Champions-League-Sieg gegen BAXI Manresa Telekom Baskets sichern sich Heimvorteil im Viertelfinale

Bonn · Die Telekom Baskets Bonn haben sich das Heimrecht im Viertelfinale der Basketball Champions League gesichert. Nach dem 85:75-Erfolg gegen BAXI Manresa stehen sie als Tabellenerster der Gruppe J fest.

Hart erkämpft war der Sieg für Javontae Hawkins (am Ball) und die Telekom Baskets.

Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Der edle blaue Anzug musste in der Kabine bleiben. „Der ist patschnass“, verkündete Tuomas Iisalo mit einem breiten Grinsen, als er im ungewohnten Trainingsanzug zur Pressekonferenz vor die Journalisten antrat. Der schicke Zwirn des Coaches war Opfer seiner Spieler geworden. Aus Freude, aber auch aus Rache. Denn die Ankündigung des Trainers der Telekom Baskets Bonn, dass am nächsten Morgen trotz des nächsten großen Erfolges Training sei, nahmen ihm seine Spieler übel – und übergossen den Erfolgscoach in der Kabine mit Wasser.

Sie konnten es sich leisten, denn dass Iisalo seinen Humor verlieren sollte, war ob der zuvor gezeigten Leistung äußerst unwahrscheinlich. Schließlich hatten die Baskets gerade auch das zehnte Spiel in der Champions League in Folge gewonnen und dank des 85:75 (23:17, 25:23, 21:22, 16:13)-Sieges gegen BAXI Manresa Platz eins in Gruppe J klargemacht und sich damit das Heimrecht im Viertelfinale gesichert. „Es ist ein tolles Gefühl. Denn es zeigt, dass das Vertrauen und die Teamchemie in dieser Mannschaft ein enorm hohes Level erreicht haben“, kommentierte Iisalo denn auch die ungewollte Dusche nach dem wettbewerbsübergreifend 13. Sieg der Bonner in Folge.

Telekom Baskets Bonn gegen BAXI Manresa
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Doch den mussten sich seine Spieler vor 5010 Zuschauer im sehr gut gefüllten Telekom Dome hart erarbeiten. Denn es war von Beginn die erwartet schwierige Aufgabe. Manresa präsentierte sich vor allem in der Defense enorm konzentriert und aggressiv und ließ den Bonnern kaum Raum und praktisch keine freien Würfe. Die hatte in der Anfangsphase nur Kapitän Karsten Tadda, der nach zehn Sekunden und zweieinhalb Minuten zwei Dreier traf und die Baskets mit 8:4 in Führung brachte. Ansonsten mussten sich die Hausherren ihre Punkte hart erarbeiten, weil Manresa ihnen keinen Zentimeter Platz ließ.

Trotzdem konnten sich die Bonner mit einem 6:0-Run auf 16:9 absetzen, um nur wenig später nach einer 8:0-Serie der Gäste 16:17 hinten zuliegen. Überhaupt war es ein Spiel der kleinen Läufe. Bonn zog mehrfach auf vier bis sieben Punkte davon, Manresa legte eine Schüppe drauf und glich aus. Zum Ende des ersten Viertels etwa brachten drei Freiwürfe von Tadda und ein Korbleger von TJ Shorts die 23:17-Führung. Nach vier Minuten im zweiten Abschnitt egalisierten die Spanier auf 30:30.

Es war eine Phase, in der den Bonnern gerade beim Zug zum Korb wenig gelang. Shorts zweimal und Malcolm verlegten, Manresa traf auf der anderen Seite in Brettnähe sehr sicher, stand nach 14 Minuten bei einer Zweierquote von 72 Prozent. Auf der anderen Seite hatte Shorts einen schwarzen Tag erwischt. Ganze zwei Treffer aus dem Feld und insgesamt sechs Punkte sollten dem sonst so treffsicheren Spielmacher in der ersten Hälfte gelingen.

Und doch war das 30:30 ein kleiner Weckruf für die Baskets, die im Anschluss die nächste Serie hinlegten und sich über 41:32 nach vier verwandelten Freiwürfen von Shorts und Finn Delany auf 48:37 absetzen – erstmals waren sie mehr als zehn Punkte in Front. Ein Abstand, der über das Gros des dritten Viertels gehalten wurde. Auch, weil sich nun Javontae Hawkins immer mehr in den Mittelpunkt spielte. Zwei Dreier und ein Korbleger mit Foul und verwandeltem Freiwurf steuerte der Amerikaner innerhalb von anderthalb Minuten bei. Am Ende war er mit 17 Punkten Topscorer der Bonner.

Dass Manresa weiter im Spiel blieb, lag an der – erzwungenen – schlechten Trefferquote der Baskets. Ganze 17 von 44 Zwei-Punkte-Würfen fanden ihr Ziel. Vor allem Shorts setzte den Ball immer wieder nur an, aber nicht in den Korb – beendete das Spiel aber dennoch mit 13 Punkten und zehn Assist. Den Fans sollte es egal sein. Sie feierten ihre Helden wie zuletzt so oft mit lauten „Spitzenreiter“-Chören.

Bonn: Shorts 13, Kratzer 6, Tadda 12/3 Dreier, Malcolm 3, Delany 11, Williams 7, Herrera 12/4, Kessens 4, Hawkins 17/2

Manresa: Robinson 15/1, Badio, Harding 21/2, Jou 5/1, Garcia, Steinbergs 11, Sagnia 6, Ferrari, Olumuyiwa, Vaulet 7, Geben 10, Perez