Baskets siegen in Rostock Telekom Baskets beenden Auswärts-Marathon mit einem 77:62-Erfolg

Bonn · Erfolgreicher Abschluss des Auswärts-Marathons: Die Telekom Baskets Bonn haben mit 77:62 bei den Rostock Seawolves ihren 17. Sieg im 18. Spiel in der Basketball-Bundesliga gefeiert.

 Die Telekom Baskets besiegten die Rostock Seawolves . (Archivaufnahme)

Die Telekom Baskets besiegten die Rostock Seawolves . (Archivaufnahme)

Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Die ganz große überschwängliche Freude brach nach Spielschluss nicht aus. Vielmehr wirkte der eine oder der andere Bonner doch ein bisschen platt. Ein paar Fans hatten den Auswärtstrip an die Ostsee mitgemacht, bei ihnen bedankten sich die Telekom Baskets nach dem 77:62 (26:20, 20:14, 13:5, 18:23)-Sieg bei den Rostock Seawolves noch – dann konnte ein Haken hinter die fünf Auswärtsspiele der vergangenen zwei Wochen gemacht werden. Gewonnen. Alle. Zudem war es der 17. Sieg im 19. Bundesligaspiel.

„Wir konnten das Spiel nur teilweise kontrollieren“, haderte Sebastian Herrera nach der Partie. „Aber da muss man sich dann durchkämpfen. Und das haben wir getan. Aber es gibt noch viel zu verbessern.“ Da wird ihm sein Trainer Tuomas Iisalo nicht widersprechen, was nicht an dieser Partie liegt, sondern daran, dass er Verbesserung als eines der Saisonziele sieht.

TJ Shorts vertritt sich den Fuß

Es war noch keine Minute gespielt, da kassierte TJ Shorts sein erstes Foul und vertrat sich den Fuß – es gibt bessere Möglichkeiten, in ein Spiel zu starten. Kleine Nachlässigkeiten ließen Iisalo schon früh wild gestikulieren. Doch die beste Defensive der Liga zeigte dem Aufsteiger schnell, warum sie in dieser Statistik vorn liegt. Nach fünf Minuten auf Augennhöhe übernahmen die Bonner durch Herrera die Führung (10:8) und nahmen den Seawolves fortan nahezu alles, was deren schnelles Offensivspiel ausmacht. Jeden Wurf machten die Bonner den Hausherren schwer. Und auch die Führung sollten sie bis zum Schluss und trotz einer kleinen Runde auf der Basketball-Achterbahn nicht mehr abgeben.

Nach einer insgesamt sehr soliden ersten Halbzeit führten die Baskets mit 46:34. Häufig sind Gegner dann darauf gefasst, dass die Baskets die zweite Halbzeit mit einem Tritt aufs Gaspedal beginnen, und oft sind sie trotzdem nicht in der Lage, dem entgegenzuwirken. Die Seawolves teilten dieses Schicksal. Im Eiltempo vergrößerten die Baskets ihren Vorsprung. Iisalo wechselte viel und so waren Punkte und Spielzeit gut verteilt.

Ab und zu drang karnevalistisches Liedgut vom Oberrang hinunter aufs Parkett und löste den Klatschpappenlärm ab, wann immer ein Rostocker an die Freiwurflinie schritt. Und das war oft. Jedenfalls im Vergleich zu den Baskets. Irgendwie wurde das dritte Viertel aber dann ein hässliches. Das magere 13:5 passte ganz gut dazu. Aber immerhin gingen die Bakets so mit einer 20-Punkte-Führung in den Schlussabschnitt.

Leon Kratzer mit wichtigen Punkten

Zu Beginn des vierten Durchgangs erhöhte Leon Kratzer auf 61:39 zur höchsten Führung, doch dann gingen die Baskets mit ihren Chancen schlampig um und ließen in der bis dahin überragenden Defensive die Zügel schleifen. Es war ein bisschen so, als wollten sie – wer mag es ihnen nach fünf kurz getakteten Auswärtsspielen in Folge und bei komfortabler Führung verdenken? – die Partie jetzt nach dem Motto des guten Pferdes, das nur so hoch springt, wie es muss, ausklingen lassen. Doch die Hausherren bauten das Hindernis höher.

Die Baskets mussten höher springen – was ihnen nicht gleich gelingen wollte. Jetzt trafen die Hansestädter ihre Dreier und verkürzten bis auf neun Zähler (60:69, 37.). Wieder war es Teamkapitän Karsten Tadda, der mit einem wichtigen Dreier zum 72:69 Ruhe und Souveränität ins Bonner Spiel zurückbrachte. Mit beiden Handflächen nach unten fuhr er sanft durch die Luft und bedeutete seinen Kollegen, die Ruhe zu bewahren. Und so spielten die Baskets den Sieg dann doch noch sicher ins Ziel. Den erfreulichen Schlusspunkt setzte Zach Ensminger mit seinem zweiten Dreier der Partie zum 77:62.

Weiter geht es mit dem Karnevalsspiel gegen den MBC am Mittwoch (19 Uhr).

Statistik

Rostock: Pearson 12 Punkte, Theis 11/2 Dreier, Valtonen 10, Gloger 8, Mawugbe 7, Lewis 5/1, Carter 4, Alston 3, Ilzhöfer 2, Nelson 1, Nawrocki.

Bonn: TJ Shorts 6 Punkte, Tyson Ward 12/1 Dreier, Zach Ensminger 8/2, Mike Kessens, Sebastian Herrera 11/3, Karsten Tadda 7/1, Collin Malcolm 7, Leon Kratzer 6, Deane Williams 9/1, Finn Delany 11/1.

Trefferquote: Rostock 34% (20/59), Bonn 41% (31/75); Dreierquote: Rostock 13% (3/23), Bonn 26% (9/35); Freiwurfquote: Rostock 73% (19/26), Bonn 60% (6/10); Rebounds: Rostock 36 (11 offensiv, 25 defensiv), Bonn 48 (21/27, Bester: Kratzer 10); Assists: Rostock 15, Bonn 20 (Bester: Shorts 8); Ballgewinne: Rostock 4, Bonn 8; Ballverluste: Rostock 15, Bonn 13; Fouls: Rostock 15, Bonn 23. Zuschauer: 4022.

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