Basketball Champions League Telekom Baskets behalten weiße Weste

Bonn · Die Telekom Baskets Bonn haben auch ihr letztes Gruppenspiel in der Champions League gewonnen. Das 87:76 bei Bahcesehir College in Istanbul war bereits der elfte Sieg in Folge im Europacup.

 Die Telekom Baskets Bonn siegen auch gegen Bahcesehir Istanbul.

Die Telekom Baskets Bonn siegen auch gegen Bahcesehir Istanbul.

Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Mit diesen Fans hatten die Bonner vorher sicherlich nicht gerechnet. Doch die beiden ließen es sich nicht nehmen, gleich nach Ende des Spiels zur Bank der Telekom Baskets zu laufen und alle Akteure ihres ehemaligen Teams in die Arme zu nehmen. Mit einem breiten Grinsen standen Parker Jackson-Cartwright und Saulius Kulvietis da und beglückwünschten die Bonner zu ihrem nächsten Sieg in der Champions League. Schließlich hatten ja beide mit ihren starken Leistungen im Magenta-Dress in der vergangenen Saison einen großen Anteil daran, dass die Baskets überhaupt in diesem Wettbewerb starten dürfen. Nun spielen beide in Istanbul, bei verschiedenen Clubs. Doch den Auftritt der alten Kollegen in der türkischen Metropole bei Bahcesehir College wollten sie sich nicht entgehen lassen.

Und PJC und Kulvietis bekamen das zu sehen, was die Fans der Baskets in dieser Saison in fast allen Spielen geboten bekommen: einen Sieg. 87:76 (25:18, 19:16, 21:17, 22:25) stand es am Ende für das Team von Coach Tuomas Iisalo. Es war der elfte Erfolg in Serie in dem Europacup, der sechste in der zweiten Gruppenrunde. Als einziges Team der Champions League behalten die die Bonner damit ihre weiße Weste und gehen mit sechs-zu-null Siegen aus dieser zweiten Runde und ziehen locker ins Viertelfinale ein, das am Freitag ausgelost wird.

Großes Engagement bei beiden Teams - trotz bedeutungsloser Partie

Dass es sportlich für beide Teams um nichts mehr ging, weil Bonn schon als Erster und Bahcesehir als Letzter feststanden, davon war nichts zu bemerken. Vor allem nicht aufseiten der Gäste. Denn die legten gleich los wie die Feuerwehr. Dreier Karsten Tadda, der anschließend gleich Jaka Blazic mit seiner harten Verteidigung zu einem Doppeldribbling zwang, dann Dunking Leon Kratzer. Bonn war nach 42 Sekunden 5:0 vorne. Und gerade der lange Center der Baskets blieb heiß. Block, Alleyoop-Dunking nach Pass von TJ Shorts, noch ein Dunking (11:6), Kratzer war der Mann der ersten vier Minuten. Die Türken blieben aber dran und waren gerade unter dem Brett mit dem bulligen Center Jerry Boutsiele immer gefährlich, zudem streute Shooting Guard Muhammed Baygül zwei Dreier ein. Trotzdem waren die Gäste dem Gruppenletzten überlegen, verteilten die Punkte gut untereinander und schlossen das erste Viertel mit einer Sieben-Punkte-Führung (25:18) ab.

 Zwei Dreier gleich zum Start des zweiten Durchgangs durch Shorts und Finn Delany und anschließend noch zwei Korbleger durch den Neuseeländer brachten die Gäste schnell auf 35:20 davon. Alles sah nach dem nächsten lockeren Durchmarsch der Baskets aus. Doch die Türken, die zuletzt in elf Liga- und Europacupspielen in Folge nicht mehr gewonnen hatten, wollten noch lange nicht aufgeben. Bahcesehir blieb in der ersten Hälfte unter dem Bonner Korb dominant, griff sich allein elf Offensiv-Rebounds. Und weil Connor Morgan langsam heiß lief, kamen sie wieder auf neun Punkte heran (40:31).

Ein Trend, der sich nach der Pause fortsetzen sollte. Denn Morgan und auch Baygül bereiteten der Bonner Defense große Schwierigkeiten mit ihren fortwährenden Dreiern. Nachdem Morgan zwei hintereinander getroffen und damit auf 40:46 verkürzt hatte, nahm Iisalo eine Auszeit. „Wie viele Shooter sollen uns in dieser Saison noch foltern“, brüllte der Finne seinen Mannen lautstark an. Dann Schweigen – und betretene Gesichter.

Eine direkte Wende sollte die klare Ansprache des Coaches nicht herbeibringen, denn Bahcesehir verkürzte, wieder durch Morgan, auf 47:48. Das Spiel schien zu kippen. Doch nun endlich sprang der Baskets-Motor wieder voll an. Sebastian Herrera und Javontae Hawkins, der bis dahin bei null Treffern von fünf Würfen aus dem Feld war, setzten zwei schnelle Dreier, Tadda mit einem Dreier und Freiwurf, noch einmal Shorts – und Bonn war nach einem 17:4-Lauf wieder in sicheren Gewässern (65:51).

Dass die Türken dennoch nicht aufgaben, spricht für ihre tolle Einstellung. Doch näher als bis auf sieben Punkte (71:78) kamen sie nicht mehr heran. Dafür sorgte schon die überragende Freiwurfquote der Gäste aus dem Rheinland. 16 von 17 Würfen von der Linie brachten die Bonner im Korb unter. Nur Hawkins setzte einen seiner sechs Würfe daneben. Der überragende Mann auf Seiten der Baskets war aber Delany. 18 Punkte erzielte der Neuseeländer, bei einer Trefferquote von 88,8 Prozent (!). Da gingen die zwölf Rebounds von Kratzer und das erneuten Double-Double von Shorts (13 Punkte, 10 Assists) im Vergleich schon fast unter.

Weiter geht es für die Baskets am Sonntag (15 Uhr). Dann treten sie in Chemnitz in der Bundesliga an.

Bonn: Delany 18/1 Dreier, Shorts 13/1 (10 Assists), Hawkins 10/1, Tadda 10/3, Kratzer 10 (12 Rebounds), Herrera 9/2, Williams 9/1, Kessens 8, Ensminger

Bahcesehir: Arslan 8/2, Baygül 19/5, Blazic 4, Candan 8, Özdemir, Boutsiele 11, Gökalb 2, Hall 4, Morgan 18/4, Savas 2, Sonsirma

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