Klein und Ryan Thompson sind zeitweise zwei Guards ausgefallen. Das war nicht einfach. Doch die anderen waren bereit, das zu kompensieren und noch ein Stück mehr von sich zu geben“, sagte Krunic.

So fanden die Bonner aus der kleinen Krise mit drei Niederlagen in Folge in Bundesliga und Europe Cup heraus, gewannen in Würzburg und hatten am vergangenen Dienstag bei Belfius Mons-Hainaut einen ganz starken Auftritt, siegten mit 82:72 und zogen als Gruppenerster in die nächste Runde des Europe Cups ein.

Auch Sportmanager Michael Wichterich registriert die Entwicklung mit Wohlwollen. „Es war stark, wie die Mannschaft angesichts der Ausfälle zusammengerückt ist und dabei auch kämpferisch überzeugt hat“, erklärte er. Nach den Niederlagen gegen Braunschweig und gegen Södertälje „hat schon ein gewisser Druck auf der Mannschaft gelastet, damit ist sie gut umgegangen, auch individuell“.

Spieler wie Josh Mayo und Tony DiLeo drücken dem Spiel der Baskets mehr und mehr ihren Stempel auf, und auch Center Julian Gamble kommt allmählich in der Bundesliga an. Angesichts dieser Entwicklung wehrt sich Wichterich aber gegen das Wort Zufriedenheit. „Die Aufgaben werden nicht leichter. Wir müssen dranbleiben und weiter an uns arbeiten“, sagte der Sportmanager nicht zuletzt mit Blick auf die schwere Aufgabe am Sonntag (18 Uhr, Telekom Dome) gegen die Eisbären Bremerhaven, die von Ex-Baskets-Spieler Sebastian Machowski trainiert werden.

Angesprochen auf den Gegner (rund 86 Punkte pro Spiel), offenbart die Miene von Krunic eine Mischung aus Anerkennung und Respekt. „Bremerhaven ist offensiv sehr gefährlich, hat viele Waffen auf allen Positionen. Wir müssen vor allem defensiv unser Maximum geben“, blickte Krunic voraus.

Es sei wichtig, mit einer hohen Intensität in das Spiel zu starten und damit den Gegner gleich zu beeindrucken. Krunic: „Wenn wir Bremerhaven ins Spiel kommen lassen, wird es schwer. Wir müssen ihren Offensivdrang stoppen.“ Der zuletzt angeschlagene Thompson ist wieder fit, während Klein nach seinem Bänderriss im Fuß noch etwas Zeit braucht.

Bis zum Jahresende finden die sonntäglichen Baskets-Heimspiele noch um 18 Uhr statt, im neuen Jahr wurden alle weiteren Sonntags-Begegnungen im Telekom Dome auf 15.30 Uhr vorverlegt. Das soll den rückläufigen Zuschauerzahlen entgegenwirken.

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