Basketball Champions League Telekom Baskets Bonn empfangen Neptunas Klaipeda

BONN. · Die Telekom Baskets Bonn wollen in der Champions League zurück in die Spur finden. Am Dienstag (20 Uhr) empfangen die Bonner den litauischen Vizemeister Neptunas Klaipeda im Telekom Dome.

 Ratlos, fassungslos, frustriert: Haltung und Blick der Baskets-Spielmacher Joshiko Saibou (links) und TJ DiLeo spiegeln die Gefühlslage nach der Bamberg-Partie wider.

Ratlos, fassungslos, frustriert: Haltung und Blick der Baskets-Spielmacher Joshiko Saibou (links) und TJ DiLeo spiegeln die Gefühlslage nach der Bamberg-Partie wider.

Foto: Jörn Wolter

Der Blick von Thomas Päch sprach am Sonntagabend im Presseraum des Telekom Domes Bände. Gerade hatten der Headcoach der Telekom Baskets Bonn und sein Trainerkollege Roel Moors nach dem 106:81-Kantersieg von Brose Bamberg Platz genommen, um die Geschehnisse des ungleichen Duells zu resümieren.

Es dauerte aber noch einige Sekunden, ehe die Pressekonferenz anfing – und der 37-jährige Bonner Coach starrte ins Leere. Der Blick dokumentierte Fassungslosigkeit, angesichts der Tatsache, dass seine Truppe gegen eine Spitzenmannschaft der BBL derart und in allen Belangen unterlegen gewesen war. „Es ist eine schwierige Phase für uns gerade“, erklärte Päch. „In den letzten beiden Spielen ist viel schiefgelaufen. Wir müssen mehr Aufmerksamkeit, Spritzigkeit, Giftigkeit und Einsatz an den Tag legen.“

Diese Forderung soll bereits am Dienstagabend in die Tat umgesetzt werden, wenn die Baskets ihr fünftes Champions-League-Spiel vor heimischem Publikum bestreiten. Um 20 Uhr ist der litauische Vizemeister Neptunas Klaipeda zu Gast im Telekom Dome.

Die Litauer haben bislang nach vier BCL-Partien in der Gruppe D drei Siege bei einer Niederlage vorzuweisen. Die Baskets haben in der BCL zwei Heimsiege gegen Saragossa und Besiktas Istanbul verbucht. Im italienischen Brindisi verpassten die Baskets hauchdünn einen möglichen Auswärtssieg und vergangenen Dienstag setzte es dann eine herbe 59:91-Niederlage beim ungarischen Meister Falco KC Szombathely, gefolgt von der Bundesliga-Heimklatsche gegen Bamberg.

Keine Frage, die Baskets sind psychologisch angeschlagen. Die Angst des Versagens lähmt die Aktionen. Allerdings muss man auch bemerken, dass Bamberg einen starken Tag hatte und die fehlende Handlungsschnelligkeit der Bonner brutal bestrafte. In den letzten beiden Spielen fiel auf, dass Bonn gegen die Dreierschützen des Gegners viel zu oft schlecht stand. Sobald der Ball mit zwei bis drei direkten Pässen zum freien Mann gebracht wurde, hatte der gegnerische Scharfschütze den entscheidenden Freiraum.

Man merkt der Bonner Mannschaft an, dass in der kollektiven Defense noch viel Optimierungspotenzial steckt. In der Defense entscheiden oftmals wenige Zentimeter im gemeinsamen Stellungsspiel, ob man einen Ball ergattert oder nicht. Nach vorn ist der Ballvortrag der Bonner Guards momentan viel zu ideenlos. Und „mit dem Kopf durch die Wand“-Dribblings werden zumeist sofort bestraft.

Sollte Bonn gegen die bärenstarken Litauer die Wende gelingen, wäre es in der BCL ein enorm wichtiger Sieg für die Baskets. Das wird aber sehr schwer werden, da die Gäste als ähnliches Kaliber wie Bamberg einzustufen sind. Und die Bonner Dreierschützen müssen zu alter Stärke wiederfinden. Von außen rauschte zuletzt viel zu wenig durch die Reuse, teilweise wurden offene Würfe verweigert – reine Kopfsache.

Dem Duell gegen Neptunas Klaipeda kommt eine wichtige Bedeutung zu. Eine dritte Klatsche in Serie wäre fatal für das Nervenkostüm aller Beteiligten, zumal am Wochenende wieder ein ganz schweres Bundesligaspiel ansteht: Es geht zum „Lieblingsgegner“ Oldenburg, der sich am Wochenende bei der bis dahin noch sieglosen BG Göttingen ähnlich desolat präsentierte wie die Baskets gegen Bamberg.

Youngster Gabriel de Oliveira wird in den kommenden vier Wochen nicht mehr mitmischen können. Er knickte vor dem Spiel in Ungarn um und erlitt einen Bänderriss im rechten Fuß.

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