Telekom Baskets Krunic-Team will Aufwärtstrend bestätigen

Bonn · Für die Bonner Basketballer steht in Jena das letzte Spiel ihrer Vier-Spiele-Auswärtsserie an. Es gibt ein Wiedersehen mit dem Ex-Bonner Martynas Mazeika

Nach zwei guten Spielen wollen die Telekom Baskets den Aufwärtstrend in Jena bestätigen.

Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Es sind die Wochen der Ehemaligentreffen für die Telekom Baskets Bonn. Zuerst CEZ Nymburk mit Geno Lawrence, dann die Walter Tigers Tübingen mit Jared Jordan und Ryan Brooks – und nun zum Abschluss der dreiteiligen Auswärtsspielserie Science City Jena mit Martynas Mazeika (Samstag, 20.30 Uhr).

Die Baskets sind derzeit ständig unterwegs: Tübingen, Thessaloniki, Jena. Die Thüringer hingegen können sich ohne Beteiligung am europäischen Wettbewerb mit deutlich mehr Zeit auf die Baskets vorbereiten. Und regenerieren. „Wir reisen viel, das ist so. Punkt“, lautet die kurze Version von Baskets-Cheftrainer Predrag Krunic. Er will sich von den Umständen nicht von der Fokussierung auf den fünften Saisonsieg abbringen lassen.

Nach dem Rückreisetag aus Griechenland am Mittwoch stiegen die Baskets am Donnerstag zu Hause in die Vorbereitung auf das Duell in Jena ein. Der Trainer war zufrieden: „Alle haben gut gearbeitet.“ Alle, bis auf einen: Jordan Parks, der verletzt noch passen musste. Sein gereiztes Knie hatte – wenn man so will – allerdings auch einen positiven Nebeneffekt: Der lange nach seiner Form suchende Nemanja Djurisic nutzte die vermehrte Spielzeit, um sich freizuschwimmen und glänzte in Thessaloniki in der zweiten Halbzeit.

Bezeichnend für die Teamchemie war übrigens, dass Djurisic nach seinem fünften Foul kurz vor Schluss seine Kollegen auf der Bank abklatschte und dann zu Parks – seinem Konkurrenten auf der Power-Forward-Position – ging. Er umarmte ihn herzlich und freute sich mit dem unfreiwilligen Zuschauer über den ersten Sieg in der Fiba Champions League.

Djurisic war derjenige gewesen, der mit einem mächtigen Dunk im dritten Viertel die Bonner Aufholjagd angezettelt hatte. Diese Initialzündung fand sich hinterher prompt an der Spitze der von der Fiba ausgewählten Top-5-Szenen des Spieltags mit dem Hinweis „Vielleicht der Dunk der Saison – bisher.“

Djurisic ist angekommen im Bonner Spiel. Endlich. Das hatte eine Weile gedauert, denn der Montenegriner kam nach der EM erst sehr spät zum Baskets-Team. Entsprechend hatte Krunic auch immer wieder, wenn sich Unwuchten im Spiel offenbarten, gesagt: „Wir brauchen gemeinsame Zeit. Nicht nur im Training, auch im Wettbewerb. “ In Griechenland sah er sich bestätigt: „Natürlich hilft das Nemanja Djurisic und Malcolm Hill, der ebenfalls erst spät dazugekommen ist. Aber wir profitieren alle von Europa, jedes Spiel bringt uns weiter.“ Entsprechend nüchtern sah Djurisic dann seine eigene Leistung: „Wir haben besonders in der zweiten Halbzeit gut und gut zusammengespielt. Dieser erste Champions-League-Sieg ist das Resultat unserer harten Arbeit und unserer positiven Einstellung.“

Ein gutes Rezept, um auch in Jena zum Erfolg zu kommen. Dort treffen die Baskets auf eine sehr erfahrene Truppe. Zu den Bundesliga-Veteranen Julius Jenkins (36), Derrick Allen (37) und Immanuel McElroy (37) gesellte sich nach drei Niederlagen zum Saisonstart dann Mazeika (32), der das Bonner Trikot in der Saison 2006/07 trug. „Das ist eine erfahrene Mannschaft, die sehr guten Basketball spielt“, sagt Krunic. „Sie spielen eine starke Defense und manchmal auch untypisch in besonders kleiner Aufstellung. Es wird physisch werden.“

Physisch, das liegt den Baskets. Allerdings haben die Thüringer (Durchschnittsalter 28,1 Jahre) zwar die älteren, aber auch die ausgeruhteren Beine als die Bonner (24,3 Jahre). Darauf zu spekulieren, dass den Hausherren gegen Ende die Kraft ausgehen könnte, ist für Krunic keine Option: „Wir müssen von der ersten Minute an konzentriert sein und das Maximum geben, egal wie die Umstände sind. Wenn wir nicht von Beginn an zeigen, dass wir gewinnen wollen, könnte der Zug schnell ohne uns abfahren.“

Das Spiel wird zeigen, ob die Leistungen in Tübingen und Thessaloniki Teil einer positiven Entwicklung und ein Schritt vorwärts waren – nicht nur bei Djurisic.