Champions League gegen Manresa Telekom Baskets spielen um den Gruppensieg

Bonn · Mit einem Erfolg gegen BAXI Manresa könnten sich die Telekom Baskets Bonn den Gruppensieg und damit das Heimrecht im Champions-League-Viertelfinale sichern.

 Der Erfolgshunger bei TJ Shorts II (links) und Baskets-Trainer Tuomas Iisalo ist längst noch nicht gestillt.

Der Erfolgshunger bei TJ Shorts II (links) und Baskets-Trainer Tuomas Iisalo ist längst noch nicht gestillt.

Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Streng genommen haben die Telekom Baskets mit dem Einzug ins Viertelfinale der Basketball-Champions-League die Kür bereits erledigt. Denn der Bonner Bundesligist hat damit Historisches geschafft, den größten internationalen Erfolg der Vereinsgeschichte in diesem Wettbewerb. Noch nie gelang einem Bonner Team der Sprung unter die letzten acht in der Champions League.

Doch damit soll es längst noch nicht getan sein. Den nächsten Schritt kann das Team von Headcoach Tuomas Iisalo schon an diesem Dienstag (20 Uhr) gehen: Mit einem Erfolg im Telekom Dome über den Zweitplatzierten BAXI Manresa wäre den Bonnern der Gruppensieg in der Top-16-Runde nicht mehr zu nehmen. Damit verbunden: der Heimvorteil im Viertelfinale.

Auch wenn Iisalo den sportlichen Wert dieses Vorteils nur schwer beziffern kann, „er hilft auf jeden Fall, weil wir weniger reisen müssen. Gerade in der Champions League, wo man für ein Auswärtsspiel gerne schon mal drei volle Tage unterwegs ist. In der Bundesliga sind das eher anderthalb Tage“, erklärt der Baskets-Cheftrainer.

Doch zuvor müssen die Bonner mit Manresa einen dicken Brocken aus dem Weg räumen. Auch wenn die Spanier in der heimischen Liga nur den vorletzten Platz belegen, in der Champions League läuft es für das Team von Trainer Pedro Martínez deutlich besser. Mit nur einer Niederlage – gegen die Baskets (69:87) – darf sich Manresa durchaus berechtigte Hoffnungen auf den Einzug ins Viertelfinale machen, sogar Platz eins ist rechnerisch noch möglich.

„Das ist ein wirklich starkes Team. Im Hinspiel haben wir besonders in den wichtigen Phasen sehr gut gespielt, waren gerade im Umschaltspiel und beim Rebounding stark“, sagt Iisalo. Der Baskets-Coach erwartet ein schwieriges Match, das wieder an den Brettern entschieden werden könnte. „Das ist sehr wichtig. Wenn wir die Rebounds kontrollieren, können wir auch das starke Umschaltspiel von Manresa, das beste in Europa, kontrollieren. Das wird ein Schlüssel sein“, analysiert Iisalo. Darüber hinaus hätten die Spanier eine der besten Verteidigungen in der Champions League. „Dafür müssen wir offensiv Lösungen finden.“

“Wir haben mehr Kontinuität, sind eine absolute Einheit und flexibler geworden“

Zur Vorbereitung auf die Partie studierte Iisalo natürlich auch den am Ende deutlichen 94:73-Erfolg gegen die Würzburg Bakets am Samstagabend. Dabei hatte der Baskets-Coach ein Phänomen ausgemacht, das er von seiner Mannschaft bislang in dieser Saison so noch nicht kannte. „In der ersten Halbzeit war ein großer Unterschied zwischen unseren Startern und Bankspielern erkennbar“, hatte er bereits kurz nach der Partie erklärt. Besonders im Bereich der Rebounds und der Ballverluste habe sich das bemerkbar gemacht, erklärte er nach weiteren Analysen.

„Da waren wir sehr ehrlich miteinander. Da geht es um unsere Basics, und das war eine Frage von Einsatz und Fokus“, so Iisalo. Der Coach betont, dass er grundsätzlich nicht zwischen Startern und Bankspielern unterscheide. Und im Saisonverlauf habe es so etwas auch nicht gegeben. Ganz im Gegenteil: Die Baskets der Saison 2022/23 zeichnen sich gerade dadurch aus, dass der Kader sehr gleichmäßig besetzt ist. „Wir sind tiefer besetzt, haben noch mehr Qualität im Team, die Spieler passen noch besser zusammen, wir haben mehr Kontinuität, sind eine absolute Einheit und flexibler geworden. Wir haben mehrere Spieler, die auf verschiedenen Positionen spielen können“, sagt Iisalo. Und der größte Schlüssel zum Erfolg sei eben, „dass wir Spieler ein- und auswechseln können, ohne dass es einen Qualitätsverlust gibt“.

Sollte das gegen Manresa auch wieder wie gewohnt der Fall sein, stehen die Chancen jedenfalls gut, dass die Baskets den zehnten europäischen Erfolg in Serie einfahren. Nur die Auftaktpartie gegen Reggio Emilia verloren die Bonner, für Iisalo übrigens ein Schlüssel für die bisher so erfolgreiche Saison. „Seitdem wissen wir, dass wir in jedem Spiel alles geben müssen. Und wir haben seitdem immer besser gespielt und uns stetig weiterentwickelt.“

Beste Aussichten also, um schon gegen die Spanier den Heimvorteil fürs Viertelfinale zu sichern. Welcher Gegner dort warten könnte, hat Iisalo zumindest schon im Weitblick. „Aber egal, gegen wen wir spielen, es wird sehr, sehr schwer. Da sind nur noch superstarke Mannschaften unterwegs“, sagt er. Fakt ist: Jeder weitere Erfolg wäre ein Sahnehäubchen auf den schon historischen Erfolg der laufenden Champions-League-Saison.

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