Telekom Baskets Bonn Telekom Baskets gelingt der ersehnte Sieg

Bonn · Telekom Baskets Bonn gewinnen das Kellerduell in der Basketball-Bundesliga gegen den Mitteldeutschen BC mit 103:85. Der Sieg war aus psychologischer Sicht wichtig.

 In der entscheidenden Phase übernahm Branden Frazier bei den Baskets das Kommando.

In der entscheidenden Phase übernahm Branden Frazier bei den Baskets das Kommando.

Foto: Jörn Wolter

Dieser Sieg war in der jetzigen sportlichen Situation des Basketball-Bundesligisten Telekom Baskets Bonn psychologisch Gold wert. Am Samstagabend erkämpfte sich die Mannschaft von Trainer Thomas Päch einen 103:85 (29:19, 25:25, 23:24, 26:17)-Erfolg im Kellerduell gegen den Mitteldeutschen BC. Es war nach sieben Niederlagen der zweite Saisonerfolg für Bonn in der Basketball Bundesliga (BBL).

Die Mannschaft aus Sachsen-Anhalt bot vor 4780 Zuschauern im Telekom Dome lange Paroli, ehe sie im letzten Viertel die nervenstarken Baskets ziehen lassen musste. Gegen Vechta lag der MBC ebenfalls zweistellig hinten und bog das Spiel noch um. Gegen Bonn gelang dies nicht, weil die Baskets im Kollektiv funktionierten und mit großartigem kämpferischen Einsatz glänzten. Nach einem starken ersten Viertel der Baskets schickten sich die Wölfe aus Weißenfels zweimal an, das Ruder herumzureißen. In der 25. Minute spürte die Magenta-Truppe beim Stande von 62:61 den gefährlichen Atem der Wölfe im Nacken. Doch die ballsicheren Bonner hatten die richtigen Argumente parat, wehrten auch diese Attacke souverän ab. Sie eroberten 13 Mal das Leder per Steal, provozierten 20 Ballverluste beim MBC und präsentierten sich insgesamt kombinations- und treffsicher.

Die Vorentscheidung fiel Ende des dritten Viertels, als Branden Frazier drei Dreier in Folge zum 76:63 erzielte. Die Bonner schalteten sogar noch einen Gang höher und ließen sich nicht mehr in Gefahr bringen. Youngster Kilian Binapfl blieb es vorbehalten, das Ergebnis dreistellig zu gestalten.

Telekom Baskets Bonn gegen Mitteldeutscher BC
56 Bilder

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Foto: Jörn Wolter

„Es war ein guter Auftritt von uns, in einer Dimension, die man braucht, um aus der unteren Region herauszukommen. Wir haben 40 Minuten Einsatz gezeigt. Jeder hat für jeden gekämpft. Die Fans haben uns super unterstützt. Es war ein knappes Spiel gegen einen guten Gegner. Am Ende des Tages haben wir uns als Mannschaft präsentiert“, resümierte Baskets-Sportmanager Michael Wichterich.

Noch am vergangenen Mittwoch war er nach der völlig unnötigen 83:85-Heimpleite in der Champions League gegen den Tabellenletzten Paok Saloniki vor Wut beinahe geplatzt. Es soll sehr laut in der Kabine der Baskets geworden sein. Trainer Thomas Päch war stinksauer. „Mit einem Sieg gegen Paok hätten wir das Tor für ein Weiterkommen in der Champions League ganz weit aufstoßen können. Stattdessen ist jetzt wieder alles sehr eng. Das Gute ist aber, dass wir die richtige Reaktion im Spiel gegen den Mitteldeutschen BC gezeigt haben“, sagte Wichterich. Darauf müsse man aufbauen und weiter von Spiel zu Spiel denken und hochkonzentriert weiterarbeiten, anstatt Prognosen für die restlichen Spiele bis Jahresende abzugeben. Am Mittwoch müssen die Bonner in der Champions League im spanischen Saragossa ran. Am kommenden steht das Pokalviertelfinale gegen Oldenburg im Telekom Dome an (18 Uhr) auf dem Programm. In der Bundesliga wollen die Bonner in Göttingen (21. Dezember) und gegen die Hamburg Towers (26. Dezember) weitere Punkte einheimsen. „Keine Frage, in Saragossa sind wir klarer Underdog. Saragossa hat in der Liga zuletzt Real Madrid mit 84:67 besiegt. Sie sind enorm heimstark.“

Für die weiteren Bundesligaaufgaben war der Sieg gegen den MBC eine gute Basis. Den Spielern und ihrem Trainer war die Erleichterung anzusehen. Dennoch suchen Wichterich und Co. auf dem Markt weiter nach einer Verstärkung. Wichterich: „Es war ein Sieg. Nicht mehr und nicht weniger. Die Reaktion der Mannschaft war klasse. Der Sieg war wichtig, um nicht noch mehr in den Kopf zu lassen. Aber natürlich sondieren wir den Markt. Alles andere wäre doch fahrlässig. Um eine stabile und erfolgreiche Saison zu spielen, brauchen wir mehr Struktur, weniger Ballverluste und eine bessere Quote bei den Zwei-Punkte-Würfen.“

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