81:79 in Chemnitz Telekom Baskets feiern 15. Sieg in Folge

Chemnitz · Die Telekom Baskets Bonn haben ihre Serie auf 15 Pflichtspielsiege in Folge ausgebaut. Bei den Chemnitz Niners musste das Team von Coach Tuomas Iisalo aber lange um den Erfolg zittern.

 Der beste Bonner war einmal mehr TJ Shorts II.

Der beste Bonner war einmal mehr TJ Shorts II.

Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Am Ende war es mehr Erleichterung als Freude. Tuomas Iisalo rief seine Mannen zusammen und gab ihnen ein paar ermunternde Worte mit auf den Weg. Die Spieler lächelten, grenzenloser Jubel blieb aber aus. Dazu war das Duell bei den Niners Chemnitz auch viel zu nervenaufreibend gewesen und in großen Phasen auch zu frustrierend. Letztlich aber stand der 81:79 (20:24, 22:22, 22:24, 17:9)-Erfolg, bei dem die Bonner eine Minute vor Schluss erstmals in Führung gegangen waren. Es war der 15. Pflichtspielsieg in Folge für die Baskets, die sich damit zehn Spiele vor Ende der Bundesliga-Hauptrunde als erstes Team bereits sicher für die Playoffs qualifiziert haben.

„Man muss am Ende große Würfe machen, wenn man knappe Spiele gewinnen will. Und wir haben gewonnen“, gab Bonns Matchwinner nach der Partie zu Protokoll. Wie so oft war es TJ Shorts II gewesen, der in der entscheidenden Phase das Match in die Hand genommen hatte. Die letzten sechs Bonner Punkte gingen auf das Konto des Amerikaners. Vor allem aber der Siegtreffer 19 Sekunden vor Schluss, als er an Kevin Yebo vorbei zum 81:79 traf. „Wir wissen alle, dass TJ einer der besten Spieler der Liga ist. Da muss man es akzeptieren, wenn man kurz vor Schluss so einen Wurf ins Gesicht bekommt“, gestand Yebo.

Die Baskets starteten grausam in das Spiel beim Tabellen-Elften, vor allem Leon Kratzer sollte zunächst nichts gelingen. Erst verwarf der Center zwei Freiwürfe, dann stand er drei Sekunden in der Zone, beim dritten Bonner Angriff verlor er den Ball. Chemnitz auf der anderen Seite nutzte seine ersten vier Angriffe zu einem 7:0-Start. Es dauerte drei Minuten, bis Shorts endlich die ersten Punkte für die Gäste erzielte. Doch Chemnitz blieb das beherrschende Team. Selbst als die Baskets mit einem kurzen Run auf 9:12 herankamen, konterten die Sachsen sofort und zogen auf 20:11 davon. Dabei konnten die Bonner noch froh sein, dass die Niners, die sich mit ihrem schnellen Passspiel viele offene Würfe herausspielten, zunächst die Dreier nicht gut trafen. Dominic Lockharts Treffer zum 20:11 war erst der zweite Dreier bei sieben Versuchen.

Das Offensivspiel der Bonner war fehlerhaft

Trotzdem kamen die Baskets irgendwie erneut heran. Ein Dreier von Kapitän Karsten Tadda, der dabei gefoult wurde und auch den Freiwurf reinmachte, und ein Wurf vom Parkplatz von Javontae Hawkins, der einen Pass abfing und gleich aus gut zehn Metern Korbentfernung – unter Kopfschütteln von Shorts – warf, sorgten für das schmeichelhafte 20:24 zum Ende des ersten Viertels.

Wer gehofft hatte, nun würde alles besser, wurde zunächst schwer enttäuscht. Denn das Bonner Offensivspiel wurde immer fehlerhafter, Chemnitz hingegen traf jetzt auch seine Dreier und zog bis auf 44:27 davon. Nun aber reichte es den Gästen, die diesen 17-Punkte-Rückstand mit einem 15:2-Run konterten und sich so mit 42:46 in die Pause retteten.

Von nun an wurde es ein knappes Spiel, in dem Chemnitz immer wieder ein wenig davonzog und Bonn gleich wieder herankam, es aber vor allem durch seine schwache Freiwurfquote verpasste, selbst in Führung zu gehen. Insgesamt gerade einmal zwölf ihrer 24 Freiwürfe verwandelten die Bonner (50 Prozent). Noch schlimmer war die Quote aus der Distanz, wo nur fünf von 24 Dreiern fallen wollten (20,8 Prozent).

Es wurde Zeit für den voraussichtlichen MVP, eine Schüppe draufzulegen. Im Hinspiel hatte Shorts, den viele als den Most valuable Player, also den wertvollsten Spieler der Saison ansehen, Chemnitz mit sagenhaften 38 Punkten praktisch im Alleingang besiegt. Nun zeigte der kleine Guard erneut, was so alles in seinen 1,75 Metern steckt. Als das Spiel in die Crunchtime, also die alles entscheidende Phase ging, war auf Shorts mal wieder Verlass. Zwei Minuten vor Ende erzielte er den Ausgleich, eine Minute vor Schluss traf er zur ersten Führung der Baskets im gesamten Spiel, 19 Sekunden vor der Sirene machte er dann auch die letzten Punkte des Spiels zum 81:79. Für Chemnitz hingegen verwarf Nelson Weidemann den letzten Dreier. Für Shorts standen letztlich 23 Punkte auf dem Scoreboard, für Bonn der 22. Sieg im 24. Spiel in der BBL.

Bonn: Shorts 23 Punkte (8 Assists), Herrera 12/2 Dreier, Kratzer 10, Tadda 8/2, Hawkins 7/1, Malcolm 6, Delany 6, Williams 4, Kessens 3, Ensminger 2

Chemnitz: Clark 16/3, Yebo 12, Osborne 10, Susinskas 10/2, George 8/2, Velicka 7/1, Weidemann 6/2, Uguak 6, Lockhart 4/1

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