Duell der Babb-Brüder Spiele-Marathon der Baskets geht gegen München weiter

Bonn · Am Dienstagabend empfangen die Telekom Baskets den FC Bayern. Dabei könnte es zum ersten Brüder-Duell zwischen Bonns Chris Babb und Münchens Nick Weiler-Babb kommen.

 Bonns Chris Babb könnte erstmals in einem direkten Duell auf seinen Bruder Nick Weiler-Babb treffen.

Bonns Chris Babb könnte erstmals in einem direkten Duell auf seinen Bruder Nick Weiler-Babb treffen.

Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Die Bayern sind schlagbar – eine Erfahrung, die in der Basketball-Bundesliga zuletzt mit Gießen und Braunschweig zwei Teams gemacht haben, die bei der individuellen Klasse der Münchner dem Euroleague-Club nicht das Wasser reichen können. Die beiden Erfolge der Underdogs können für die Telekom Baskets vor dem Heimspiel an diesem Dienstag (18.30 Uhr/Sport1 und MagentaSport) ein Mutmacher sein. Oder aber die Befürchtung nähren, dass die Münchner mit Wut im Bauch auf den Hardtberg kommen.

„Ich denke, die Bayern sind sehr angefressen“, vermutet Baskets-Sportchef Michael Wichterich, der bei deren Bezwingern zwei Dinge als Vorbild für sein Team sieht: „Gießen und Braunschweig haben attackiert und an den Erfolg geglaubt – so sah es jedenfalls aus. Gleiches muss für uns gelten.“ Bei der Suche nach Lösungen gegen den Favoriten können die Bonner aber nicht nur auf die Konkurrenz, sondern auch auf sich selbst schauen.

Denn im Hinspiel vor rund einem Monat dominierte das Team von Headcoach Will Voigt ohne den verletzten Topscorer Chris Babb in der ersten Halbzeit, musste sich den stärker werdenden Bayern aber nach einem Einbruch nach der Pause geschlagen geben. „Wir haben es in München in der ersten Halbzeit gezeigt, da haben wir schnörkellos gespielt. Das muss für uns wieder der Weg sein“, sagt Wichterich.

Auf welches Bayern-Team die Baskets im Telekom Dome treffen, ist wie immer nicht so ganz klar. Schließlich verfügt Münchens Trainer Andrea Trinchieri über eine personell große und in der Breite stark besetzte Mannschaft, in der die Akteure immer wieder Pausen bekommen. „Der Bayern-Kader ist viel tiefer, sie können auch mal drei Topspieler draußen lassen, ohne dass der Eindruck entsteht, dass das Team brutal geschwächt wird“, meint Wichterich.

Ganz anders die Situation bei den Baskets, denen bei der 87:106-Niederlage am Samstag gegen Oldenburg eine gewisse Müdigkeit angesichts von fünf Spielen in 13 Tagen anzumerken war. „Da hilft es natürlich nicht, dass mit Isaiah Philmore jemand fehlt, der die Mannschaft seit seiner Ankunft stabilisiert hat“, sagt Wichterich. Der Power Forward plagt sich weiterhin mit einer Fingerverletzung herum, seinen Einsatz gegen München hält der Baskets-Sportchef für unwahrscheinlich. Xavier Pollard, der wegen der bevorstehenden Geburt seines ersten Kindes bei seiner Frau in Bonn geblieben war, wird dagegen wohl auflaufen.

Wichterich kritisiert Teile der Spieler

Die Müdigkeit war aus Wichterichs Sicht nicht der Hauptgrund für die am Ende deutliche Niederlage in Oldenburg. Der Sportchef wird deutlich: „Ich war enttäuscht über die Leistung Einzelner. Da will ich niemanden herausheben“, sagt er, fügt aber an: „Ich kann positiv sagen, dass es mit TJ DiLeo, Chris Babb, Strahinja Micovic und auch Philmore Spieler gibt, die für jedes Training und jedes Spiel kommen.“ Auch wenn Wichterich bezüglich der gegen Oldenburg enttäuschenden Akteure keine Namen nennt, dürfte sich Alex Hamilton angesprochen fühlen. Der Spielmacher leistete sich allein sechs der 22 Bonner Ballverluste und traf nur zwei von sechs Würfen aus dem Feld.

Nur einen Turnover weniger verzeichnete Simonas Lukosius, der ansonsten aber mit dem persönlichen BBL-Bestwert von 13 Punkten und gewohnter Unbekümmertheit überzeugte. „Es ist nicht so, dass er sich nur als Passstation sieht, sondern er attackiert und macht dabei natürlich auch Fehler“, sagt Wichterich. Der 18-Jährige müsse dabei noch eine bessere Balance finden, was er aber lernen werde. „Im Gegensatz zu anderen attackiert er furchtlos. Das ist eine Eigenschaft, die man nicht lernen kann“, sagt Wichterich anerkennend.

Wertvolle Tipps erhält Lukosius im Bonner Team unter anderem von Babb, der im Rückspiel gegen die Bayern womöglich vor dem ersten Duell mit seinem Bruder Nick Weiler-Babb steht. Das Hinspiel hatte Chris, der ältere der beiden Brüder, wegen einer einige Tage zuvor gegen Bamberg erlittenen Schulterverletzung verpasst. Zumindest aus Baskets-Sicht steht der Premiere von Babb gegen Babb nichts im Wege. Unklar ist dagegen, ob Nick zum Einsatz kommt. Bei der Niederlage gegen Braunschweig am Sonntag war er jedenfalls nicht dabei.

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