Telekom Baskets Starke Offensive gegen starke Defensive

BONN · Vor drei entscheidenden Wochen stehen die Baskets – und das gilt für die Vergabe der Playoffplätze in der Basketball-Bundesliga genauso wie für den europäischen Endspurt. Den Anfang macht die Heimaufgabe gegen die Riesen Ludwigsburg an diesem Sonntag (15.30 Uhr, Telekom Dome).

 Die Telekom Baskets gegen die MHP Riesen Ludwigsburg - im Vergleich.

Die Telekom Baskets gegen die MHP Riesen Ludwigsburg - im Vergleich.

Foto: GA-Grafik

Es folgt am Mittwoch das Halbfinal-Hinspiel im Fiba Europe Cup beim französischen Vertreter JF Nanterre; das Rückspiel findet eine Woche später in Bonn statt. Dazwischen liegt das Gastspiel bei den Fraport Skyliners in Frankfurt (2. April). Die Heimaufgaben gegen Jena (9. April) und Braunschweig (17. April) rahmen das Auswärtsspiel gegen Bayern München (13. April) ein.

So weit ist alles festgezurrt. Sollten die Baskets ins Europe-Cup-Finale einziehen, kämen weitere englische Wochen dazu. „Das geht an die Substanz“, weiß Trainer Predrag Krunic, der versuchen muss, die Belastung für seine Profis in Training und Spiel gut zu dosieren. Als wertvoll könnte sich gegen Ludwigsburg erweisen, dass die Bonner sich nach englischen Wochen erstmals sieben Tage in Folge regenerieren und ausführlich auf den kommenden Gegner vorbereiten konnten.

Ein Vorteil, der für ganz wichtige Punkte gut sein könnte. Denn die Ludwigsburger sind mit zwei Zählern Rückstand auf Platz sieben direkter Verfolger der Baskets und würden sie im Falle eines Sieges überholen. Bei Punktgleichheit hätten sie den direkten Vergleich mit ihrem Tabellennachbarn gewonnen. Was für ein Kaliber da auf Bonn zukommt, dokumentiert eine Meldung der Basketball-Bundesliga aus der Saison 2014/2015. Da wurden die Spieler DJ Kennedy (Ludwigsburg) und Cliff Hammonds (Alba Berlin) ausgezeichnet – Kennedy als bester Offensivspieler der Hauptrunde, Hammonds als sein Pendant auf der defensiven Seite. Beide US-Amerikaner stehen nun zusammen im Kader der Ludwigsburger.

Hammonds holte Trainer John Patrick im November des vergangenen Jahres ins Schwabenland, Kennedy ist gerade erst nach Ludwigsburg zurückgekehrt. Der 27-Jährige ist zuletzt beim 80:78-Erfolg gegen Braunschweig zum ersten Mal eingesetzt worden. Im gleichen Spiel verletzte sich der Ludwigsburger Tekele Cotton (Handwurzelbruch). Unter dem Strich heißt das für Bonn, dass ein Gegner wartet, dessen Kader im Vergleich zur 68:82-Hinspielniederlage der Baskets Anfang der Saison noch an Tiefe gewonnen hat.

Patrick setzt seit Jahren auf eine aggressive Defense und hat Erfolg damit. Auch in dieser Saison zählen die Riesen in der Verteidigung zu den besten BBL-Teams. Der Coach verteilt die Einsatzminuten gleichmäßig auf fast den gesamten Kader. Hammonds steht mit 31 Spielminuten mit Abstand am längsten auf dem Feld. Der Ex-Berliner bietet mit 9,2 Punkten und 5,4 Assists eine gute Kombination aus Schütze und Spielgestalter. Wichtige Anspielstationen sind für ihn in Korbnähe die beiden Center Jack Cooley (13,0 Punkte, 7,5 Rebounds) und Johannes Thiemann (8,3 Punkte, 4,8 Rebounds). Ein starkes Duo, dem Krunic wohl seine großen Spieler Julian Gamble und Filip Barovic entgegensetzen wird. Das würde bedeuten, dass Guard Jamarr Sanders auf der Tribüne Platz nehmen müsste, da die Baskets nur sechs ihrer sieben Ausländer einsetzen dürfen.

Ein Wiedersehen gibt es mit David McCray, der zwei Jahre für Bonn spielte und in Ludwigsburg zuletzt regelmäßig in der Startformation stand. Die Riesen stellten unlängst in der Fiba Champions League ihre Klasse unter Beweis. Sie zogen ins Viertelfinale ein und gewannen das Hinspiel beim türkischen Vertreter Banvit mit 92:87.

Auf Bonner Seite wurden die angeschlagenen Ryan Thompson und Ojars Silins Anfang der Woche geschont, sollen aber am Sonntag voll einsatzfähig sein. Erstmals gegen Ludwigsburg spielen der später verpflichtete Silins und Horton, der im Hinspiel verletzt war.

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