78:72-Heimerfolg Javontae Hawkins führt die Baskets gegen Gießen zum Sieg

Bonn · Dank des überragenden Javontae Hawkins haben die Telekom Baskets ihre Tabellenführung in der BBL gefestigt. Der US-Amerikaner führte die Bonner zum hart erkämpften 78:72-Heimsieg gegen die Giessen 46ers.

 Überragender Akteur im Bonner Trikot war Javontae Hawkins mit 35 Punkten.

Überragender Akteur im Bonner Trikot war Javontae Hawkins mit 35 Punkten.

Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Für die Freunde spannender Unterhaltung hat sich das Ticket für die Partie der Telekom Baskets gegen die Giessen 46ers gelohnt. Angeführt von Javontae Hawkins besiegte der Tabellenführer die Gäste nach einer lange offenen Partie mit 78:72 (19:13, 19:23, 14:20, 26:16). „Es war ein schwieriges Spiel, in dem wir am Ende Charakter gezeigt haben. Javontae hat uns in den schwierigen Phasen mit seinem Talent getragen, aber wir müssen als Kollektiv stärker spielen. Dennoch sind wir insgesamt natürlich froh, dass er das Spiel für uns gewonnen hat“, sagte Bonns Cheftrainer Tuomas Iisalo nach der Partie.

Die Tabelle der Basketball-Bundesliga wies eine ähnlich deutliche Ausgangslage wie am Sonntag gegen Frankfurt aus: Hier der Spitzenreiter, auf der anderen Seite stark abstiegsgefährdete Hessen. Die Baskets mussten auf Spielmacher Parker Jackson-Cartwright verzichten, der wegen eines Trauerfalls in der Familie nach dem Frankfurt-Spiel nach Los Angeles geflogen war. Zudem fehlten dem Bonner Tempo-Basketball zwei weitere Motoren: die verletzten Jeremy Morgan und Tyson Ward. Und so präsentierte Iisalo seinem Gegenüber Pete Strobl eine neu sortierte Startformation mit Skyler Bowlin, Karsten Tadda, Hawkins, Justin Gorham und Mike Kessens. Keine einfache Aufgabe für die Gäste, genauso wie die Spielvorbereitung, denn die Baskets ohne Jackson-Cartwright hat es in dieser Spielzeit noch nicht gegeben.

Bonner Team und Fans waren hörbar und offensichtlich von Beginn an willens, das Fehlen des flinken Spielmachers so gut wie möglich zu kompensieren. Die Tribüne war so laut, wie noch in keinem ersten Viertel dieser Saison und das Team präsentierte sich derart motiviert, dass die Offensive überhastet nicht recht in Gang kam.

Gießen konnte das zu einer 7:2-Führung nutzen, doch dann schlossen die Baskets aus stabiler Defensive drei schnelle Angriffe à la Bonn 2021/22 ab und Gäste-Trainer Strobl bat um die erste Auszeit (8:9, 5.). Die Hausherren waren jetzt an beiden Enden des Feldes in der Partie und spielten ansehnlich eine Sechs-Punkte-Führung (19:13) zum Viertelende heraus und starteten in Durchgang zwei, indem die Defense Gießen nicht gestattete, in den erlaubten acht Sekunden aus der eigenen Hälfte zu kommen.

Bonn führte, konnte sich aber nicht entscheidend absetzen. An der Eleganz von Oleksandr Lypovyys Korbleger zum 34:27 hatte Strobl wenig Freude und nahm eine weitere Besprechungspause in Anspruch. Seine Mannschaft setzte ihre Pläne jetzt besser um als die Baskets und verkürzte Punkt um Punkt. Immerhin klaute Tadda den Gästen im letzten Angriff noch den Ball, sodass es mit einer knappen Bonner 38:36-Führung in die Pause ging. Hawkins hatte die kompletten 20 Minuten auf dem Tacho und es zeichnete sich nach der Pause schnell ab, dass seine Erfahrung vonnöten sein würde.

Ein besonders schönes Spiel war es nicht; hier war gegen bissige 46ers bestenfalls ein Arbeitssieg zu holen. Und der war nach dem dritten Viertel sogar vier Punkte entfernt (52:56). Mit Beginn des Schlussabschnitts entledigte sich Iisalo dann auch seines Sakkos und krempelte die Ärmel seines weißen Hemdes hoch. Im übertragenen Sinne taten es ihm die fünf in Magenta auf dem Feld gleich.

Immer wieder suchten die Bonner Hawkins, der jetzt die Aufholjagd anführte, die Saulius Kulvietis per Dreier zum 61:61-Ausgleich abschloss. Allerdings war es jetzt eher ein Spiel auf Augenhöhe, dem man den Tabellenstand der Teams kaum ansah. Zweieinhalb Minuten vor Schluss war es wieder der Litauer, der aus der Distanz ausglich (70:70), Strobl fürchtete, dass die Partie nun Richtung Bonn kippte, nahm eine Auszeit – und hatte Recht.

Iisalo schickte die geballte Erfahrung mit Hawkins, Tadda, Kulvietis, Lypovyy und Kessens aufs Feld, die das Spiel trotz ein bisschen Zitterns an der Freiwurflinie auf der Bonner Habenseite verbuchten. Zwei zum 77:72 verwandelte Bonuswürfe waren die Punkte 34 und 35 für Hawkins und damit das passende Ende der Partie. Am Ostermontag (18 Uhr) geht es für die Baskets im Kampf um das Playoff-Heimrecht mit der Partie in Heidelberg weiter.

Telekom Baskets: Matt Frierson, Justin Gorham 6 Punkte, Mike Kessens 6, Karsten Tadda 1, Saulius Kulvietis 21/4 Dreier, Oleksandr Lypovyy 5/1, Skyler Bowlin 2, Javontae Hawkins 35/5, Leon Kratzer 2.

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