Basketball-Bundesliga Telekom Baskets Bonn gewinnen Spitzenspiel gegen Ludwigsburg mit 97:88

Die Telekom Baskets Bonn haben am Samstagabend das Spitzenspiel gegen die Riesen Ludwigsburg verdient mit 97:88 gewonnen. Javontae Hawkins war der Top-Scorer der Partie.

 Javontae Hawkins war der Top-Scorer der Partie.

Javontae Hawkins war der Top-Scorer der Partie.

Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

„Wird es voll heute“, fragte John Patrick vor der Hallentür. „Ziemlich“, lautete die Antwort. „Geil“, quittierte der Trainer der Riesen Ludwigsburg mit zufriedenem Nicken. 5030 Zuschauer haben am Samstagabend auf dem Hardtberg ein so rasantes wie über weite Strecken hochklassiges Spitzenspiel der Basketball-Bundesliga mit dem besseren Ende für die Telekom Baskets gesehen. Mit 97:88 (35:29, 27:20, 19:21, 16:18) gewannen die Baskets verdient auch den direkten Vergleich und bleiben Spitzenreiter. Zudem profitieren sie von einem unerwarteten Sieg der EWE Baskets Oldenburg gegen den schärfsten Konkurrenten Bayern München.

Erstmals im Kader stand gegen die Riesen der ukrainische Neuzugang Oliaksandr Lypovyy. Justin Gorham musste im Rahmen der BBL-Ausländerregelung in Zivil auf der Bank Platz nehmen. Die Baskets starteten mit der inzwischen etablierten Aufstellung Parker Jackson-Cartwright, Karsten Tadda, Javontae Hawkins, Jeremy Morgan und Saulius Kulvietis. Der gut gefüllte Telekom Dome war von Beginn an in der eines Spitzenspiels würdigen Stimmung.

Dazu trug auch bei, dass die Bonner Trefferquote aus der Distanz gleich für Begeisterung auf den Rängen sorgte. Nach drei Minuten warf Skyler Bowlin den dritten Bonner Dreier zum 11:8 durch den Ring, der folgende Steal von Jackson-Cartwright heizte die Stimmung weiter an. Und die Dramaturgie legte bei den nächsten Punkten noch einen drauf: Es waren die drei ersten von Lypovyy und die Baskets führten 16:8 (4.). Die Gäste hatten Probleme mit dem Bonner Tempo.

Eine Karte, auf die die Baskets ganz offensichtlich setzten, denn die Ludwigsburger waren zuletzt nur mit einer Rumpfformation angetreten, hatten zwar wieder mehr Spieler an Bord, aber nur wenige vollständig fitte. Iisalo wechselte viel, Kräfte einteilen für einen Spurt im Schlussviertel mochte gegen die angeschlagenen Gäste ein probates Mittel sein.

Auch Patrick rotierte reichlich – im Grunde aus denselben Gründen. Was er bei seinen Spielern versuchte an Energie zu sparen, verbrauchte er selbst an der Seitenlinie. Weder mit seiner Mannschaft noch mit den Unparteiischen schien er so recht einverstanden, die Quittung folgte dann in Viertel zwei: Nach 15. Minuten kassierte er ein technisches Foul, so wie sein Sohn Jacob unmittelbar zuvor und von vier fälligen Freiwürfen nutzte Bowlin drei zur 48:34-Führung.

Die Bonner Offensive lief, auch in der Verteidigung standen die Baskets stabil. Und mit der Überlegenheit beim Rebound wuchs auch der Bonner Vorsprung. Gegen Viertelende ließ eine Bonner Durststrecke in der Offensive die Gäste mit einem 6:0-Lauf näher rücken, doch Jackson-Cartwright bescherte den Baskets mit dem Buzzer das bessere Halbzeitgefühl – 62:49.

Doch auch wenn PJC die ersten Punkte der zweiten Hälfte markierte, die Gäste waren in der Lage sich nach einem 16-Punkte-Rückstand (53:69, 23.) wieder ran zu arbeiten. Während Jackson-Cartwright zwei Freiwürfe vergab – insgesamt ein Bonner Manko an diesem Abend – rief Iisalo Tadda zu sich, um ein paar Anweisungen zu platzieren. Der Bonner Trainer schien zu spüren, dass die Partie für sein Team jetzt schwieriger werden würde. Kurz darauf gelang es den Riesen, den Rückstand unter die Zehn-Punkte-Marke zu drücken (62:69, 24.), doch jetzt war Hawkins eine sichere Option. Und das war es, was die Baskets benötigten: Sicherheit im Vorwärtsgang.

In der 33. Minute dann eine Schlüsselszene: Der bereits mit einem Unsportlichen Foul belastete Morgan beschwerte sich über einen ausgebliebenen Pfiff, kassierte dafür ein Technisches Foul – eine disqualifizierende Kombination. Morgan musste die Halle verlassen und die Zuschauer verstanden, dass sie jetzt umso mehr gebraucht wurden.

Iisalo nahm PJC fünf Minuten vor Schluss vom Feld, um den Akku des kleinen Spielmachers für die Crunchtime aufzuladen. Das war auch dringend notwendig: Es wurde immer enger. Ausgerechnet der bei der Begrüßung lautstark bejubelte Ex-Bonner Yorman Polas Bartolo verkürzte auf fünf Punkte Rückstand für die Gäste auf 86:91, was exakt dem Hinspielergebnis entsprach. Dann allerdings zeigte Jackson-Cartwright eine der Facetten, die ihn zu einem heißen Kandidaten auf den Titel des MVP machen. Eiskalt traf er aus der Distanz zum 94:86. Mitten ins Herz der Gäste. Hawkins ballte die Faust.

Ein bisschen Freiwurfgeplänkel änderte nichts mehr am Bonner Erfolg.

Telekom Baskets: Mike Kessens 6 Punkte, Karsten Tadda 2, Saulius Kulvietis 13/2 Dreier, Oliaksandr Lypovyy 5/1, Skyler Bowlin 13/4, Javontae Hawkins 24/3, Jeremy Morgan 13/3, Leon Kratzer, Parker Jackson-Cartwright 21/3.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Auf der Zielgeraden Richtung Playoffs
Telekom Baskets treten als Spitzenreiter beim Mitteldeutschen BC an und planen Kartenvorverkauf für die K.o.-Runde Auf der Zielgeraden Richtung Playoffs
Aus dem Ressort