Bonner Basketball-Bundesligist Thomas Päch neuer Coach der Telekom Baskets

BONN · Die Telekom Baskets Bonn haben einen neuen Trainer verpflichtet. Thomas Päch heißt der neue Headcoach. Der 37-Jährige kommt von Alba Berlin an den Rhein.

 Thomas Päch ist der neue Coach der Telekom Baskets Bonn.

Thomas Päch ist der neue Coach der Telekom Baskets Bonn.

Foto: Soeren Stache

Wolfgang Wiedlich ist kein Orakel, er ist ein Taktiker. Als er gestern im GA-Interview sagte: „Es kann sehr schnell gehen oder noch etwas dauern“, hatte er die Unterschrift des neuen Trainers vermutlich schon unter dem Vertrag. Die Tinte war trocken.Thomas Päch heißt der neue Headcoach der Telekom Baskets Bonn. Er kommt von der Spree an den Rhein.

Derzeit ist Päch noch Co-Trainer bei Alba Berlin, denn für die Hauptstädter ist die Saison noch nicht zu Ende. Am Sonntag beginnt für sie die Playoff-Finalserie um die deutsche Meisterschaft gegen den Titelverteidiger FC Bayern München. Insofern ist es ein bisschen ungewöhnlich, dass die Berliner den Abgang nun mitten in den Playoffs vermeldeten.

Einem ungeschriebenen Gesetz zufolge verkündet normalerweise kein aufnehmender Verein einen Wechsel. Der abgebende Club macht den Weggang zunächst publik. Insofern mussten und wollten die Baskets da auf die Meldung von Alba warten. Und die hätte auch erst nach den Playoffs erfolgen können.

Aber nun haben die Telekom Baskets ihren Wunschtrainer. Der 36-Jährige war seit 2015 Co-Trainer bei Alba und sein Name tauchte immer wieder auf, wenn in der Liga über die Neubesetzung eines Trainerpostens spekuliert wurde. Päch hat einen Zwei-Jahresvertrag unterschrieben mit gegenseitiger Option auf ein drittes Jahr. „Wir sind froh, dass es geklappt hat“, sagt Wiedlich. Der Baskets-Präsident betont, dass „wir uns in unserem Entscheidungsgremium einig gewesen sind, dass wir einen Neustart und einem jungen Trainer eine Chance geben wollen, der neue Impulse bringen und auch neue Wege gehen darf“.

Der in San Salvador geborene und in den USA und Thailand aufgewachsene Päch war von 2010 bis 2015 Co-Trainer des heutigen Bundestrainers Henrik Rödl in Trier, bevor er in den Trainerstab von Alba Berlin wechselte. „Ich freue mich riesig über die Möglichkeit und vor allem das Vertrauen, bei den Telekom Baskets als Cheftrainer zu starten“, sagt Päch. „Bonn ist ein hervorragender Standort mit einer der besten Hallen Deutschlands und tollen Trainingsbedingungen. Die Atmosphäre rund um den Club habe ich immer als besonders und vor allem sehr familiär wahrgenommen, mit unglaublichen Fans im Rücken. Ich freue mich sehr auf die Aufgabe. Einen Dank möchte ich auch an Alba Berlin richten, dass ich trotz meines laufenden Vertrags diese Gelegenheit wahrnehmen kann.“

Auch Chris O’Shea bleibt an Bord. Der ehemalige Co-Trainer hatte die Mannschaft im Januar von Predrag Krunic übernommen und das strauchelnde Team noch in die Playoffs geführt. Er übernimmt jetzt wieder als Assistent von Päch. „Die Entscheidung, in Bonn zu bleiben, war für mich sehr einfach“, sagt O’Shea. „Der Verein, die Mitarbeiter und die Fans liegen mir am Herzen. Man spürt die Emotionen und Lust auf mehr und das passt zu mir. Die letzten vier Jahre habe ich in unserer gemeinsamen Funktion als BBL-Assistenztrainer eine sehr gute Beziehung mit Thomas aufgebaut, und ich weiß, dass wir zusammen erfolgreich arbeiten werden. Ich freue mich sehr auf die kommende Saison.“

Eine spannende Trainer-Kombination, von der auch Michael Wichterich überzeugt ist: „Thomas Päch hat in den vergangenen zehn Jahren von außerordentlichen Trainerpersönlichkeiten gelernt, sein sportliches Konzept hat uns überzeugt“, sagt der Baskets-Sportmanager. Päch war Co-Trainer unter den Koryphäen Sasa Obradovic und Aito Garcia Reneses, dazwischen ersetzte er den entlassenen Ahmet Caki eine halbe Saison lang als Cheftrainer.

Wichterich deutet zudem an, dass der Verein neue Wege gehen will: „Es ist vor allem auch eine Entscheidung für neue Betrachtungsweisen und die Idee, Dinge wieder mutiger anzugehen – nicht nur in der Bundesligamannschaft, sondern insgesamt im Verein und in unseren Kooperationen.“ Wichterich ist froh, dass O'Shea nach einer halben Saison als Cheftrainer trotzdem das Angebot angenommen hat und als Co-Trainer bleibt. „Dass Chris ihn dabei unterstützen wird, kann man nicht hoch genug einschätzen. Wir gehen mit einem starken Trainerteam in den Sommer und greifen im Herbst mit einem starken Baskets-Team wieder an.“

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