Telekom Baskets Bonn Schwache zweite Halbzeit kostet die Baskets Sieg und Heimrecht

Bonn · Telekom Baskets unterliegen in der Champions League bei Paok Saloniki mit 84:103 und gehen als Tabellendritter ins Achtelfinale. Mit Interimstrainer Chris O'Shea spielen die Bonner zunächst stark auf, verlieren aber dann den Faden.

 Sein Auftritt als Interimscoach war nicht von Erfolg gekrönt: Chris O’Shea verlor mit den Baskets in Saloniki.

Sein Auftritt als Interimscoach war nicht von Erfolg gekrönt: Chris O’Shea verlor mit den Baskets in Saloniki.

Foto: BCL

Mit einer weiteren bitteren Niederlage im Gepäck reisten die Telekom Baskets Bonn von ihrem letzten Gruppenspiel in der Champions League bei Paok Saloniki zurück nach Hause. Beim 84:103 (28:19, 20:28, 19:25, 17:31) verlor das Team um Interimstrainer Chris O’Shea nach einer über weite Strecken starken ersten Halbzeit völlig den Faden und verlor auch in der Höhe verdient. Damit haben die Baskets ihr Ziel verfehlt, ins Achtelfinale mit einem Heimspiel zu starten und in der „Best-of-three“-Serie dann auch in einem eventuellen dritten Spiel vor eigenen Fans spielen zu können. Die Erkenntnis: Auf den neuen Bonner Coach Will Voigt wartet in den kommenden Wochen viel Arbeit.

Vor einer Geisterkulisse in der fast leeren Paok Sport Arena, die mehr als 8000 Zuschauer fasst, mussten sich die Baskets am Ende der ersten Halbzeit ärgern, dass sie kein komfortables Punktepolster mit in die Pause nahmen. Denn die Gäste waren nach leicht nervösem Beginn über rund 18 Minuten die spielbestimmende Mannschaft. Von der Hektik einiger Auftritte der letzten Wochen war bei den Baskets zunächst nicht viel zu sehen. Ihr Spiel hatte Struktur, ihre Defensive steigerte sich schnell, und die Würfe fanden zunehmend ihr Ziel. O’Shea bot mit Eugene Lawrence, Branden Frazier, Yorman Polas Bartolo, Bojan Subotic und Martin Breunig eine eher kleine Startformation auf, die zunächst noch die ein oder andere gute Gelegenheit in der Offensive ausließ und auch hinten den ein oder anderen Schnitzer im Spiel hatte, vor allem, weil man Zisis Sarikopoulos zu viele Freiheiten ließ. Der Center kam mehrmals zum Offensiv-Rebound und zu Punkten.

Baskets setzten Glanzpunkte

Anders als noch in Crailsheim, als die Baskets aus der Distanz selten trafen, zeigten Frazier zum 7:4 und Lawrence zum 10:6, dass der Dreier doch ein Freund der Bonner sein kann. Bartolo und Breunig stellten den Vorsprung auf 12:8. Auch nach einem 7:0-Lauf der Griechen zum 12:15 aus Bonner Sicht blieben die Baskets stabil und fanden die richtigen Antworten. Mit einem 11:0-Lauf zogen sie auf 23:15 davon, wobei vor allem Joshiko Saibou nach seine Einwechselung einige Akzente setzte.

Jetzt hatte Bonn das Spiel im Griff und setzte Glanzpunkte. Saibou servierte den Ball Alec Brown, der per Alley-oop zum 37:27 abschloss. Und als Breunig einen Korbleger nach Assist Frazier drei Minuten vor der Pause zum 45:34 vollstreckte und Frazier per Dreier zum 48:36 traf, sah es so aus, als habe der Trainerwechsel schon in diesem Spiel Wirkung gezeigt.

Doch dann ging es fast nur noch bergab. Angeführt von Shannon Shorter, mit 23 Punkten der überragende Spieler der Begegnung, startete Saloniki einen 14:0-Lauf, der die Hausherren kurz nach der Pause mit zwei Punkten Differenz in Führung brachte: 50:48. Lawrence antwortete noch mit einem Dreier zum 51:50 für Bonn, doch das war die letzte Führung für den Gast aus der Bundesliga. Mit Shorter, Aaron Best, Adam Smith und Bobby Brown ließ Saloniki seine besten US-Amerikaner von der Leine, die vor allem aus der Distanz traumhaft sicher trafen. Die Abwehr des Gegners machte es ihnen aber auch nicht schwer genug.

Bonner wurden am Ende vorgeführt

Noch einmal keimte Hoffnung auf, als O’Sheas Truppe vor allem dank der Dreier von Ben Simons auf 67:69 verkürzte. Doch diese Hoffnung wurde zum Ende des dritten Viertels durch Shorters Antwort aus der Distanz und kurz nach der Viertelpause durch Browns Korb plus Freiwurf sowie Smiths Sprungwurf im Keim erstickt. Davon erholten sich die Baskets nicht mehr und wurden am Ende sogar noch vorgeführt, weil die Griechen offensiv spektakulär zu Ende spielten und es vor allem mit Alley-oop-Dunks von JaCorey Williams richtig krachen ließ.

Nun darf man gespannt sein, wie der neue Cheftrainer Will Voigt sein neues Team bei der nächsten Aufgabe präsentieren wird. Am Sonntag kommt in der Bundesliga ratiopharm Ulm nach Bonn.

Saloniki: Rhett 6 Punkte, Smith 15/3 Dreier, Brown 13/2, Karras, Tsochlas 5/1, Chatzinikolas 3/1, Maragaritis 4, Best 18/3, Iatridis, Williams 6, Shorter 23/5, Sarikopoulos 10.
Bonn: Saibou 12/1, Lawrence 11/2, Subotic 2, Lischka 4, Frazier 19/2, Breunig 14, Bartolo, Brown 8, Binapfl, Simons 10/2, Zimmerman 4

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