Basketball Champions-League Telekom Baskets erwarten einen der Titelfavoriten

Bonn · Nach der Niederlage gegen Reggio Emilia gastiert der nächste schwere Gegner auf dem Hardtberg. Das finanzstarke Pinar Karsiyaka aus Izmir tritt am Mittwoch in Bonn an

 Auszeit: Tuomas Iisalo bittet sein Team zur taktischen Besprechung.

Auszeit: Tuomas Iisalo bittet sein Team zur taktischen Besprechung.

Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Es ist nicht einfach, die Leistungen der Telekom Baskets gegenwärtig einzuordnen. Die Mannschaft kommt mit reichlich Vorschusslorbeer aus der vergangenen Saison und Vorbereitung, hat überzeugend in Würzburg gewonnen, nur knapp gegen Reggio Emilia verloren und das Spiel gegen Brose Bamberg am Samstag noch umgebogen. Den Spielen gemein: Die Baskets taten sich mit der variablen Verteidigung der drei Gegner anfangs schwer.

Aber: „Erfahrungen muss man machen, damit man sie nutzen kann“, sagt Baskets-Cheftrainer Tuomas Iisalo und spielt auf den nächsten Gegner an. Am Mittwoch tritt zum zweiten Spiel in der Basketball-Champions-League der türkische Vertreter Pinar Karsiyaka aus Izmir an. Einer der Favoriten auf den Titel. „Und eine sehr taktisch agierende Mannschaft mit vielen Verteidigungsvarianten“, sagt Iisalo und ergänzt: „Das ist ein richtiges Spitzenteam.“

Spielmacher Erik McCollum machte beim 91:88 gegen AEK Athen vergangene Woche 29 Punkte. Neben ihm zählen der litauische Nationalspieler Mindaugas Kuzminskas und Jaylon Brown, der die Hamburg Towers durchs Playoff-Viertelfinale gegen die Baskets dirigierte, zu den Stützen einer athletischen und gut gecoachten Mannschaft. Die aber nur mit drei Punkten Differenz gegen Athen gewonnen hat.

Das sind die Telekom Baskets 2022/23​
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Was bedeutet das? „Dass unsere Gruppe verdammt stark ist“, sagt Iisalo und lacht. „Jeder Fehler wird bestraft, du bekommst vielleicht mal eine zweite Chance – aber mehr auch nicht.“ Obwohl jeder Sieg im europäischen Wettbewerb mit nur sechs Spielen in der Vorrunde wichtig ist, sieht der Finne nicht den Druck, gewinnen zu müssen. „Es war knapp. Wir wollen uns einer konstanten Leistung über die gesamten 40 Minuten annähern. Dann kommen auch die Resultate. Warum sollten wir dann nicht im Dezember mit fünf Punkten Differenz in Reggio Emilia gewinnen?“ Die wären nötig, um den direkten Vergleich für sich zu entscheiden.

Doch zunächst läuft es etwas unrund. „Im Training konnten wir zuletzt krankheitsbedingt nicht auf alle Spieler zurückgreifen, was das Spiel zusammen mit der kurzen Vorbereitungszeit zur großen Herausforderung macht“, sagt Iisalo und setzt daher auf die Unterstützung der Baskets-Fans: „Um erfolgreich zu sein, müssen wir – zusammen mit unseren Fans – noch einmal diese unglaubliche Energieleistung zeigen, wie wir es zuletzt in der zweiten Halbzeit gegen Bamberg geschafft haben. Das ist unsere Identität!“

Das Fehlen von Center Mike Kessens, der einen Handbruch auskuriert, ist in mehrerlei Hinsicht ein Problem: „Er fehlt mit seinem Spielverständnis, er macht es leichter für die anderen“, erklärt Iisalo und ergänzt: „Alle müssen mehr denken, weil sie in anderen Rollen und auf anderen Positionen als normal spielen. Das macht die Beine langsamer.“ Zudem bedauert der Trainer, dass er das in der Vorbereitung gute Zusammenspiel Kessens‘ mit TJ Shorts noch nicht zum Einsatz bringen kann. Nichtsdestotrotz ist er zuversichtlich für die Partie gegen das Team mit einem der höchsten Etats im Wettbewerb. Denn seine Mannschaft hat ihn in der zweiten Halbzeit gegen Bamberg überzeugt: „Das war sehr stark.“ Und es hat den noch jungen Erfahrungsschatz um eine umgebogene Partie erweitert.

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