Telekom Baskets Bonn Saisonausklang im Telekom Dome

BONN · Auf einer Skala von eins bis zehn lag der Grad der Enttäuschung bei den Telekom Baskets Bonn am Donnerstag noch ziemlich weit oben, mindestens bei acht bis neun. Das Scheitern in der Viertelfinalserie am Mittwoch bei den EWE Baskets Oldenburg schmerzte immer noch sehr.

 Manchmal gewinnen die anderen: Tony Gaffney legt Benas Veikalas tröstend die Hand auf den Kopf.

Manchmal gewinnen die anderen: Tony Gaffney legt Benas Veikalas tröstend die Hand auf den Kopf.

Foto: Telekom Baskets

Vor allem wie das 72:84 im entscheidenden fünften Spiel zustande kam, war allen ein Rätsel. "Wir waren einfach nicht bereit und haben die erste Halbzeit verschlafen", erklärte Trainer Mathias Fischer zu den bitteren 40 Minuten, in deren Verlauf sein Team bereits zur Pause mit 21 Punkten in Rückstand gelegen hatte.

Woran hat es gelegen? Fischer: "Das ist schwierig zu beantworten. War es die Anspannung oder der große Druck? Fest steht, dass wir nicht die Energie aufs Feld gebracht haben, die uns in den Spielen davor ausgezeichnet hatte." Offensiv lief bei den Bonnern nichts zusammen, und dann waren sie auch in der Defensive nicht präsent.

"Das war ein Rückschritt. Wenn man offensiv Probleme hat, muss man doppel hart verteidigen, um den Ball zurückzubekommen. Darüber haben wir die ganze Saison geredet, und in den ersten vier Viertelfinalspielen haben wir das auch gut umgesetzt", sagte Fischer.

Der Coach war selbst ein wenig überrascht, nahm erst nach gut 13 Minuten die erste Auszeit - da stand es 9:31. "Die zwei Auszeiten wollte ich mir aufsparen. Wir hatten bis dahin immer ein starkes zweites Viertel gezeigt. Darauf habe ich gesetzt und darauf, dass wir nach dem 9:20 wieder herankommen. Das war eine Fehlannahme vor mir. Es ging genauso weiter wie im ersten Viertel", so Fischer. Dazu kam, dass die Schiedsrichter das physische Spiel der Bonner diesmal konsequent bestraften und sehr kleinlich pfiffen.

Im Gegensatz zu den Bonnern gingen die Oldenburger sehr abgeklärt zur Sache. "So ein fünftes Spiel ist eine gute Testsituation. Da sieht man, wie weit ein Spieler ist", führte der Baskets-Coach aus. "Aus der Niederlage muss jeder lernen."

Über die ganze Saison gesehen, ist Fischer allerdings sehr zufrieden. "In der nächsten Saison wollen wir es noch ein wenig besser machen", blickte der 42-Jährige voraus. Jetzt müsse man erst einmal Abstand gewinnen.

Ein positives Saisonfazit zieht auch Wolfgang Wiedlich. "Vor der Saison hätte ich einen fünften Platz nach der Hauptrunde für eine kühne Annahme gehalten. Dass im Viertelfinale dann sogar noch mehr möglich war, spiegelt unterm Strich eine Saison wider, mit der wir mehr als zufrieden sind", sagte der Präsident und schloss damit auch "die schweren Personalentscheidungen in der Headcoach- und Jordan-Frage" mit ein.

Fischer hatten die Baskets vor der Saison verpflichtet, mitten in der Saison hatten sie dann Spielmacher Jared Jordan nach Bamberg ziehen lassen. Wiedlich hob im Amateurbereich die U 12-Meisterschaft und das Erreichen des Top-Four durch das Team Bonn/Rhöndorf in der U 16-Bundesliga hervor.

Am Freitag feiern die Baskets im Telekom Dome den Saisonabschluss. Beginn ist um 17 Uhr. Dann steht das Profi-Team den Fans auch für Autogramme und Fotos zur Verfügung.

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