Elfter Saisonsieg Telekom Baskets bezwingen Chemnitz deutlich mit 86:62

Bonn · Die Telekom Baskets Bonn haben die Niners Chemnitz im Heimspiel dominiert und so einen völlig ungefährdeten 86:62-Erfolg eingefahren.

 Einer der besten Baskets-Spieler gegen Chemnitz: Spielmacher Alex Hamilton.

Einer der besten Baskets-Spieler gegen Chemnitz: Spielmacher Alex Hamilton.

Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Mehr defensive Intensität, mehr Ballbewegung, schnellere Entscheidungen – das waren die Erwartungen, die Will Voigt nach der kurzen Pause in der Basketball-Bundesliga an seine Mannschaft gerichtet hatte. Und die lieferte. Beim souveränen 86:62 (32:12, 19:16, 20:17, 15:17)-Heimerfolg gegen die Niners Chemnitz sah der Headcoach der Telekom Baskets vor allem in der Verteidigung eine der besten Saisonleistungen seines Teams. „Wir hatten eine sehr gute Trainingswoche und haben ein großartiges erstes Viertel gespielt. Der Druck auf den Ball war sehr gut“, sagte Voigt hochzufrieden. Ein Sonderlob verdiente sich Spielmacher Alex Hamilton, der nach immer wieder schwankenden Leistungen mit sechs Ballgewinnen allein in der ersten Hälfte überzeugte. „Er hat gut Tempo gemacht. So erwarten wir es immer von ihm“, sagte der Baskets-Coach.

Für seinen Chemnitzer Kollegen Rodrigo Pastore war die Reise ins Rheinland dagegen zumindest sportlich schmerzhaft. „Ich bin sehr enttäuscht, wir sind hier in den Hintern getreten worden“, sagte der Argentinier, dem es andererseits aber auch warm ums Herz wurde: Für ihn war es eine Rückkehr zu alten Bekannten, denn in der Saison 1999/2000 war Pastore im Trikot der Baskets auf dem Hardtberg aufgelaufen. „Es sind unglaubliche Erinnerungen und Emotionen hochgekommen, ich habe viele Bilder von ehemaligen Mitspielern hier gesehen“, sagte der Coach der Niners.

Die Erinnerungen an das Spiel wird Pastore dagegen wohl gerne schnell aus seinem Gedächtnis streichen wollen, auch wenn der Aufsteiger trotz der Niederlage den Klassenerhalt feierte. Das Team seines Ex-Vereins übernahm nach dem ersten Abtasten komplett die Kontrolle über die Partie und ließ sie sich bis zum Ende auch nicht mehr nehmen. Die Bonner starteten mit Hamilton, TJ DiLeo, Chris Babb, Strahinja Micovic und Leon Kratzer und zeigten sofort, dass ihnen die jüngste Pause nach einem vorherigen Spiele-Marathon gutgetan hatte.

Nachdem Luis Figge die mit nur zehn Spielern angereisten Gäste mit einem Distanzwurf 8:6 in Führung gebracht hatte (3.), kamen die Baskets ins Rollen – und zwar gewaltig. Micovic traf nach einem Fastbreak zum 11:8 und legte sofort nach schnellem Pass von Hamilton nach. Babb ließ einen Dreier folgen und bewegte Gästecoach Pastore damit zur ersten Auszeit (5.). Die Hoffnung, den Lauf der Bonner so zu stoppen, zerschlug sich jedoch.

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Chemnitz blieb im Angriff sehr fehlerhaft und fand keine Lösungen gegen die aggressive Verteidigung der Hausherren. Babb baute die Führung auf zehn Punkte aus (18:8), defensiv avancierte Hamilton zu einem mehrfachen Ball-Dieb, was den Bonnern immer wieder leichte und schnelle Punkte bescherte. Erst nachdem Kapitän TJ DiLeo mit einem verwandelten Freiwurf zum 29:8 erhöht hatte (9.), beendete Filip Stanic den 23:0-Lauf der Baskets. Allein im ersten Durchgang unterliefen den Gästen zehn Ballverluste.

Im zweiten Viertel ließ der Druck des Voigt-Teams zwar leicht nach, doch die Niners fanden weiterhin nicht richtig in die Partie. Nach dem nächsten Steal traf Hamilton zum 36:15 (12.), kurz darauf ließ Micovic das 42:20 folgen, was bei Pastore allmählich den Blutdruck angesichts der Darbietung seines Teams steigen ließ. Während Bonn offensiv einen Gang zurückschaltete, überforderte das Team die Gäste weiterhin mit seiner Aggressivität in der Verteidigung. Mit einer komfortablen 51:28-Führung gingen die Baskets in die Halbzeit – einziges Manko bis dahin: nur zwei verwandelte Dreier bei 14 Versuchen.

Bei der Halbzeit war das Spiel im Grunde entschieden

Dass bei den Bonnern an diesem Nachmittag sehr viel funktionierte, zeigte sich auch zu Beginn des dritten Viertels. Center Leon Kratzer, sonst ein Wackelkandidat an der Freiwurflinie, versenkte beide Freiwürfe zum 58:34 (25.). Der Vorsprung der Hausherren blieb auch in der Folge konstant bei mehr als 20 Punkten, weil es den Chemnitzern partout nicht gelang, ihre Fehlerquote zu reduzieren. Gäste-Center Filip Stanic kassierte nach nur 27 Minuten zudem sein fünftes Foul und musste den Rest der Begegnung von der Bank aus verfolgen.

Von dort sah er einen weiterhin souveränen Auftritt der Hausherren. Xavier Pollard dürfte das Geschehen auf dem Court deshalb deutlich besser gefallen haben. Der nicht im Aufgebot stehende Bonner Guard freute sich nicht nur über den Erfolg seiner Teamkollegen, sondern auch über die Geburt von Tochter Phoenix Nova.

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