Telekom Baskets Bonn Crailsheim ist immer noch ein bisschen Iisalo

Bonn · Zu Spiel eins nach der Länderspielpause treten die Hakro Merlins Crailsheim im Telekom Dome an. Der ehemalige Verein des Baskets-Cheftrainers Tuomas Iisalo spielt ähnlich wie die Bonner.

 Viel Arbeit unter den Brettern kommt auf Basktes-Center Michael Kessens (r.) gegen Crailsheim zu.

Viel Arbeit unter den Brettern kommt auf Basktes-Center Michael Kessens (r.) gegen Crailsheim zu.

Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Die Leitung rauscht ein wenig. Regelmäßige Schritte sind zu hören, ab und an ein Auto. Tuomas Iisalo läuft. Bevor es wieder auf den Hardtberg zum nachmittäglichen Training geht, genießt der Cheftrainer der Telekom Baskets Bonn seine Runde am Rhein bei frostigen Temperaturen, blauem Himmel und Sonnenschein. Währenddessen beantwortet er Fragen zum nächsten Gegner: Crailsheim.

Die Hakro Merlins treten am Donnerstag (19 Uhr, Telekom Dome) zum ersten Spiel nach der kurzen Länderspielpause mit der WM-Qualifikation bei den Baskets an. Es ist der Verein, bei dem der rasante Aufstieg des finnischen Ausnahmetrainers in Deutschland begann. Iisalo führte die Merlins in die Basketball-Bundesliga – und ins Playoff-Viertelfinale gegen Bayern München. Da war bereits klar, dass er Crailsheim verlässt. Nach Saisonende wurde das Ziel bekannt: Bonn.

Iisalo ist stilprägend. Das war auch schon bei den Merlins so. Und als der Finne ging, behielt sein Nachfolger Sebastian Gleim einen Großteil des Eingeübten, mit dem viele Gegner so wenig zurechtkamen, bei. Gleim musste inzwischen seinen Platz räumen und wurde durch seinen Co-Trainer Nikola Markovic ersetzt. Und doch gibt es immer noch Ähnlichkeiten zwischen den Baskets und den Merlins. „Wir spielen einige ähnliche Spielzüge“, sagt Iisalo. „Die offensive Struktur ist ähnlich, und die Verteidigungsidee hat sich kaum verändert.“

Ist die Vorbereitung auf eine so ähnlich auftretende Mannschaft schwerer oder leichter als die auf andere Teams? „Schwieriger ist sie nicht“, sagt der Baskets-Cheftrainer. „Da gibt es keine großen Geheimnisse. Wie auch bei Heidelberg, Chemnitz oder Göttingen. Die Unterschiede entstehen durch die Spieler und die Ausführung.“ Und da lässt sich sagen, dass die Baskets die Dinge besser ausführen als Crailsheim. Der Tabellenzweite trifft auf den 14., die beste auf die schlechteste Defense. Das Hinspiel gewannen die Baskets mit 99:83, sie sind der klare Favorit.

„Javontae gibt uns auf jeden Fall zusätzliche Flexibilität“

Überhaupt wirkt es derzeit so, als könnten die Bonner kaum etwas falsch machen. Mit wettbewerbsübergreifend acht Siegen in Serie gingen sie in die kurze Pause, in der ihnen kurz vor dem Ende der Wechselfrist die Ideallösung für die inzwischen zweimonatige Suche nach einer Kaderergänzung zuflatterte. „Hawk is back“, lautete die Meldung aus der Geschäftsstelle auf dem Hardtberg am Montagnachmittag, als Javontae Hawkins nebenan im Telekom Dome erstmals mit seinen alten und neuen Mannschaftskameraden trainierte.

„Es war eine gute erste Einheit“, berichtet Iisalo in die rauschende Leitung. „Viel einfacher, als ich dachte. Er hat zuletzt im Juni mit uns trainiert, aber es sieht aus, als wäre er die ganze Zeit dabei gewesen.“ Ob Hawkins gegen Crailsheim schon spielen wird, steht noch nicht fest. „Wir sind in einer guten Situation und haben keinen Druck“, sagt Iisalo. „Javontae gibt uns auf jeden Fall zusätzliche Flexibilität.“ Und Minuten, denn es wird stressig werden, wenn die Baskets weiter so erfolgreich spielen. „Wenn wir die Playoffs in der Champions League schaffen, dann haben wir bis zum Saisonende nur noch eine Woche mit nur einem Spiel“, sagt der Bonner Headcoach.

Großes Selbstvertrauen und Vertrauen in die eigene Spielkultur

Doch zuerst Crailsheim. „Die Merlins kommen mit viel offensiver Firepower von den Flügelspielern Stuckey, Lewis und Mikalauskas, die Guards tragen viel Verantwortung, und Bogdan Radosavljevic ist ein einzigartiger Center“, sagt Iisalo. Aber sein Team hat sich inzwischen ein großes Selbstvertrauen aufgebaut und ein Vertrauen in die eigene Spielkultur. „Es freut mich, dass die Jungs wissen, dass es auf der Basis der Defense irgendwann im Laufe des Spiels laufen wird und wir nicht von einer guten Wurfquote abhängig sind.“

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