Telekom Baskets vs. FC Bayern So schwierig, dass es schon wieder einfach ist

BONN · Die Telekom Baskets erwarten am Freitag den FC Bayern zum drittletzten Saisonspiel. Es wird eines der schwierigsten Spiele der Saison sein, da die Bayern so viele Stars im Team haben, dass die Bonner nicht wissen, auf wen sie sich konzentrieren sollen.

 Geno Lawrence muss gegen den FC Bayern besonders gut auf den Ball aufpassen - die Münchner gelten als eifrige Balldiebe.

Geno Lawrence muss gegen den FC Bayern besonders gut auf den Ball aufpassen - die Münchner gelten als eifrige Balldiebe.

Foto: Jörn Wolter

In der Basketball-Bundesliga ist die Saison längst in die Phase übergegangen, in der am Tabellenende und im Rennen um die ersten acht Plätze der Abakus bemüht wird. Mancher ist gerettet, andere können nichts mehr erreichen, einige wollen sich noch verbessern oder den Status Quo halten.

Obwohl die Telekom Baskets vor der Partie gegen den FC Bayern München (heute, 20 Uhr, Telekom Dome) in einigen Theorien eine große Rolle spielen, will der Bonner Trainer Mathias Fischer mit dem Rechenschieber nichts zu tun haben.

Auch ein möglicher Playoff-Gegner - und damit die Frage, ob Frankfurt Ulm noch überholt - beschäftigt ihn nicht. "Wir gucken auf uns, wir wollen Platz vier erreichen, und wenn wir Platz vier erreicht haben, haben wir Heimrecht. Alles andere ist uninteressant."

Die schwierigste Aufgabe des Restprogramms steht den Baskets heute bevor. So schwierig, dass Fischer sie schon wieder simpel nennt: "Dieses ist ein ganz einfaches Spiel. Die Bayern haben so viele Stars, dass man kaum weiß, auf wen man sich konzentrieren soll", sagt er. "Das heißt, dass unsere Team-Defense stehen muss. Es wäre anmaßend, etwas anderes zu sagen, als dass sie der Favorit sind.

Aber man hat nicht zuletzt am Sonntag gesehen, dass man sie schlagen kann." Frankfurt hat es vorgemacht. "Ich denke, die Tagesverfassung ist entscheidend.

Wenn wir gut von draußen treffen und gut rebounden, kann es ein spannendes Spiel werden", sagt der gut gelaunte Trainer und ergänzt lachend: "Die Bayern wissen sicher auch, dass wir noch an ihnen vorbeiziehen können. Spaß beiseite. Das ist ein wichtiges Spiel, um zu testen, wo wir stehen."

Das war zuletzt nicht ganz klar. Denn das Selbstbewusstsein hatte ein paar Kratzer abbekommen. Das Pokal-Halbfinale, in dem die Baskets an Gastgeber Oldenburg scheiterten, gehört zu den schlechtesten Spielen, die das Team um Spielmacher Geno Lawrence in dieser Saison abgeliefert hat.

Es folgten die Niederlage im Spiel um die "goldene Ananas" und dann die beiden Arbeitssiege in Bremerhaven und gegen Tübingen. "Es hat sich einiges wieder gebessert", sagt Fischer. "Das Selbstbewusstsein ist zurück - und wir haben die beiden Spiele gewonnen. Das war wichtig."

Eine gewaltige 127-Kilo-Aufgabe kommt auf die Bonner Center zu: John Bryant. Der Koloss ist gerade wieder in die beste Fünf der Liga gewählt worden. Doch Dirk Mädrich bleibt gelassen: "Wir haben schon einige schwierige Aufgaben gemeistert - als Team", sagt er.

Mit stoischer Ruhe beobachtet er Benas Veikalas, der nach Trainingsende noch ein paar Bälle auf den Korb wirft, und überlegt eine Weile, was er sagt: "Die beiden Siege haben den Pokal vergessen lassen. Da haben die Köpfe schon gehangen. Es war eine vergebene Chance."

Es ist deutlich zu spüren, dass diese Erfahrung nicht nach der Heimfahrt im Bus abgehakt war, sondern noch eine Weile wirkte. "Aber jetzt ist die Stimmung zum Glück wieder lockerer." Man ist auf dem Weg zurück zu alter Stärke, die Balance zwischen Innen- und Außenspiel funktioniert wieder deutlich besser.

"Wir gehören wieder zu den vier besten B der Liga, aber man muss natürlich immer wieder beweisen, dass man da hin gehört." Ebenso viel Rückenwind wie von dem zurückgekehrten Selbstvertrauen und der alten Form verspricht er sich vom Heimvorteil. "Wir haben auch in München ein gutes Spiel gemacht - und jetzt haben wir die Fans im Rücken."

Das Restprogramm: Es geht um Platz vier und das Heimrecht in der ersten Playoff-Runde. Die Telekom Baskets haben zwei Siege Vorsprung auf Ulm und spielen noch gegen München, in Hagen und am letzten Spieltag gegen Ulm.

Die Ulmer treten zuvor noch in Trier und gegen Bamberg an. Das Hinspiel haben die Ulmer mit fünf Punkten Differenz gewonnen (82:77). Sollte München seine restlichen Spiele (in Bonn, gegen Berlin und in Oldenburg) verlieren und Bonn alle gewinnen, wären die Baskets sogar Dritter.

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