95:77 in Braunschweig Rückkehrer führen die Telekom Baskets zum Auswärtssieg

Update | Bonn · Durch eine dominante zweite Halbzeit haben die Telekom Baskets die Partie bei den Basketball Löwen Braunschweig am Ende deutlich gewonnen. Beim 95:77 war der nach Verletzung wieder einsatzbereite Skyler Bowlin Bonns Topscorer.

 Jeremy Morgan (l., hier gegen Braunschweigs Owen Klassen) war neben Skyler Bowlin und Leon Kratzer einer von drei Rückkehrern im Team der Telekom Baskets. Der Forward kam am Ende auf zehn Punkte.

Jeremy Morgan (l., hier gegen Braunschweigs Owen Klassen) war neben Skyler Bowlin und Leon Kratzer einer von drei Rückkehrern im Team der Telekom Baskets. Der Forward kam am Ende auf zehn Punkte.

Foto: imago images/Eibner/Eibner-Pressefoto/Daniel Reinelt via www.imago-images.de

Angeführt von Rückkehrer Skyler Bowlin haben die Telekom Baskets Bonn den zweiten Tabellenplatz in der Basketball-Bundesliga (BBL) gefestigt. Durch einen 95:77 (28:29, 25:18, 19:15, 23:15)-Auswärtserfolg gegen die Basketball Löwen Braunschweig bleibt die Mannschaft von Cheftrainer Tuomas Iisalo Spitzenreiter FC Bayern dicht auf den Fersen. Es war der vierte Baskets-Sieg bei den Niedersachsen in Serie. Nach rund einem Monat Verletzungspause kehrte Bowlin in Braunschweig aufs Feld zurück und drückte der Partie mit am Ende 19 Punkten als Topscorer seinen Stempel auf.

„Wir haben ein schweres Spiel gegen eine gut gecoachte und kollektive Einheit von jungen Spielern erwartet, und am Ende haben uns die Jungs zum Sieg verholfen, die von Verletzungen oder Covid-Erkrankungen zurückkamen“, sagte Iisalo nach der Partie. Neben Bowlin, der seine starke Leistung mit sieben Assists und drei Ballgewinnen abrundete, standen dem Baskets-Headcoach auch Jeremy Morgan und Leon Kratzer wieder zur Verfügung. Der größere Kader machte sich besonders in der zweiten Halbzeit bezahlt, in der die Bonner ihren Gegner klar dominierten.

Die Rückkehr von Morgan und Kratzer ermöglichte es Iisalo, wieder seine favorisierte Startformation mit dem Duo und Parker Jackson-Cartwright, Karsten Tadda sowie Justin Gorham aufs Parkett zu schicken. Gleichzeitig musste er eine Entscheidung treffen, die er im Vorfeld der Partie als „positives Problem“ bezeichnet hatte: Einer der Spieler mit ausländischem Pass musste aussortiert werden – es traf Saulius Kulvietis.

Die Partie startete spektakulär mit einem erfolgreichen Alley oop von Braunschweigs Owen Klassen und setzte sich mit schnellen Angriffen beider Teams fort. Die Hausherren setzten sich mit fünf Punkten zum 10:5 ab (4.), Iisalo nahm daraufhin die erste Auszeit.

Skyler Bowlin läuft an der Dreierlinie heiß

Zunächst hatte die keinen positiven Effekt auf seine Mannschaft, die wenig später mit zehn Punkten zurücklag (7:17, 5.). Bonns Trainer wechselte durch, was sich sofort bezahlt machte: Nach zwei verwandelten Freiwürfen von Michael Kessens und zwei erfolgreichen Dreiern von Bowlin war der Rückstand auf zwei Zähler geschmolzen (17:19, 7.). Das schnelle Passspiel der Niedersachsen bereitete den Baskets allerdings weiterhin einige Probleme – mit einem knappen 28:29-Rückstand aus Bonner Sicht ging es ins zweite Viertel.

Die kurze Pause wirkte sich offenbar auf Konzentration und Treffsicherheit beider Teams aus, denn offensiv waren sie nun nicht mehr so produktiv wie zuvor. Per Dreier erzielte der genesene Morgan dann die erste Baskets-Führung zum 34:32 (14.) an diesem Nachmittag. Nach dem Braunschweiger Konter trat erneut Bowlin in Szene: Der Guard lief an der Dreierlinie heiß und erzielte mit den nächsten zwei Treffern nacheinander das 44:41 (17.). Die Gäste waren nun deutlich besser im Spiel als noch im ersten Abschnitt und hielten die Führung bis zur Pause – mehr noch: Javontae Hawkins war mit ablaufender Uhr ebenfalls aus der Distanz erfolgreich und schickte sich und sein Team mit einem Polster von sechs Zählern in die Kabine (53:47).

Dort hatte Iisalo offensichtlich an den richtigen Stellschrauben gedreht, denn seine Mannschaft übernahm in der Folge immer mehr das Kommando und fand insbesondere defensiv die richtigen Mittel, um Braunschweig auszubremsen. Stück für Stück setzten sich die Baskets ab, nach einem Dreier von Morgan übertraf die Führung erstmals die Zehn-Punkte-Marke (68:57, 27.). Bonn hatte seinen Rhythmus gefunden, obwohl die Löwen Taktgeber Jackson-Cartwright gut im Griff hatten, und profitierte angesichts der drei Rückkehrer Bowlin, Morgan und Kratzer von einem nun wieder deutlich schlagkräftigeren Kader.

Karsten Tadda gelingt 800. Assist seiner BBL-Laufbahn

Die Bonner Leistungssteigerung im dritten Viertel setzte sich anschließend fort, auch wenn Braunschweig mit einem 7:0-Lauf noch einmal auf 69:75 verkürzte (33.). Die Baskets antworteten mit einem 16:0-Lauf, zogen so auf 22 Punkte davon (91:69, 37.) und entschieden die Partie damit für sich. Durch einen Pass auf den vollendenden Hawkins sammelte Tadda, der lange mit der Belastung von vier Fouls spielte, kurz vor Schluss noch seinen 800. BBL-Assist. Unmittelbar vor dem Spiel hatte der Bonner Kapitän noch betont, dass der für ihn einzig interessante Meilenstein an diesem Nachmittag ein Sieg sei.

Braunschweig: Brown 11 Punkte/1 Dreier, Fru 2, Klassen 12, Krämer 10, Peterka 18/2, Sehnal 3, B. Tischler 10/1, N. Tischler 1, van Slooten 10/1.

Bonn: Skyler Bowlin 19/5, Justin Gorham 6, Tim Hasbargen, Javontae Hawkins 16/1, Parker Jackson-Cartwright 8/1, Michael Kessens 11, Leon Kratzer 10, Jeremy Morgan 10/2, Karsten Tadda 3, Tyson Ward 12/1.

Trefferquote: Braunschweig 43% (27/63), Bonn 49% (33/67); Dreierquote: Braunschweig 28% (5/18), Bonn 29% (10/35); Freiwurfquote: Braunschweig 78% (18/23), Bonn 90% (19/21); Rebounds: Braunschweig 35, Bonn 38 (Bester: Gorham 7); Assists: Braunschweig 14, Bonn 17 (Bester: Bowlin 7); Ballgewinne: Braunschweig 7, Bonn 11 (Bester: Bowlin 3); Ballverluste: Braunschweig 18, Bonn 16; Fouls: Braunschweig 24, Bonn 21; Zuschauer: 500.

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