Gala im 1000. Bundesligaspiel Telekom Baskets gewinnen in Göttingen mit 101:77

Update | Göttingen · In Göttingen haben die Telekom Baskets am Sonntag mit 101:77 gewonnen. Damit war das 1000. Spiel der Baskets in der Bundesliga ein voller Erfolg.

 Für den Trainer Roel Moors war das Spiel ein Erfolg. (Archivbild)

Für den Trainer Roel Moors war das Spiel ein Erfolg. (Archivbild)

Foto: dpa/Swen Pförtner

1000 Spiele in der Basketball-Bundesliga sind eine ordentliche Hausnummer, die es gebührend zu feiern gilt. Da zieht man sich was Hübsches an, vielleicht gibt es Kuchen oder auch ein Kaltgetränk. Die Telekom Baskets haben dieses Jubiläumsspiel bei der BG Göttingen geradezu zelebriert: Allerdings in weißer Arbeitskleidung mit zartem Magenta-Muster, wahrscheinlich muss Glynn Watson nach seinem 100. Punkt zum 101:74 auch Gebäck liefern. Ob es aber auf der Heimfahrt nach dem 101:77 (17:18, 33:17, 28:23, 23:19)-Erfolg Kaltgetränke gab, ist nicht überliefert.

„Ich muss meine Spieler loben“

Sollte es welche gegeben haben, Cheftrainer Roel Moors hat sicher abgewunken. Im Baskets-Podcast „Heartberg-Hotel“ hatte der Belgier zuletzt erklärt: „Ich rauche nicht, ich trinke nicht. Meine Droge ist Basketballspiele gewinnen.“ Um im Jargon zu bleiben: Sein Team erwies sich bei den überforderten Niedersachsen als zuverlässiger Dealer. Und damit sind die Telekom Baskets weiter mit aufsteigender Tendenz unterwegs.

Das 999. Bundesligaspiel in der Baskets-Historie hatte vor Wochenfrist einige Erkenntnisse gebracht: Die Baskets können. In Offense und Defense. Und die erarbeitete Kondition reicht für einen Overtime-Sieg gegen ein Euroleague-Team. Und dennoch blieb eine Frage: Gegen den FC Bayern ist Motivation ein Selbstläufer, aber würden, die streckenweise bislang etwas unsteten Baskets diese Leistung auch gegen Göttingen bestätigen können?

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Konnten sie. „Ich muss meine Spieler loben“, sagte Moors, der vor der Partie an alter Wirkungsstätte mit großem Applaus und einer kleinen Ehrung für „drei tolle Jahre“ begrüßt worden war. „Wir haben unseren Plan umgesetzt. Besonders defensiv. Einen Sieg wie letzte Woche muss man mit ein, zwei, drei, vier guten Spielen bestätigen. Und das haben wir heute getan. Mit Energie von Anfang an. Das hat mich sehr gefreut.“

Das Schicksal der Göttinger zeichnete sich im Anfangsviertel noch nicht ab. Die Baskets setzten zwar mit reichlich Intensität den Ton in der Defensive, trafen aber noch durchschnittlich, sodass die Männer in Lila einen Punkt Führung in die erste Viertelpause retteten (18:17).

Dann allerdings zogen die Wolken über Göttingen auf, aus denen es zum Start des zweiten Abschnitts Dreier von Harald Frey und Sam Griesel regnete. Dazu zwei verwandelte Freiwürfe von Frey und die Baskets führten mit 25:18 (12.). Olivier Foucart bat die Göttinger zur Besprechung. Er forderte mehr Gegenwehr, doch die kam im Grunde nur noch von Karlis Silins und dem Ex-Bonner Zach Ensminger. Die Baskets-Party zum 1000. hatte begonnen.

Ein unsauberer Block brachte statt der Möglichkeit auf Bonner Punkte den Ball Sekunden vor der Halbzeit noch einmal in die Hände der Göttinger – und die machten aus den verbleibenden vier Sekunden noch zwei Punkte, sodass es für die Baskets trotz der 15-Punkte-Führung (50:35) mit einem Hauch von Ärger in die Kabine ging.

Die Baskets spielten erwachsen

Eine schon zur Halbzeit freche Dreierquote sollte nach dem Seitenwechsel tatsächlich noch weiter in die Höhe gehen. Die Baskets spielten erwachsen. Dazu wuchs das Selbstbewusstsein mit jedem Wurf. Ein Highlight der Partie leitete kurz nach der Halbzeit Harald Frey ein: Er sendete ein Alley-oop-Anspiel Richtung Korb, das Benedikt Turudic einhändig in den Korb stopfte. Moors sah sein Team so attraktiv wie effizient agieren.

Die Göttinger Defensive bekam nie echten Zugriff auf die spielfreudigen Baskets. Und dennoch gelang ein kleiner Lauf, der Moors zu seiner einzigen Auszeit veranlasste. Mit ruhigen Worten erklärte der Baskets-Cheftrainer das weitere Vorgehen. Und sein Team vollendete ein standesgemäßes Jubiläumsspiel.

Nach der Partie gingen die Ex-Bonner Frey und Till Pape zu den Göttinger Fans, um sich zu verabschieden, Moors stand am Mikrofon Rede und Antwort. Im Hintergrund waren die Bonner Fans und ihre Trommeln zu hören, die mit dem Team die Galavorstellung in einem historischen Spiel feierten.

Weiter geht es für die Mannschaft von Cheftrainer Moors schon am Dienstag (20 Uhr) im Europäischen Wettbewerb. Zum letzten Bonner Heimspiel der ersten Gruppenphase in der Champions League tritt der türkische Vertreter Bursaspor Info Yartirim im Telekom Dome an.

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