Mit Kämpferherz und Erfahrung Telekom Baskets Bonn verpflichten Benjamin Lischka

Bonn · Power Forward Benjamin Lischka verstärkt zur neuen Saison die Telekom Baskets Bonn. Der 30-Jährige kommt von den Gießen 46ers ins Rheinland. Drei Baskets-Spieler erhalten dagegen keinen neuen Vertrag.

Noch ist Thomas Päch im Urlaub. Und es ist davon auszugehen, dass der neue Trainer der Telekom Baskets Bonn dort zwar kurz aber ausgiebig ausspannt. Denn bei seinem neuen Club läuft die Kaderplanung geschmeidig. Gestern präsentierten die Baskets ihren ersten „echten“ Neuzugang und haben damit das deutsche Gerüst des neuen Kaders schon fast komplett: Vom Ligakonkurrenten Giessen 46ers wechselt Power Forward Benjamin Lischka auf den Hardtberg. Der 30-Jährige erhält bei den Baskets einen Zweijahresvertrag, nach einer Saison haben beide Seiten die Möglichkeit, eine Ausstiegsoption zu ziehen.

Da kommt ein Spieler mit deutschem Pass, Erfahrung und Kämpferherz. Baskets-Sportmanager Michael Wichterich gibt zu, dass er Lischka nicht zum ersten Mal versucht hat, vom Wechsel aus Gießen nach Bonn zu überzeugen: „Er steht schon seit zwei Jahren auf unserem Zettel, denn er hat sich in den letzten Jahren kontinuierlich weiterentwickelt und bringt viele Qualitäten mit, die uns helfen werden. Schön, dass wir ihn dieses Jahr für uns gewinnen konnten.“

Jetzt wechselt er also nach sechs Jahren bei seinem Heimatverein Giessen 46ers ins Magenta-Trikot. Mit den Hessen gelang ihm 2015 der Wiederaufstieg in die Basketball-Bundesliga. In der vergangenen Spielzeit kam der 2,04 Meter große ehemalige U18-Nationalspieler auf eine Spielzeit von durchschnittlich 21 Minuten und erzielte dabei im Schnitt 8,8 Punkte, 3,6 Rebounds und 1,6 Assists.

Nach Bekanntwerden des Wechsels am Freitagmittag konnten sich die Statistiken ebenfalls sehen lassen: Auf Facebook, Instagram und Twitter gingen die Like-Zahlen rasant in die Höhe. Der Neuzugang wurde für gut befunden. Denn Lischka bringt die Qualitäten mit, die im Telekom Dome nicht nur gern gesehen, sondern auch essenziell für die Stimmung sind. „Die Baskets-Fans können sich auf jemanden freuen, der um jeden Ball kämpft“, kündigt Lischka aus dem Griechenland-Urlaub mit seiner schwangeren Frau an. „Ich kann in Bonn erstmalig in meiner Laufbahn in einem internationalen Wettbewerb spielen, was für mich einen nächsten Schritt in meiner Karriere bedeutet“, begründet er seine Entscheidung. „Spiele im Telekom Dome waren für mich aufgrund der Atmosphäre immer etwas Besonderes, daher freue ich mich sehr, dort zukünftig regelmäßig zu spielen.“

Einer, der ebenfalls sein „Like“ an der Meldung des Neuzugangs hinterließ, war TJ DiLeo. Der Baskets-Publikumsliebling hat seinen Vertrag gerade erst um zwei Jahre verlängert. Er dürfte einer der ersten gewesen sein, die Lischkas Entscheidung kannten. Vermutlich ist er genauestens über Bonn befragt worden. Denn: „TJ DiLeo ist mein bester Kumpel“, sagt Lischka, der mit DiLeo und Yorman Polas Bartolo in Gießen zusammen gespielt hat. Nun ist das Trio wieder vereint und bildet zusammen mit Martin Breunig ein mehr als solides deutsches Korsett im Team. Diese Qualität ist den Baskets wichtig, denn sie wollen mit einem Zehnerkader plus vier Ergänzungsspieler in die Saison gehen. „Eventuell werden es elf, aber der sechste Ausländer wäre ein Youngster“, so Wichterich, der am Sonntag mit Päch nach Vegas zur Summerleague aufbricht, dem großen Vorspielen der vertragslosen Basketballer. Die Mischung aus fünf Deutschen und fünf Ausländern ist eine Konsequenz aus der vergangenen Saison, als im europäischen Wettbewerb aufgrund der Ausländerregelung immer ein Spieler aussetzen musste. „Das hat uns den Rhythmus gebrochen“, sagt Wichterich.

Er und Päch suchen also noch vier Spieler. „Einen Combo-Guard, einen Flügelspieler, einen Forward und einen Center“, sagt der Bonner Manager. Mit Bojan Subotic haben die Bonner gerade verlängert – er ist der erste Ausländer im Kader –, bei Jarelle Reischel und Charles Jackson ist noch keine Entscheidung gefallen. Sicher ist aber, dass Stefan Bircevic, Nate Linhart und Olivier Hanlan nicht nach Bonn zurückkehren.

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