Baskets verlieren in Bamberg 68:88 Jetzt also Oldenburg

BONN · Bei den Telekom Baskets sprießen die Bärte. Play-off-Bärte. Und weil das Bonner Saisonziel bereits vor der 68:88-Niederlage am Donnerstag beim deutschen Meister Brose Baskets Bamberg erreicht war, war die Stimmung nach der Schlusssirene auch nicht die schlechteste.

Die Baskets hatten getan, was sie tun wollten: Spielzeit verteilen, bisschen was ausprobieren, bloß nicht verletzen. Das Momentum, das sie sich - beginnend mit dem zweiten Hauptrundensieg gegen Oldenburg - im Saisonfinish erarbeitet hatten, hatten sie gar nicht erst mit nach Franken genommen.

Für die Gastgeber war es noch um die Verteidigung von Platz zwei und das damit verbundene Heimrecht bis mindestens ins Halbfinale gegangen. Als die Bamberger die gelungene Mission nach Spielende im Mittelkreis feierten, fehlte einer: Jared Jordan. Der verletzte Spielmacher stand bei seinen ehemaligen Bonner Teamkameraden, alberte mit ihnen herum, bemerkte, dass man auf ihn wartete, und begab sich eiligen Schrittes zu seine neuen Spielgruppe. Der Mann ist Profi, aber wenn jemandem ein Bänderriss überhaupt recht kommen kann, dann vielleicht in dieser Situation.

Das Abschneiden der Telekom Baskets ist so gut wie seit der Saison 2009/10 (Tabellenvierter) nicht mehr, und auf dem Hardtberg ist man überzeugt, dass das Team an den Rückschlägen - wie der Causa Jordan - gewachsen ist. "Wenn man sich überlegt, was dieser Mannschaft schon alles widerfahren ist und wie sie damit umgegangen ist, muss man sagen, dass sie schon eine besondere ist. Sie haben sich das hart erarbeitet und hatten es nicht immer leicht mit Coach Fischer", sagt der Trainer und lacht nur ganz kurz. "Der hat sie ziemlich in die Pflicht genommen - das geht auch nicht anders."

Die Saison in Kurzfassung: In der Vorbereitung verließ Tony Gaffney das Team, um seinen NBA-Traum zu verwirklichen, Donatas Zavackas ersetzte ihn. Gaffney kam zurück. Die Baskets schieden mit fünf Siegen knapp aus dem EuroCup aus. Es folgte die Trennung von Center Enosch Wolf und dann der Paukenschlag: Bamberg wollte Jared Jordan, Jordan wollte nach Bamberg. Erstmals in der BBL-Geschichte kaufte ein Verein der Play-off-Konkurrenz einen Spieler aus dem Vertrag.

Für Bonn war es aber nicht irgendein Spieler, sondern der zentrale Mann des kompletten Spielsystems. Nach kurzer Klausur ließ man Jordan ziehen und präsentierte Geno Lawrence. Der Werdegang der Saison verbietet das Wort "Ersatz". In der heißen Phase im Kampf um die Play-offs hatten sich die Baskets für das "Vier-Punkte-Spiel" gegen Oldenburg viel vorgenommen - und mussten auf den gesperrten Jamel McLean verzichten. Es sprangen andere ein - wie immer eigentlich. Die Baskets drehten die schon verloren geglaubte Partie und gewannen in der Verlängerung. Diesem Ausrufezeichen ließen sie ein weiteres in Quakenbrück folgen.

Jetzt also Oldenburg. Nach zwei freien Tagen beginnt die Vorbereitung auf den Vizemeister, der die Hauptrunde auf Platz vier beendete und damit das Heimrecht in dieser Serie hat. "Wir machen alles wie immer", sagt Fischer. "Wir Trainer wollen ja immer den Rhythmus beibehalten. Die Routine bleibt die gleiche. Gleiche Analyse, gleiche Anzahl Krafteinheiten, gleiches Mittagessen zur gleichen Uhrzeit."

Es geht auch darum, Überraschungen für den Gegner zu kreieren, der keine echte "Unbekannte" mehr ist. Weil der Gegner genauso arbeitet, sagt der Baskets-Cheftrainer: "Wir müssen uns darauf vorbereiten, auf die Überraschungen zu reagieren, die Oldenburg für uns bereit hält."

Termine

Samstag, 10. Mai: in Oldenburg; Dienstag, 13. Mai (19.30 Uhr): in Bonn; Donnerstag, 15. Mai: in Oldenburg - falls nötig: Sonntag, 18. Mai: (17 Uhr) in Bonn; Mittwoch, 21. Mai: in Oldenburg.

Eintrittskarten an allen Eventim-Vorverkaufsstellen, über die Ticket-Hotline: 01806 - 992219 oder im Baskets-Online-Ticketshop: www.baskets.de/ticketshop

Auswärtsfahrten organisiert auch der Fanclub www.defense.de

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