Veränderungen im Bonner Kader Kapitän TJ DiLeo verlässt die Telekom Baskets

Update | Bonn · Die Telekom Baskets gehen ohne ihren bisherigen Kapitän TJ DiLeo in die neue Saison. Zusammen mit dem Abschied des Publikumslieblings verkündeten die Bonner zwei Neuzugänge.

 Baskets-Co-Trainer Chris O‘Shea (r.) tröstet den emotionalen TJ DiLeo nach dem letzten Saisonspiel.

Baskets-Co-Trainer Chris O‘Shea (r.) tröstet den emotionalen TJ DiLeo nach dem letzten Saisonspiel.

Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Die finalen Sekunden der Saison 2020/21 waren soeben abgelaufen. Mit einem Transparent bedankten sich die Spieler der Telekom Baskets bei ihren Fans, die in der Corona-Saison keine einzige Partie in der Halle besuchen durften. Unter den Grüßenden war natürlich Kapitän TJ DiLeo, dem in dieser Situation die Tränen in den Augen standen. Das Bild des sichtlich angefassten Publikumslieblings ließ Raum für Interpretationen und Spekulationen. Waren es nur Tränen der Enttäuschung über eine sportlich erneut missratene Saison, noch dazu ohne die gewohnte Unterstützung der Fans? Oder doch Emotionen wegen der Erkenntnis, soeben wohl das letzte Spiel im magentafarbenen Trikot bestritten zu haben?

Rund anderthalb Monate danach ist jedenfalls klar: DiLeo wird nach fünf Bonner Jahren zur neuen Saison nicht auf den Hardtberg zurückkehren. „Für uns alle war es keine Frage, gemeinsam mit TJ auch in die nächste Saison gehen zu wollen. Allerdings haben sich für ihn andere attraktive Möglichkeiten eröffnet, über die er zu Recht intensiv nachdenkt“, sagte Sportmanager Michael Wichterich am Dienstag in einer Mitteilung des Vereins. Die Baskets hätten möglichst lange auf eine positive Entscheidung gewartet, wollten aber jetzt die deutschen Kaderstellen qualitativ besetzen, um die neue Saison erfolgreich planen zu können.

„Wir haben zu TJ eine besondere Beziehung. Er hat uns aber zuletzt signalisiert, dass wir ohne ihn planen sollen“, sagte Wichterich gegenüber unserer Redaktion. Eine Art von Ultimatum, das betonte der Sportmanager, habe es an DiLeo nicht gegeben. Auch der neue Headcoach Tuomas Iisalo war laut den Baskets sehr an einer Weiterverpflichtung interessiert. Für ihn sei der Guard, der am Dienstag seinen 31. Geburtstag feierte, Wunschkandidat Nummer eins gewesen.

DiLeo bestritt nach seinem Wechsel aus Gießen seit 2016 158 Ligaspiele für die Baskets und wurde im Laufe der Jahre zur Konstante im Bonner Team. „TJ ist ein Vorzeigeprofi und außergewöhnlicher Mensch. In Bonn hat er sich vom Rollenspieler zum Anführer und zur Identifikationsfigur entwickelt“, ergänzte Wichterich.

Neben dem Abschied des Kapitäns gab der Club auch zwei Neuverpflichtungen bekannt. Von den Fraport Skyliners aus Frankfurt kommt Michael Kessens auf den Hardtberg. Der 30-Jährige erhält einen Vertrag über zwei Jahre und wird in der kommenden Saison gemeinsam mit Leon Kratzer ein deutsches Center-Duo bilden. „Michael Kessens hat zuletzt zwei sehr gute Saisons gespielt. In Vechta war er Teil einer sehr aggressiven Verteidigung, während er sich in Frankfurt auch offensiv verbessert hat. Seine bisherigen Teams haben immer dann besser gespielt, wenn er auf dem Feld stand“, teilte Baskets-Cheftrainer Iisalo mit.

 Kommt von den Fraport Skyliners nach Bonn: Center Michael Kessens.

Kommt von den Fraport Skyliners nach Bonn: Center Michael Kessens.

Foto: imago images/Jan Huebner/Blatterspiel via www.imago-images.de

Nach seinem Wechsel aus Vechta nach Frankfurt kam der 2,05 Meter große Kessens in der vergangenen Saison in durchschnittlich 19 Minuten Spielzeit pro Partie auf 8,6 Punkte und 5,5 Rebounds. Bei den Baskets wird der Center mit der Nummer sechs auflaufen.

Der dritte Neuzugang nach Kessens und dem aus Oldenburg kommenden Karsten Tadda ist Tim Hasbargen, der von Rasta Vechta nach Bonn wechselt. Der 25-jährige Shooting Guard bestritt bei den Niedersachsen seine Debütsaison in der Bundesliga und verzeichnete in rund 20 Minuten Einsatzzeit pro Partie 5,9 Punkte, 2,7 Rebounds und einen Assist. „Tim hat mit Vechta ein gutes erstes Jahr in der BBL gespielt. Er konnte bereits viel Verantwortung übernehmen und hat sich über die Saison hinweg stetig verbessert. Er hat definitiv gezeigt, dass er in die BBL gehört“, meinte Iisalo.

 Tim Hasbargen (l., hier im Duell mit dem Ex-Bonner Alex Hamilton) wechselt aus Vechta nach Bonn.

Tim Hasbargen (l., hier im Duell mit dem Ex-Bonner Alex Hamilton) wechselt aus Vechta nach Bonn.

Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Von den Qualitäten Hasbargens konnten sich die Bonner in der vergangenen Spielzeit hautnah überzeugen: Beim 94:89-Heimsieg der Baskets gegen Vechta kam er auf seinen bisherigen BBL-Bestwert von 24 Punkten und traf dabei fünf von neun Dreierversuchen. In seinem neuen Team kennt Hasbargen zumindest Leon Kratzer schon gut: Bei der Universiade 2019 in Neapel war er in der A2-Nationalmannschaft nicht nur Teamkollege des Centers, sondern auch Zimmergenosse.

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