Telekom Baskets Bonn O'Shea nimmt Mayo in die Pflicht

BONN · Vor dem Spiel in Braunschweig fordert der Baskets-Trainer von Kapitän und Leitwolf Josh Mayo mehr Aggressivität.

Fünf Spiele haben die Telekom Baskets Bonn in der Hauptrunde der Basketball-Bundesliga noch zu absolvieren, fünf Spiele, die über die Teilnahme an der Playoff-Runde entscheiden werden. Es gilt, sich mindestens Platz acht zu sichern, besser noch Platz sieben. Damit würde man einem Viertelfinale gegen die übermächtigen Bayern aus dem Weg gehen.

Angesichts einer Serie von drei Niederlagen in Folge und mit dem Atem von drei nach Pluspunkten gleichstehenden Konkurrenten im Nacken drohen die Baskets aber an ihrem wichtigsten Saisonziel vorbeizudribbeln. Vor allem die Pleiten beim zu dieser Zeit Tabellenvorletzten Eisbären Bremerhaven und zuletzt im vereinseigenen Telekom Dome gegen die Fraport Skyliners aus Frankfurt tun weh, weil die Mannschaft von Trainer Chris O'Shea dabei zwei ganz schwache Vorstellungen ablieferte. Ganz anders beim 78:84 gegen Bayreuth, als die Bonner in der Verlängerung den Killerinstinkt vermissen ließen.

Den brauchen sie an diesem Mittwoch (18 Uhr) bei den Löwen Braunschweig auf jeden Fall. Und nicht nur den. „In diesem richtungweisenden Spiel müssen wir endlich wieder als Team auftreten“, sagte O'Shea. „Wir waren lange Zeit eine sehr, sehr starke Offensivmannschaft. Wir hatten Tempo, haben den Ball gut bewegt und mit viel Selbstvertrauen gespielt. Nach dem Spiel in Bremerhaven haben wir begonnen, zu viel nachzudenken.“

Er habe viel mit seiner Mannschaft über die Situation geredet, und auch untereinander hätten die Spieler miteinander gesprochen. O'Shea: „Das muss vorbei sein. Jetzt heißt es, sich zusammenzureißen, die nötige Mentalität zu zeigen und zu handeln.“ Spielerisch und taktisch sieht er seine Profis gerüstet. „Wir wissen, was wir können. Das müssen wir nur abrufen. In Braunschweig wird sich zeigen, ob wir dazu in der Lage sind.“

"Halten die Energie nicht hoch"

Der unbedingte Wille, die Playoffs zu erreichen, schien den Baskets zuletzt abhandengekommen zu sein. „Aber der Wille war immer da, wir haben nur die falschen Mittel gewählt, ihn durchzusetzen“, führt O'Shea aus. Vor allem in der Offensive wirkte sich das verheerend aus. Statt als Team Lösungen zu suchen und die verfügbaren Systeme konsequent durchzulaufen, hätten sich seine Spieler in Einzelaktionen verloren. „Niemand muss etwas Besonderes machen. Jeder kennt seine Rolle und unsere Systeme. Wenn wir als Team auftreten, finden wir wieder zu der Form zurück, die uns über viele Spiele hinweg ausgezeichnet hat“, ist der Baskets-Coach überzeugt.

Wenn er von der nötigen Mentalität spricht, tut er das nicht ohne Grund. Denn wie vor allem Frankfurt es gelungen sei, den Widerstand seiner Mannschaft zu brechen, sei derzeit symptomatisch für das Spiel der Baskets. „Wir fangen gut an, gehen mit viel Energie ins Spiel, halten die Energie aber nicht hoch“, erklärt er. Dabei machte O'Shea auch nicht davor halt, mit Kapitän Josh Mayo seinen offensiven Leitwolf in die Pflicht zu nehmen.

Der hatte sich von der Frankfurter Verteidigung ein wenig den Schneid abkaufen lassen. O'Shea: „Er weiß selbst, dass er in vielen Phasen nicht aggressiv genug gespielt hat.Wir brauchen aber die Aggressivität und das Tempo von Josh in der Offensive. Damit gibt er den Takt für seine Mitspieler vor, bestimmt unseren Rhythmus“, erklärte O'Shea.

Überhaupt müsse man in Braunschweig wieder mehr Tempo ins eigene Spiel bringen, dazu versuchen, mit Ballgewinnen wieder häufiger zu einfachen Punkten zu kommen. Die Verteidigung wird sich vor allem auf die überragenden Braunschweiger DeAndre Lansdowne (19,3 Punkte pro Spiel) und Scott Eatherton (17,8 Punkte, 9,7 Rebounds) konzentrieren. „Wir werden sie nicht stoppen können, aber wir müssen sie kontrollieren“, sagt O'Shea.

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