Bundesliga-Spiel gegen medi Bayreuth Telekom Baskets siegen mit Schwierigkeiten beim Tabellenletzten

Update | Bonn · Nach 30 Punkten Führung verlieren die Telekom Baskets im Schlussviertel ihre Souveränität, der Erfolg bleibt dennoch ungefährdet.

Trainer Tuomas Iisalo im Gespräch mit TJ Shorts (Archivfoto).

Trainer Tuomas Iisalo im Gespräch mit TJ Shorts (Archivfoto).

Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Spiele gegen Mannschaften, die mit dem Rücken zur Wand stehen, können schwierig sein. Eine Erfahrung, die auch die Telekom Baskets beim Tabellenletzten medi Bayreuth zum Ende der Hinrunde in der Basketball-Bundesliga wieder machen mussten. Doch obwohl die Bonner etwas unrund in die Partie kamen und im Schlussviertel ihre Souveränität verloren, profitierten sie von dem Polster einer zwischenzeitlichen 30-Punkte-Führung und siegten mit 94:71 (22:18, 20:15, 37:16, 15:22).

Dabei hielten die kriselnden Franken ohne ihren verletzten Topscorer Brandon Childress lange mit, sahen sich aber im dritten Viertel den Baskets in Normalform gegenüber, denen sie nicht gewachsen waren. Die Mannschaft von Cheftrainer Tuomas Iisalo verlor dann im Schlussdurchgang und angesichts des großen Vorsprungs etwas die Spannung und ließ die Hausherren wieder auf 15 Punkte rankommen. Nach einer Ansprache Iisalos wurden die Männer in Auswärtsschwarz ihrer Favoritenstellung aber wieder gerecht und rangieren so weiter auf Tabellenplatz zwei.

„Wir haben 20 Minuten unseren Basketball gespielt, in den anderen 20 Minuten waren wir gar nicht da“, ging Mike Kessens mit sich und seinen Kollegen hart ins Gericht. „Wenn wir acht Minuten gut waren, kamen dann zwölf Minuten tote Hose. Das ist schon öfter passiert, darf aber nicht passieren. Heute hat es trotzdem zum Sieg gereicht.“ Dabei gehörte der Center selbst mit einem Double-Double aus 13 Punkten und zehn Rebounds zu den besseren Spielern seines Teams. Es war eines seiner besten Spiele seit der Handbruch-Pause zu Saisonbeginn. Vielleicht das beste.

Sein Center-Kollege Leon Kratzer markierte die ersten Punkte der Partie per Alley-oop nach einem schönen Anspiel von Spielmacher TJ Shorts. Doch dieses Traum-Zusammenspiel aus der ersten Minute blieb einer der wenigen Leckerbissen in einer sperrigen Partie. Iisalo wechselte viel und sämtliche seiner Spieler suchten beschwerlich Wege durch die fränkische Defensive. Oft führte der Weg zum Korb über Kessens.

Mit einen 13:0-Lauf erspielten sich die Bonner eine Zehn-Punkte-Führung (22:12, 9.), doch der Angelegenheit fehlte ein wenig die Leichtfüßigkeit, die manchen Gegner in dieser Saison zusätzlich demoralisiert. Die Baskets arbeiteten Basketball. Iisalo verzichtete lange auf eine Auszeit, als wolle er, egal welche Kombination sich auf dem Feld ergaben, frei schwimmen lassen. Vier Punkte Vorsprung nach dem ersten Viertel (22:18), neun nach dem zweiten (42:33). Eine echte Tendenz hatte die Partie nicht, aber Bayreuth hatte für die Baskets auch wenig Beunruhigendes zu bieten.

Gleich nach der Pause präsentierten die Baskets dann aber ihr Tabellenzweiter-Gesicht. Angeführt vom dynamischen Tyson Ward fand die Iisalo-Mannschaft in ihren Rhythmus und fegte über das Schlusslicht hinweg. Frust machte sich breit, neben schön herausgespielten Bonner Körben kassierten die Hausherren auch noch Freiwürfe für technische Fouls nach allzu heftigen Beschwerden. Die Baskets brachten fünf verschiedene Dreierschützen erfolgreich in Position und gewannen das dritte Viertel mit 37:16. Bonn führte mit stattlichen 30 Punkten, als die Männer auf dem Feld Iisalos Blutdruck in die Höhe trieben. Nach drei verschenkten Angriffen hatte er Fragen: Auszeit. Was sein Team da spielte, gefiel dem Finnen nicht – daran änderte auch der komfortable Spielstand nichts. Nach zwei weiteren Minuten und etwas experimentellen Baskets-Angriffen insistierte er ein weiteres mal: „Warum macht ihr es so kompliziert?“, brüllte er und konkurrierte beinahe mit der Lautstärke des wie immer röhrenden Bayreuther Hallensprechers.

Seine Mannschaft fing sich jetzt, agierte an beiden Enden des Feldes wieder souveräner, verbuchte mit einem Tadda-Dreier zum 94:71-Endstand den 15. Sieg im 17. Saisonspiel und bleibt Spitzenreiter Alba Berlin im Nacken.

Die Partie war der Auftakt zu fünf Auswärtsspielen in Folge. Weiter geht es am Mittwoch in der Champions League bei Baxi Manresa (Spanien).

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