Basketball-Bundesliga Jeremy Morgan führt Telekom Baskets zum 94:85-Sieg gegen Göttingen

Bonn · Die Telekom Baskets Bonn haben am Samstag die BG Göttingen mit 94:85 besiegt. Dabei profitierten die Bonner von einem starken Auftaktviertel. Mit dem Sieg bleiben die Baskets in der Bundesliga ungeschlagen.

 Zach Ensminger hat nachträglich seine Auszeichnung zum Newcomer des Jahres 2021/22 in der ProA bekommen. (Archivbild).

Zach Ensminger hat nachträglich seine Auszeichnung zum Newcomer des Jahres 2021/22 in der ProA bekommen. (Archivbild).

Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Karsten Tadda gab noch ein Sieger-Interview, da feierten die Telekom Baskets schon Zachary Ensminger. Der jüngste im Bonner Team hatte nach Spielende des 94:85 (31:20, 17:15, 20:24, 26:26)-Erfolgs gegen die BG Göttingen nachträglich für seine Leistungen in der vergangenen Saison die Auszeichnung zum Newcomer des Jahres in der zweiten Liga ProA und einen goldenen Ball erhalten. Auch wenn er nur wenige Minuten gespielt hatte nach seiner Viruserkrankung, war er derjenige, der im Mittelpunkt stand.

TJ Shorts hüpfte mit erhobenen Armen auf und ab, Jeremy Morgan zettelte einen Kreis um den Youngster herum an, alle tanzten. Ensminger schien es ein bisschen unangenehm zu sein, derart viel Aufmerksamkeit von seinem Team und den 5820 Zuschauern zu erhalten. Darauf konnten seine Kollegen keine Rücksicht nehmen. Das sagt viel über den Teamspirit und über den Erfolg der Mannschaft von Headcoach Tuomas Iisalo.

Eigentlich hätte dieses Mal Morgan die Aufmerksamkeit gehören müssen, doch der mannschaftsdienliche US-Amerikaner hatte ganz offensichtlich kein Problem damit, sie an Ensminger abzutreten. Oft ist das, was Morgan spielt im Windschatten des bisher so dominanten Shorts ein wenig unter dem Radar, doch in der Partie gegen Göttingen konnte jeder sehen, warum er Iisalos Wunschverpflichtung und im vergangenen Sommer dann auch -verlängerung war. Er führte das Bonner Team durch schwierige Phasen, die es gab, obwohl die Gäste nur beim 2:0 ein einziges Mal geführt hatten.

Die Telekom Baskets in der Einzelkritik
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Iisalo wählte eine kleine Startformation, ließ Finn Delany als Center auflaufen, dazu Shorts, Karsten Tadda, Collin Malcolm und Morgan. Die Bonner machten von Beginn an Druck und Göttingen zeigte Wirkung: Es waren noch keine drei Minuten gespielt, da hatten die Baskets schon zwei Ballgewinne bei Göttinger Einwurf erbeutet und Gästecoach Roel Moors tobte an der Seitenlinie. Nachdem Morgan Javon Bess zum 9:2 ausgetanzt hatte, reichte es Moors und er bat sein spielendes Personal zur Auszeit.

Als Delany aus der Distanz zum 14:10 traf (5.), war der Vorsprung der Baskets gefühlt zu knapp, wuchs dann aber den Spielanteilen entsprechend an. Die Bonner reboundeten besser, verteidigten physischer und erlaubten den Veilchen keine einfachen Punkte. Als Morgan per Dreier auf 26:18 stellte (9.), flogen fünf Paar Bonner Fäuste auf dem Feld in die Luft, die beinahe ausverkaufte Halle war in Stimmung. Mit einer 31:20-Führung gingen die Baskets ins zweite Viertel. Das entsprach den Kräfteverhältnissen.

Doch vier schnelle Punkte von Mark Smith und Harald Frey veranlassten Iisalo zu einer schnellen Auszeit; er wollte die Gäste gar nicht erst zu nah ran und ins Spiel kommen lassen. Doch Göttingen sollte bis zum Ende eines mitunter nickeligen, hart umkämpften und auch nicht immer schönen Spiels beweisen, warum die Niedersachsen zuvor von Iisalo als schwieriger Gegner deklariert worden waren.

Die Auszeit brachte die Baskets wieder auf den rechten Weg und den Vorsprung bis auf 14 Punkte nach einem Dreier von Sebastian Herrera (42:28, 17.). Sechs der 42 Bonner Punkte verdienen besondere Erwähnung: Karsten Tadda traf aus der Distanz zweimal hintereinander zum 36:26 und 39:26 – es waren die ersten Punkte des Bonner Kapitäns in dieser Saison und sie wurden frenetisch gefeiert.

Bonn startete mit 13 Punkten Vorsprung in die zweite Halbzeit, doch nur Delany konnte drei schnellen Göttinger Dreiern Zählbares entgegenhalten. Iisalo nahm wieder eine schnelle Auszeit. Mit der erwünschten Wirkung. Sein Team fand den Fokus wieder und brachte jetzt auch Shorts besser in Shorts-Situationen. Solche, die der Gegner kommen sieht, aber kaum verhindern kann. Und immer wieder war es Morgan, der die Bonner Konstante darstellte.

Obwohl Rayshaun Hammonds die Gäste noch einmal auf sechs Punkte heranbringen konnte (83:77, 37.), blieben die Baskets auf der Straße zum Start-Ziel-Sieg.

Telekom Baskets: TJ Shorts 15 Punkte/2 Dreier, Tyson Ward 10/1, Zach Ensminger, Sebastian Herrea 11/2, Karsten Tadda 6/2, Collin Malcolm 15/1, Jeremy Morgan 23/3, Leon Kratzer, Deane Williams 3, Finn Delany 11/2.

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