Deutlicher Heimsieg gegen Heidelberg Telekom Baskets gewinnen das Iisalo-Duell

Bonn · Die Telekom Baskets Bonn haben das Duell der Iisalo-Brüder gewonnen. Dank einer überragenden Leistung siegte das Team von Headcoach Tuomas Iisalo gegen Joonas Iisalos MLP Academics Heidelberg mit 98:65.

Die Telekom Baskets Bonn konnten das Heimspiel gegen die MLP Academics Heidelberg mit 98:65 für sich entscheiden.

Die Telekom Baskets Bonn konnten das Heimspiel gegen die MLP Academics Heidelberg mit 98:65 für sich entscheiden.

Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Tuomas Iisalo hatte es im Vorfeld ganz einfach formuliert. „Ein Iisalo wird sehr zufrieden sein und der andere total unzufrieden.“ Für seinen jüngeren Bruder Joonas Iisalo war es letztlich nicht nur reine Unzufriedenheit – sondern totale Frustration, die schon fast in Resignation mündete. „Wir sind kopflos und wie aufgescheuchte Hühner hinterhergelaufen. Wir hatten keine Idee, wie wir Bonn attackieren sollten“, fasste ein ratloser Joonas Iisalo das Spiel zusammen.

Denn im so viel beachteten Brüder-Duell der beiden Iisalos hatten Joonas‘ Academics Heidelberg den Telekom Baskets Bonn nur wenig entgegenzusetzen. Am Ende besiegten Tuomas Iisalos Bonner das Team des ehemaligen Baskets-Assistenztrainers und jetzigen Heidelberger Chefcoaches Joonas mit 98:65 (30:13, 20:15, 28:17, 20:20). Damit bleibt Bonn ungeschlagen und steht nach fünf Spielen mit fünf Siegen glänzend da. „Das war unsere bislang beste Performance“, zeigte sich Tuomas Iisalo mehr als zufrieden.

Vor der Begegnung waren natürlich alle Augen auf die finnischen Brüder gerichtet. Joonas Iisalo, vergangene Saison noch Co-Trainier unter seinem Bruder auf dem Hardtberg, wurde von den Bonner Fans freundlich begrüßt. Mehrere Basketsspieler nahmen ihren ehemaligen Coach vor dem Anwurf sogar in den Arm. Für seine Spieler hatten die Bonner indes keine Nettigkeiten übrig.

Kessens erstmals nach Verletzungspause wieder dabei

Erstmals in dieser Saison war bei den Baskets Michael Kessens wieder dabei. Der Center hatte sich kurz vor Saisonstart die Hand gebrochen und seitdem pausieren müssen. Der Nationalspieler stand dann neben TJ Shorts II, Karsten Tadda, Jeremy Morgan und Finn Delany auch gleich in der Starting Five – und machte die ersten beiden Punkte. Nach einem tollen Pass von Shorts stopfte Kessens den Ball nach wenigen Sekunden durch den Korb. Kurz danach der nächste Superpass von Shorts und der zweite Dunking des Spiels, diesmal von Morgan. Im TelekomDome ging es gleich spektakulär zu.

Im Gegenzug traf Elias Lasisi für Heidelberg per Dreier zum 4:3 – es sollte für sehr lange Zeit der letzte Treffer der Gäste aus dem Spiel heraus bleiben. Denn nun drehten die Baskets so richtig auf und zogen auf 14:3 davon. Bonn beherrschte die Partie nach Belieben, traf vorne aus allen Lagen und griff in der Defensive beherzt zu. Ganze zwei Field Goals sollten Heidelberg im ersten Viertel gelingen, ihre restlichen Punkte mussten sich die Gäste an der Freiwurflinie erarbeiten.

Und das ging ihnen an die Nerven. Vor allem die beiden Guards Lasisi und Eric Washington, sonst der Topscorer der Academics, fanden gegen die Baskets-Defense keine Lücken. Tadda, Shorts, Tyson Ward und Sebastian Herrera ließen die beiden überhaupt nicht zur Entfaltung kommen. Washingtons Frust zeigte sich, als er nach einem Disput mit Shorts selbigem eine Kopfnuss gab und dafür ein unsportliches Foul kassierte. Shorts zeigte seine Antwort Sekunden vor Viertelende per Dreier zum 30:13.

Wackeliger Beginn im zweiten Durchgang

Im zweiten Durchgang verloren die Baskets zunächst ihre Linie. Zumindest in der Offensive. Mehrere überhastete Fehlpässe, verfehlte Würfe und Fangprobleme vor allem bei Center Leon Kratzer hielten die Gastgeber lange bei einer geringen Ausbeute unter den Körben. Doch Heidelberg konnte daraus kein Kapital schlagen. Bis Kratzer endlich richtig zugriff und mit zwei Dunkings in Folge auf 41:23 stellte. Danach hatten die Baskets ihre Zielsicherheit wiedergefunden und Kessens machte kurz vor der Halbzeit den 50. Punkt zum 50:28. Heidelberg hingegen hatte nur einen von 17 Dreierversuchen getroffen.

Die Telekom Baskets gegen Heidelberg in der Einzelkritik
13 Bilder

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Auch nach dem Wechsel legte Bonn gleich wieder stark los, nach dreieinhalb Minuten hatten sie ihre Führung auf 60:33 ausgebaut. Heidelberg konnte sich gegen die starke Baskets-Defense einfach nicht ordentlich in Szene setzen. Joonas Iisalo war bedient und kassierte nach einem Foulpfiff gegen sein Team und lautstarker Beschwerde ein technisches Foul. Morgan baute kurz darauf per Dreier mit dem 65:33 die Führung erstmals auf mehr als 30 Punkte aus. Bonn blieb konstant und ging mit einer 78:45-Führung in die letzte Viertelpause.

Besser wurde es für Heidelberg aber auch da nicht mehr. Vincent Kesteloot war die Erleichterung anzusehen, als ihm per Dreier das 50:78 gelang – und Heidelberg damit endlich die 50-Punkte-Marke geknackt hatte – nach mehr als 32 Minuten Spielzeit. Die Bonner ließen sich davon nicht irritieren, spielten konzentriert weiter und erhöhten vier Minuten später auf 90:56. Das Ziel war jetzt nur noch die 100, weshalb die Baskets kein bisschen Tempo rausnahmen. Dazu reichte es dann aber doch nicht mehr ganz. Und Joonas Iisalo blieb wenigstens die Höchststrafe erspart.

Bonn: Shorts (11 Punkte/2 Dreier, 11 Assists), Ward (13), Ensminger, Kessens (5, 7 Rebounds), Herrera (12/2), Tadda (3/1), Malcolm (14/1), Morgan (16/3), Kratzer (10, 10 Rebounds), Williams (4), Delany (10/2).

Heidelberg: Herzog (3), Würzner (2), Ely (7/1 Dreier), Lasisi (7/1), Ugrai (8), Kesteloot (9/2), Vargas (3/1), Edwardsson (5/1), Washington (18/3), Davis (3)

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