Magenta in München Baskets-Fans vor Partie gegen FC Bayern optimistisch

München · Auch zu Spiel 4 beim FC Bayern werden wieder 200 Bonner Fans in München erwartet. Sie verspüren eine Stimmung wie in den frühen Bundesliga-Jahren.

 Rund 200 Baskets-Fans werden zu Spiel 4 in München erwartet.

Rund 200 Baskets-Fans werden zu Spiel 4 in München erwartet.

Foto: Steffen Eirich

Man sieht sie hier und da in der Stadt. Magentafarbene T-Shirts. Alleine, zu zweit, in Gruppen. Hofbräuhaus, Englischer Garten, Stachus. Doch die wichtigste Sehenswürdigkeit haben die Fans der Telekom Baskets selbst mitgebracht: Ihre Mannschaft. Die Euphorie um Cheftrainer Tuomas IIsalo und sein Team hat mit dem Sieg zum 1:2-Anschluss gegen den FC Bayern in der Halbfinalserie um die deutsche Basketball-Meisterschaft noch einen weiteren zusätzlichen Schub bekommen.

Etwa 200 Fans hatten den Bonner Basketball-Bundesligisten am Samstagabend im Audi Dome unterstützt, etwa hundert von ihnen verbrachten dann ein langes Wochenende in München. Hundert reisten ab, hundert andere kauften sich Karten für Spiel 4 am Montagabend. Unter anderem fast 20 Mitarbeiter der Baskets-Geschäftsstelle.

Christian Tuchbreiter ist ein Fan der frühen Baskets-Bundesliga-Jahre und an genau die fühlt er sich gegenwärtig erinnert. „Es ist so ein bisschen 97/98 reloaded“, findet er. Das war das Jahr, in dem die Baskets gleich nach dem Aufstieg Vize-Meister wurden. Als er und die anderen Fans am Montagvormittag am Hotel den Bus beladen, steht die Mannschaft zum „Shootaround“ im Audi Dome. Es ist kein richtiges Training, eher ein paar Bälle werden geworfen, ein Gefühl für die Szenerie des bevorstehenden Abends bekommen.

So zuversichtlich wie Tuchbreiter und die Fans ist auch das Team um das Team. Im Mannschaftshotel saßen die Manager Andreas Boettcher und Daniel Seffern, Team-betreuer und –Physio Bogdan Suciu sowie Pressesprecher Marius Volkmann noch zusammen und unterhielten sich über den gewaltigen Support. „Wie viele werden zu Spiel vier kommen? Wer weiß, ob irgendwo noch ein Plätzchen im Auto frei ist? Die Fans haben mehr Konfetti angekündigt.“ Und, und, und. Es war schon spät. Aber die Begeisterung hält nicht nur die Gespräche wach. Team und Trainer waren da längst auf ihren Zimmern.

Als am anderen Morgen ihren Bus beladen, erzählt Tuchbreiter vom Abend im Fan-Hotel. Das ging es ein bisschen ausgelassener zu als in der Lobby des Team-Hotels: „Alle waren natürlich in Feierstimmung. Nicht nur am Samstag, auch am Sonntag. Und alle sind zuversichtlich. Diese Mannschaft hat bewiesen, dass ihr alles zuzutrauen ist – warum also nicht noch ein Sieg in München? Wir werden laut sein. Und wenn es anders kommen sollte, feiern wir sie trotzdem.“

Tuchbreiter, der verschiedene Funktionen im Fanclub inne hatte, hat sich im Lauf der Jahre nie gescheut kritisch zu sein. Er ist kein Fan der nur den Blick durch die Magenta-Brille kennt. „Aber meine Begeisterung für dieses Team hatte Tuomas Iisalo von Beginn an. Vom ersten Vorbereitungsspiel, dem ersten Training für die Dauerkarteninhaber, dem ersten Fantalk. Seine Philosophie ist, die Leute zu begeistern. Und das schafft er. Mit dem, was er sagt und mit dem, was er spielen lässt.“ Dabei ist für Tuchbreiter der Star die Mannschaft. „Alle begeistern mich als Team.“

Was ihn dabei besonders freut ist die Tatsache, dass manche Sorge unbegründet war: „Die letzten fünf Jahre haben schon gewaltig an der Fanbase genagt. Jetzt merkt man, dass uns die sportliche Krise nichts anhaben konnte. Basketball kann Bonn immer noch anstecken.“

Nur einer war ein bisschen unglücklich. Miltiadis, der Busfahrer. Grieche und großer Basketballfan. Als der Bus auf der Hinfahrt am Samstag liegen blieb, musste er mit dem Zug nach Hause um einen Ersatzbus zu holen - und verpasste so das Spiel. Umso mehr freut er sich jetzt auf Spiel 4 und hofft, dass die Stimmung auf der Heimfahrt entsprechend ausgelassen sein wird.

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