Playoffs in der BBL Telekom Baskets Bonn unterliegen in Oldenburg

OLDENBURG · Die Telekom Baskets Bonn sind mit einer Niederlage in die Playoff-Serie gegen die EWE Baskets Oldenburg gestartet. Am Sonntag verloren die Bonner in Oldenburg nach schwachem vierten Viertel mit 94:105.

Zu viel Cummings, zu wenig Mayo: Zum Playoffstart mussten sich die Telekom Baskets Bonn bei den EWE Baskets Oldenburg mit 94:105 (24:31, 32:22, 24:24, 14:28) geschlagen geben. Dabei war mehr drin gewesen für sehr engagierte Bonner, die in ihrem sonst eher schlechten dritten Viertel mit zehn Punkten führten (80:70, 29.). Im letzten Spielabschnitt führte Spielmacher Will Cummings seine Oldenburger (34 Punkte) dann zum Sieg, die Baskets hatten der ins Rollen geratenen Angriffsmaschinerie jetzt nicht mehr viel entgegenzusetzen. Auf der Gegenseite hatten die Hausherren den Bonner Aufbauspieler Josh Mayo deutlich besser im Griff als Bonn den zum besten Spieler der Liga gewählten Cummings.

Obwohl die Baskets ein gutes erstes Viertel spielten, machten die Hausherren ihrem Ruf als bestes Offensivteam der Liga alle Ehre. Trotz guter Bonner Defense führten sie nach dem ersten Viertel mit 31:24 und waren deutlich auf dem Weg zu ihrem Heimspiel-Standard von mehr als 100 Punkten. Doch die Baskets ignorierten, dass der Hauptrundenzweite einige fast unmögliche Würfe im Korb unterbrachte, setzten immer wieder Center Charles Jackson ins Spiel, der in einem der zentralen Duelle dieser Playoff-Paarung gegen Rasid Mahalbasic eine gute Figur abgab, und blieben stabil.

Die Belohnung: Die Bonner Phase ließ nicht allzu lange auf sich warten. Das zweite Viertel ging mit 32:22 an den magentafarbenen Außenseiter, der wenig Fehler machte und davon profitierte, dass die unverschämte Oldenburger Trefferquote (80% Zweier/67% Dreier) auf ein relativ normales Maß sank.

Charles Jackson mit Foulproblemen

In der 18. Minute traf Bojan Subotic aus der Distanz zur ersten Bonner Führung (48:45). Mit einen Bonner Drei-Punkte-Plus wurden die Seiten gewechselt, Baskets-Sportmanager Michael Wichterich warnte im Halbzeit-Interview vor dem nächsten Oldenburger Ansturm.

Doch zunächst waren es die Baskets, die nach dem Eröffnungsdreier von Cummings dieses Viertel bestimmten. Einziges Manko: Jackson, den Cheftrainer Chris O'Shea vor der Pause nur noch dosiert eingesetzt hatte, weil er früh mit zwei Fouls belastet war, kassierte nur 13 Sekunden nach Beginn der zweiten Hälfte sein drittes. Dennoch ließ O'Shea den Center auf dem Feld, weil er wesentlich zur guten Bonner Gesamtvorstellung beitrug. Er zog die Defense am Korb auf sich, die Bonner Dreierschützen hatten Platz. Das ging fünf Minuten gut, dann ging Jackson mit Foul Nummer vier vom Parkett. Doch die restlichen Baskets ließen sich davon nicht beirren und erspielten sich eine Zehn-Punkte-Führung (80:70, 29.).

O'Shea war hörbar unzufrieden

Dann allerdings geriet die bis dahin relativ fehlerfrei Bonner Offensive durch zwei Schrittfehler in Folge ins Stocken, Fehler, die Oldenburg gnadenlos ausnutzte und so mit Glück im letzten Wurf und Drittelende durch Vojdan Stojanowski aus 77:80 verkürzte.

Der Mini-Vorsprung war dann auch schnell aufgebraucht, O'Shea nahm eine Auszeit und war hörbar unzufrieden mit dem, was sein Team aus der Zehn-Punkte-Führung gemacht hatte. Zu retten war da nichts mehr. Bonn hatte Oldenburg, allen voran den MVP, den Auftakterfolg in dieser Viertelfinalserie zu nah unter die Nase gehalten, und die Hausherren griffen beherzt zu. Das 102:90 durch einen Dreier von - natürlich - Cummings eine Minute vor Schluss feierten sie wie den Sieg - und behielten Recht.

Weiter geht es mit Spiel zwei am Dienstag (20.30 Uhr) im Telekom Dome. Trotz der Niederlage haben die Baskets in Oldenburg angedeutet, dass diese Serie in alter Tradition wie die vorherigen drei (2009, 2013 und 2014) über fünf Spiele dauern könnte.