Telekom Baskets Team reist selbstbewusst zu den Artland Dragons
BONN · Ob es der Durchbruch ist? Oder ein Zwischenhoch? Seinem Trainer Mathias Fischer ist es egal. Fest steht: Angelo Caloiaro ist derzeit in Topform. Der effektivste Spieler der vergangenen Saison glänzt in den Statistiken und hat auf dem Parkett endlich die vornehme Zurückhaltung abgelegt, die in Magenta-Kreisen schon leichte Ungeduld hervorgerufen hatte.
"Angelo macht einen Super-Job. Das steht fest", sagt Fischer vor der Partie bei den Artland Dragons (Samstag, 20.30 Uhr, telekombasketball.de). "Darüber freuen wir uns sehr. Aber es wird auch wieder schlechtere Spiele geben." Caloiaro steht derzeit beispielhaft für die breite Brust der Baskets, und der Trainer wirkt nicht, als sehe er diese schlechteren Spiele in der näheren Zukunft.
Er geht einer Mannschaft, die ihr Ego in der jüngeren Vergangenheit gestärkt hat, selbstbewusst voran. Seit Platz vier ohne Fernglas zu sehen ist, gibt sich der Fan konsequenter Defensive offensiv und peilt das Heimrecht in den Playoffs der Basketball-Bundesliga als Ziel an.
Auf diesem vierten Platz hinter den Platzhirschen Berlin, Bamberg und München, der als letzter den Vorteil mit sich bringt, das Playoff-Viertelfinale in eigener Halle zu beginnen, hätten vor der Saison viele Experten die Artland Dragons gesehen. Doch bei den Niedersachsen läuft es nicht wie erhofft, die Drachen mussten vor der Allstar-Day-Pause eine sechs - mit europäischem Wettbewerb sogar neun - Spiele währende Niederlagenserie hinnehmen und kämpfen jetzt im eng beieinanderliegenden Mittelfeld um die Playoff-Teilnahme.
Allerdings haben sie sich in den letzten drei Spielen berappelt. Sie verloren zwar gegen München, besiegten aber davor Trier und zuletzt Bremerhaven - unterstützt von Rückkehrer Kenneth Frease, der als Ersatz für den verletzten Anthony King geholt wurde. Fischers Augenmerk liegt auch auf Drachen-Spielmacher David Holston und Small Forward Brandon Thomas, um den sich Andrej Mangold gewohnt liebevoll kümmern soll.
"Aber insgesamt wollen wir uns gar nicht so sehr auf den Gegner konzentrieren", sagt Fischer. "Wenn wir gut verteidigen, in der Offensive selbstbewusst agieren und das Rebound-Duell ausgeglichen gestalten, sehe ich gute Chancen, die beiden Punkte mit nach Bonn zu nehmen."
Die Dragons wollen die Kreise der Bonner Aufbauspieler Geno Lawrence und Mickey McConnell stören. "Sie müssen wir vor uns halten", sagt Co-Trainer Martin Schiller, der Ähnlichkeiten bei den beiden Teams sieht. Die Statistiken belegen das: Bei der Feldwurfquote (Dragons: 48,1 Prozent/Bonn: 49,1 Prozent), der Freiwurfquote (75,3/77,7), den Rebounds (31,4/31,8), den Assists (19,4/19,5) und den Ballverlusten (13,4/13,0) sind die Unterschiede nur minimal.
Allerdings sammeln die Bonner durchschnittlich fast 87 Punkte pro Partie, die Dragons nur rund 80. Das Hinspiel gewannen die Baskets mit 99:77. "Das ist sicher kein Maßstab", warnt Fischer davor, dem Resultat noch viel Bedeutung beizumessen. Damals hatten die Baskets an der Dreierlinie einen starken Tag, eigentlich eher das Mittel der Wahl der Drachen. Das Team von Tyron McCoy hat vor, die Baskets am Zug zum Korb zu hindern - und das ist derzeit gar nicht so einfach. Siehe Caloiaro.