Telekom Baskets Straffes Programm für die Baskets bis Jahresende

BONN · Auf den Basketball-Bundesligisten warten vier Spiele innerhalb von elf Tagen. Am Sonntag treffen die Bonner in Bamberg auf einen großen Rivalen vergangener Jahre.

 Sein bisher bestes Spiel machte Xavier Pollard (Mitte), hier in der Begegnung mit Hamburg, beim Sieg in Vechta.

Sein bisher bestes Spiel machte Xavier Pollard (Mitte), hier in der Begegnung mit Hamburg, beim Sieg in Vechta.

Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Kräftiges Durchpusten auf dem Hardtberg. Nach fünf Niederlagen zum Saisonstart feierte der Basketball-Bundesligist zuletzt bei Rasta Vechta endlich den ersten Saisonsieg. Ein Erfolgserlebnis, das die Mannschaft von Trainer Igor Jovovic nun als Rückenwind für die kommenden Begegnungen nutzen will.

Aber das Programm bis zum Jahresende ist straff und anstrengend. Innerhalb von elf Tagen müssen die Bonner viermal aufs Parkett. Am Samstag macht die Aufgabe bei Brose Bamberg (20.30 Uhr, Brose Arena) den Anfang. Am Tag vor Heiligabend gastieren die Giessen 46ers im Telekom Dome, ehe sonntags gegen Göttingen ein weiteres Heimspiel auf dem Plan steht. Nur zwei Tage später geht es zum Jahresausklang zu den Löwen Braunschweig.

Baskets-Sportmanager Michael Wichterich unterstrich, wie wichtig der Sieg in Vechta für das Selbstvertrauen war, hatten die Selbstzweifel besonders nach dem 63:93-Heimdebakel gegen Hamburg doch nachhaltig an der mentalen Stabilität der Spieler gerüttelt. Wichterich bleibt aber nur vorsichtig optimistisch. „In Vechta waren wir in manchen Situationen noch zu wacklig. Wir müssen deshalb insgesamt stabiler, aber vor allem in Krisenphasen selbstbewusster agieren“, sagte er.

Selbstbewusstsein haben die Bamberger schon etwas mehr sammeln dürfen. Drei Siegen stehen drei Niederlagen gegenüber, wobei die Erfolge mit Chemnitz, Gießen und Würzburg nicht gegen Topteams gelangen. Und so rechnet sich Wichterich im Frankenland durchaus etwas aus: „Wir gehen vielleicht nicht als Favorit ins Rennen, aber ich glaube, dass wir gut genug sind, um Bamberg schlagen zu können.“

Das Duell Bonn gegen Bamberg gehört zu den Klassikern in der Bundesliga. Abgesehen von unzähligen Punkt- und Pokalspielen standen sich beide Clubs neunmal in Playoff-Serien gegenüber. Oft ging es besonders spannend und auch dramatisch zu, wenn man nur an die Viertelfinalserie 2006 erinnert, als im ersten Spiel auf dem Hardtberg nach Jagdszenen, körperlichen Auseinandersetzungen und anschließenden Disqualifikationen nur noch fünf Bonner und vier Bamberger gegeneinander spielten.

In den Jahren danach entwickelten sich die Franken zum Serienmeister, sind aber in der jüngeren Vergangenheit nicht mehr so erfolgreich. Im Vorfeld der laufenden Saison hat man in Bamberg personell sowohl auf der Funktionärsebene als auch im sportlichen Bereich fast alles ausgetauscht, was auszutauschen war. Selbst Hauptgesellschafter Michael Stoschek vom Automobil-Zulieferer Brose stand vor dem Rückzug, blieb dann aber doch. Nach insgesamt zehn Neuzugängen und mit dem neuen Trainer Johan Roijakkers hat Stoschek das Halbfinale als Ziel ausgerufen.

Das scheint nicht zu hoch gegriffen, zumal, wenn man sich die Leistungen der Mannschaft in der Champions League anschaut. Dort steht sie mit drei Siegen ungeschlagen an der Spitze der Gruppe F vor namhaften Vereinen wie Retadet Bilbao oder Fortitudo Bologna. „Da ist schon Qualität in der Mannschaft“, erkennt Wichterich neidlos an.

Vor allem Center David Kravish (18,2 Punkte und 8,0 Rebounds pro Spiel) und Shooting Guard Devon Hall (14,7 Punkte, 63-prozentige Dreierquote) dürften Baskets-Coach Jovovic Sorgen machen. Ein besonderes Auge für die Mitspieler hat Jungnationalspieler Bennet Hundt. Ihn brachte Roijakkers genauso aus Göttingen mit wie Dominic Lockhart. Zu den Leistungsträgern zählen darüber hinaus Forward Michele Vitali, der Kapitän der italienischen Mannschaft in der EM-Qualifikation ist, Power Forward Chase Fieler und Shooting Guard Kenneth Ogbe.

Beim Gegner ist man nach dem ersten Bonner Sieg und einigen Spielen, in denen die Gäste auch gegen Topteams lange Zeit auf Augenhöhe spielten, gewarnt. „Bonn hat eine talentierte Mannschaft, die durch die Erfahrung von Chris Babb nochmals stärker ist. Der aktuelle Tabellenstand spiegelt nicht die Leistungsfähigkeit wieder“, warnte etwa Vitali. Die Baskets sind wild entschlossen, dieser Warnung gerecht zu werden.

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