Basketball-Bundesliga Bonner Baskets verpflichten Sebastian „Seba“ Herrera
Bonn · Die Baskets vervollständigen mit Sebastian „Seba“ Herrera aus Oldenburg ihren Kader mit einem weiteren deutschen Spieler. Für Trainer und Kapitän ist er ein alter Bekannter.
Während es beim Thema Sponsoring immer noch hakt, läuft die Kaderplanung der Telekom Baskets Bonn doch recht geschmeidig. Sebastian Herrera heißt der nächste Neuzugang des Basketball-Bundesligisten. Der 24-jährige Deutsch-Chilene kommt von den EWE Baskets Oldenburg, erhält einen Jahresvertrag und vervollständigt das deutsche Lineup im Kader.
„Seba Herrera zu verpflichten, war eine sehr logische Entscheidung. Wir kennen uns bereits gut, was den Integrationsprozess deutlich beschleunigen wird. Er ist ein Spielgestalter, hat einen hohen Basketball-IQ und kann werfen. Mit diesen Fähigkeiten passt Seba sehr gut zu unserer Kultur und zu unserem Spielstil“, sagt Baskets-Chefcoach Tuomas Iisalo.
Damit sind die Baskets auf den deutschen Positionen mit Karsten Tadda, Leon Kratzer, Mike Kessens, Zach Ensminger und Herrera so gut aufgestellt wie wahrscheinlich noch nie zuvor, denn in der Vergangenheit haben immer einer oder zwei deutsche Kooperationsspieler ohne oder mit einem Minimum an Einsatzzeit geholfen, die in der BBL verlangte Quote zu erfüllen.
„Da sind wir mit drei Spielern mit Nationalmannschaftserfahrung, einem großen Talent und einem Spieler, der die Iisalo-Philosopie kennt, sehr gut aufgestellt“, sagt Baskets-Sportmanager Andreas Boettcher, der nicht zu übertriebener Euphorie neigt. „Darum werden uns andere Clubs beneiden.“ Herrera muss bei den Nationalspielern sogar dazugezählt werden; er ist gerade mit den Chilenen in der WM-Qualifikation unterwegs. „Ich freue mich auf die neue Herausforderung und die erneute Zusammenarbeit mit Tuomas“, sagt das Energiepaket aus Vitacura in der Provinz Santiago de Chile. „Ich weiß, wie er arbeitet und dass er Spieler weiterentwickelt, was auch für mich wichtig ist. Ich will den Baskets dabei helfen, die positive Entwicklung, die der Club in der vergangenen Saison vollzogen hat, weiter voranzutreiben. Ich glaube, dass wir dafür noch viel Potenzial haben.“
Herrera spielte von 2017 bis 2020 in Crailsheim unter Iisalo und feierte mit ihm 2018 den Aufstieg in die Bundesliga. In der Saison 2020/2021 waren er und Baskets-Kapitän Tadda Teamkollegen in Oldenburg. „Unter anderem hat mich Sebas Wille, in Bonn unter Tuomas wieder hart zu arbeiten, überzeugt“, sagt Boettcher.
2019/2020 spielte Herrera unter Iisalo den besten Basketball seiner bisherigen Karriere und erzielte im Schnitt 13,3 Punkte, 3,5 Rebounds und 2,8 Assists. Dabei traf er 54,5 Prozent seiner Zweier- und 42,5 Prozent seiner Dreierversuche. Von 2020 bis 2022 lief der 1,93 Meter große Guard dann für Oldenburg auf, wo er jedoch bei verringerter Spielzeit nicht an seine Leistungen aus Crailsheim anknüpfen konnte. In Bonn soll Herrera nun zu alter Stärke zurückfinden
„Seba ist immer noch jung, hat aber bereits viel BBL-Erfahrung in wichtigen Rollen sammeln können“, erklärt Iisalo. „Darüber hinaus sind sein Enthusiasmus und seine Leidenschaft für Basketball ansteckend, was einen großen positiven Effekt auf unser Team und die Fans haben wird.“
Damit stehen offiziell noch die Entscheidungen bei den Personalien Javontae Hawkins, Jeremy Morgan und Saulius Kulvietis aus. „Wir melden etwas, wenn es so weit ist“, sagt Boettcher, verrät aber: „Um für den europäischen Wettberwerb und die damit verbundene Doppelbelastung gut aufgestellt zu sein, gehen wir mit einem Elfer-Kader in die Saison.