Sieg gegen Fraport Skyliners Telekom Baskets Bonn buchen Playoff-Ticket

Frankfurt/Main · Die Telekom Baskets gewinnen in Frankfurt 112:96 und lösen das Ticket für die Playoffs. Beim Auswärtserfolg brillieren Parker Jackson-Cartwright und Javontae Hawkins mit je 31 Punkten.

 Für die Fans bereits der wertvollste Spieler der Liga: Parker Jackson-Cartwright (rechts) erzielte gegen Frankfurt 31 Punkte.

Für die Fans bereits der wertvollste Spieler der Liga: Parker Jackson-Cartwright (rechts) erzielte gegen Frankfurt 31 Punkte.

Foto: Sebastian Derix

Luis Tadda flitzte übers Parkett. Er kam von der Tribüne und gerade noch rechtzeitig, um mit seinem Vater Karsten und dessen Teamkollegen vor 150 Bonner Fans die Sieger-Humba zu zelebrieren. Neben dem 112:96 (23:24, 37:26, 32:17, 20:29)-Erfolg beim Tabellenletzten Fraport Skyliners gab es den Einzug in die Playoffs zu feiern. Gegen robuste Frankfurter, die keineswegs spielten als hätten sie sich aufgegeben, hatten die Bonner allerdings streckenweise auch ihre Schwierigkeiten. Die überragenden Parker Jackson-Cartwright mit einem Double-Double (31 Punkte, 13 Assists) und Javontae Hawkins (31 Punkte), brachten ihr Team aber immer wieder in die Spur.

Verzichten musste Baskets-Trainer Tuomas Iisalo nicht nur auf den Langzeitverletzten Tyson Ward, sondern auch auf Jeremy Morgan, der beim Training umgeknickt war. Und so musste keiner der Bonner aussetzen. Justin Gorham ersetzte Morgan in der ansonsten etablierten Startformation mit Jackson-Cartwright, Tadda, Hawkins und Saulius Kulvietis. Und die fünf starteten rasant ins Spiel.

Wenn Iisalo und seine Co-Trainer sich aber in einer Auszeit oder Viertelpause abseits von der Mannschaft auf dem Feld besprachen, dann hatte das Trio tendenziell nicht das gesehen, was es sehen wollte und plante Änderungen. Denn nach dem rasanten Start gegen den bissigen Tabellenletzten, bei dem Kulvietis per Dreier zum zwischenzeitlichen 13:4 traf, geriet den Baskets gegen Viertelmitte Sand ins Getriebe. Als Rasheed Moore zur Frankfurter 16:15-Führung traf, sagte die Körpersprache Iisalos recht deutlich: Fassungslos.

Baskets besser im Spiel

Es blieb zäh und bei einem 23:24-Rückstand nach dem ersten Viertel trat das Bonner Trainer-Trio zusammen und beriet, wie weiter vorzugehen sei. Bonn arbeitete sich wieder besser ins Spiel und konnte sich auf den Distanzwurf verlassen. Als Kulvietis zur Bonner 42:38-Führung traf, war das ein echter Wirkungstreffer und Frankfurt-Coach Luca Dalmonte musste eine Besprechung einberaumen. Es half nur bedingt, die Baskets waren jetzt wieder im Rhythmus.

Der Hallensprecher untermalte sein „Auf geht‘s Frankfurt“ jetzt mit der Zeitansage „noch drei Minuten“, und es klang ein wenig nach Durchhalteparole. Denn es war zu spüren, dass die Hausherren jetzt doch in höchster Gefahr waren, die Baskets auf dem Scoreboard aus den Augen zu verlieren. Zwei Minuten vor der Pause versenkte Hawkins den elften Bonner Dreier zur 59:43-Führung für die Baskets, doch einige schlechte Bonner Pässe später hatten die Frankfurter angeführt von Marcel Ponitka wieder auf zehn Punkte Rückstand verkürzt. Mit 50:60 ging es in die Kabine. Und während auf dem Parkett ein „The-Voice-Kids“-Kandidat die Zuschauer mit starker Stimme unterhielt, dürfte Iisalos Stimme auch stark geklungen haben. Nur anders.

Hohes Tempo bis zum Schluss

Die Baskets kamen gut sortiert aus der Kabine und offensichtlich willens, keine Fragen mehr aufkommen zu lassen. Jetzt wirbelte Jackson-Cartwright die komplette Skyliners-Defense ein ums andere Mal durcheinander. Weder ihn noch Hawkins waren die Männer in Blau in der Lage, in den Griff zu bekommen. Schon zum Ende des dritten Viertels skandierten die gut 100 Bonner Fans im Oberrang „MVP, MVP, MVP!“ als Jackson-Cartwright nach einem seiner Solo-Läufe nach einem Foul zusätzlich an die Freiwurflinie trat. Für die Fans ist klar, wer der wertvollste Spieler („Most Valuable Player“ – kurz MVP) der Liga in dieser Saison ist.

Die Baskets ließen in der Intensität nicht nach, wohl aber in der Konzentration. Daher nahm Iisalo nach zwei schnellen Frankfurter Körben zum 75:102 eine Auszeit, die erst nach einer kurzen Schrecksekunde beginnen konnte, denn Baskets-Spieler Michael Kessens war unter dem Frankfurter Korb liegen geblieben und hielt sich das Gesicht. Mit blutender Nase musste er vom Feld, konnte aber später wieder mitspielen. Iisalo aber gefiel nicht, was er sah. Sein Team gestattete eigentlich schon besiegten Frankfurtern einen 17:3-Lauf und aus einer 31-Punkte-Führung (102:71) wurde zwei Minuten vor Schluss nur noch ein Elf-Punkte-Polster (96:107). Dann aber schalteten die Baskets wieder in den Playoff-Modus und sicherten souverän ihr Playoff-Ticket.

Weiter geht es schon am Mittwoch (20.30 Uhr, Telekom Dome) mit der Partie gegen die Giessen 46ers. Dann allerdings ohne Jackson-Cartwright, der Baskets-Spielmacher fliegt am Montag wegen eines Trauerfalls in der Familie nach Hause nach Los Angeles.

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