Und Trainer Michael Koch hatte im Vorfeld Zvonko Buljan aus dem Kader verbannt, um die Kräfte für den Kampf um den Play-off-Einzug in der Basketball-Bundesliga zu bündeln. Unter dem Strich stand dann ein überzeugender 99:63 (23:16, 33:19, 14:14, 29:14)-Sieg der Bonner.

Allerdings muss man einschränken: Der Gegner war vor 5100 Zuschauern im Telekom Dome der feststehende Absteiger, für den es um nichts mehr ging. Dennoch meinte Mike Koch: "Auch wenn Göttingen Tabellenletzter ist, muss man mit viel Energie spielen. Insgesamt bin ich sehr zufrieden, denn wir haben heute genau das gezeigt, was wir uns vorgestellt hatten: Wir haben um jeden Ball gekämpft und mit viel Herz gespielt."

Die Baskets gaben von der ersten Minute an Gas und ließen auch nicht nach, als sich der Vorsprung größer und größer wurde. Es brauchte allerdings eine gewisse Zeit und einen überragenden Talor Battle (24 Punkte), um die Gäste zu entmutigen und abzuschütteln. Sie führten sogar mit 10:6. Eine Reihe von Fehlwürfen aus unbedrängten Situationen war Ausdruck dessen, dass das Bonner Selbstvertrauen derzeit nicht das größte ist. Dann versenkte Battle fünf Dreier in Folge zur Bonner 32:18-Führung im Göttinger Korb und sorgte für klare Verhältnisse.

Die Hausherren zeichnete aus, dass sie trotz ihrer Überlegenheit weiter um jeden Ball kämpften und das Tempo hoch hielten. Zudem nutzte Koch die Gelegenheit, seinen Bankspielern viel Spielzeit zu geben, wobei sich vor allem Jonas Wohlfarth-Bottermann in Szene setzte. Als der Nachwuchscenter nach zwölf Punkten, fünf Rebounds und fünf Fouls in knapp 15 Minuten vom Feld musste, wurde er mit Sprechchören und stehenden Ovationen verabschiedet.

Die Gastgeber wollten unbedingt noch die 100-Punkte-Marke knacken und hätten es mit der Schlusssirene fast noch geschafft. Florian Koch spielte einen langen Pass auf Fabian Thülig, dessen Wurf traf aber nur den Ring.

"Das war ein wichtiger Sieg für uns. Aber am nächsten Samstag bei den Gießen 46ers wird es viel schwerer. Die kämpfen noch gegen den Abstieg", blickte Tony Gaffney voraus. Sein Trainer begründete die Freistellung von Buljan mit "rein sportlichen Gründen. Wir sind in einer Phase, in der wir Gas geben müssen. Und da passt ein Spieler wie Zvonko Buljan nach den gezeigten Leistungen nicht ins Bild."

Man werde zwar jetzt mit einer kleineren Rotation spielen müssen, "doch wir sind dann eine Einheit." Kompensieren will er die Lücke auf der Position des Power Forwards vor allem mit Simonas Serapinas. Der erfahrene Litauer ist in seiner Karriere schon des öfteren auf der Position zum Einsatz gekommen.

Telekom Baskets Bonn: Serapinas 14 Punkte/2 Dreier (29:24 Minuten Einsatzzeit), Ensminger 13 (25:44), Veikalas 12/4 (19:56), Mangold 5 (15:00), Thülig 3/1 (13:08), Jordan 7/1 (27:57), Hain (4:33), Koch 2 (3:58), Gaffney 7 (27:02), Battle 24/6 (18:46), Wohlfarth-Bottermann 12 (14:32).
BG Göttingen: Evans 11, Markert, Tucker, Herwig, Bauscher 4, Allen 7/1, Horne 12/3, Noch, Chikoko 12, Weber 9, Sykes 8.
Trefferquote: Bonn 49 Prozent (34 von 70 Würfen erfolgreich), Göttingen 45 Prozent (22/49). Dreierquote: Bonn 44 Prozent (15/34), Göttingen 21 Prozent (4/19). Freiwurfquote: Bonn 84 Prozent (16/19), Göttingen 65 Prozent (15/23). Rebounds: Bonn 43 - Bester: Gaffney 12, Göttingen 20 - Bester: Bauscher 5. Assists: Bonn 18 - Bester: Jordan 9, Göttingen 13 - Bester: Bauscher 5. Ballverluste: Bonn 8, Göttingen 10. Ballgewinne: Bonn 2, Göttingen 2. Fouls: Bonn 22, Göttingen 21.