Baskets Bonn gegen Frankfurt Mit guter Defense Platz vier verteidigen

BONN · Es gibt in dieser Saison nicht allzu viele Vereine, gegen die das Team der Telekom Baskets etwas gutzumachen hätte. Bei den Bonnern läuft's. Ergebnis: Aktuell rangiert die Mannschaft von Trainer Mathias Fischer auf dem vierten Tabellenplatz in der Bundesliga, ausgestattet mit dem Selbstbewusstsein, diesen Platz und damit das Heimrecht für die Playoffs verteidigen zu wollen.

 Das Reboundduell wollen Dirk Mädrich (rechts) und die Baskets für sich entscheiden - und so den Grundstein zum Sieg legen.

Das Reboundduell wollen Dirk Mädrich (rechts) und die Baskets für sich entscheiden - und so den Grundstein zum Sieg legen.

Foto: Jörn Wolter

Die Fraport Skyliners gehören allerdings zu dem kleinen Kreis der Teams, gegen die die Baskets sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert haben. Und am Samstag (20.30 Uhr) treten sie im Telekom Dome an.

Das Hinspiel in der Frankfurter Ballsporthalle verloren die Bonner nach einem katastrophalen ersten Viertel (9:26) mit 71:84. "Angefühlt hat es sich allerdings wie mindestens 20 Punkte Differenz", sagt Baskets-Center Dirk Mädrich, auf den eine der zentralen Aufgaben gegen die Skyliners zukommen wird: Johannes Voigtmann.

Der junge deutsche Center trug das Team von Trainer Gordon Herbert am vergangenen Spieltag mit persönlichem Karrierebestwert von 27 Punkten zum souveränen 93:76-Sieg gegen den MBC. "Aber es ist nicht Voigtmann alleine", gibt Fischer zu bedenken, "die Frankfurter sind überall gefährlich. Von draußen, unter dem Korb, sie können Schnellangriffe laufen, aber auch ruhig spielen", sagt Fischer nicht ganz unbeeindruckt vom Frankfurter Repertoire. Sein Rezept: "Es wird wichtig sein, dass wir das Tempo und den Rebound kontrollieren."

Das war bisher gegen jeden Gegner ein probates Mittel. Hatten die Baskets die Oberhand bei den Abprallern, gewannen sie auch das Spiel - inzwischen zehn Mal.

In der 150. BBL-Partie von Baskets-Vielflieger Ryan Brooks gegen seinen Flughafen-gesponserten Ex-Club muss eine Serie enden. Die Frankfurter reisen mit dem Rückenwind aus sieben Siegen in den letzten sieben Spielen in BBL und Eurochallenge an, die Baskets haben in Meisterschaft und Pokal die letzten fünf Partien gewonnen.

Aber sie sind auch geschwächt: Pointguard Konstantin Klein und Nationalspieler Danilo Barthel - beide mit starken Leistungen im Hinspiel - müssen verletzt passen. "Im Oktober haben sie uns auseinandergenommen, sie haben eine gute Mischung - und sie sind gut drauf", sagt Fischer mit Respekt und ergänzt angriffslustig: "Wir haben eine Rechnung offen. Und wir sind bereit."

In der Variabilität ist Frankfurt den Baskets ein bisschen ähnlich. "Bonn ist ein Team im wahrsten Sinne des Wortes", sagt Herbert. "Sie sind gut trainiert, wissen, wie man spielt, agieren gut zusammen, haben eine tiefe Rotation und sind auf jeder Position doppelt gut besetzt", so der Kanadier in der Skyliners-Vorschau auf die Partie, die Fischer "richtungweisend" nennt.

"Wir werden jetzt Richtung Saisonende eine Steigerung der Schwierigkeit erfahren, gegen immer bessere Teams, und Frankfurt macht den Anfang." Elf Spiele sind es noch bis zum Start der Playoffs - und die Baskets haben noch alle sieben Teams vor der Brust, die nach aktuellem Tabellenstand in die heiß begehrte saisonale Nachspielzeit dürfen. Erst Frankfurt, dann die Spiele in Bamberg, gegen Ludwigsburg und bei Alba Berlin... Die gute Ausgangsposition muss hart verteidigt werden. Im doppelten Wortsinne.

"Wir wollen gut in die Partie starten, konsequent verteidigen und unseren Rhythmus finden", gibt Fischer die Marschroute vor. Sein Team ist gut erholt, am Wochenende hatten die Baskets kein Spiel, und der Coach spendierte ein freies Wochenende. Die Akkus sind aufgeladen.

"Wir fühlen uns gut, und wir sind gut vorbereitet. Es war wichtig, noch einmal Kraft zu sammeln, jetzt kommen die Kracher", sagt Mädrich. "Wir werden Frankfurt nicht unterschätzen, aber sie sind schlagbar. Wenn wir an unsere guten Leistungen als Team anknüpfen, sollte es ein hartes Stück Arbeit mit erfolgreichem Ende werden. Uns auf Platz vier festzusetzen, ist unser Ziel."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Berechtigte Ausgrenzung
Kein Platz für Müller im DFB-Team Berechtigte Ausgrenzung
Aus dem Ressort