14. Bundesliga-Sieg in Serie Baskets überrollen Heidelberg im Schlussviertel

Heidelberg · Die Telekom Baskets konnten ihre Siegesserie auch in Heidelberg ausbauen. Mit 91:74 gewann die Mannschaft ihr Auswärtsspiel.

 DIe Baskets sammeln auswärts weiter Punkte.

DIe Baskets sammeln auswärts weiter Punkte.

Foto: Lukas Adler

Weiter, immer weiter. Nach einem schwierigen Start gegen aufopferungsvoll kämpfende MHP Academics Heidelberg haben die Telekom Baskets den 14. Bundeliga-Sieg in Folge gefeiert. Angeführt von Topscorer TJ Shorts (25 Punkte), dem treffsicheren Sebastian Herrera und Leon Kratzer, der die Partie mit einem Double-Double aus 12 Punkten und 13 Rebounds beendete, überrollte die Mannschaft von Cheftrainer Tuomas Iisalo das Team seines Bruders Joonas im Schlussviertel mit 31:15, nachdem die Bonner Führung bis dahin nur bei einem Pünktchen gelegen hatte. Aber auch die starken Heidelberger konnten das Unheil kommen sehen, aber nicht verhindern.

Am Ende feierten die vielen mitgereisten Bonnner Fans den 91:74 (23:18, 18:22, 19:19, 31:15)- Erfolg und blickten schon voraus auf das Spitzenspiel gegen Alba am Dienstag: „Schlagt Berlin, schlagt Berlin!“, riefen sie Karsten Tadda und seinen Kollegen zu. Die Stimmung war wieder auf Siegesserienniveau, das war nicht während der ganzen Partie so gewesen. „Wir arbeiten sehr hart. Klingt nach Klischee, ist aber so“, erklärte Herrera. „Heute waren wir anfangs ein bisschen lahm. Wir wussten, dass Heidelberg uns das Leben schwer machen würde, aber am Ende haben wir es ja dann doch hinbekommen.“

Karsten Tadda bescherte den Baskets einen Start nach 6,75-Meter-Maß, Finn Delany erhöhte auf 5:0 (2.). Als Tyson Ward den Ball zum 11:7 in den Korb beförderte und gefoult zusätzlichen Freiwurf erhielt, setzte sich eine der wenigen Bonner Unzulänglichkeiten der jüngeren Vergangenheit fort. Der Bonus an der Linie ging daneben. Die nächsten beiden – ebenfalls von Ward – ebenso.

Doch irgendwie, wenn wenig geht, fällt ein Dreier von Sebastian Herrera (14:10, 6.), Collin Malcolm erhöhte auf 16:10, Joonas Iisalo nahm eine Auszeit. Das Spiel gehörte noch niemandem, doch seine Heidelberger spielten eher mit, Bonn nahm eine 23:18-Führung mit ins zweite Viertel.

Das Spiel gestaltete sich zäh für die Baskets, die es an einer ihrer Tugenden vermissen ließen: Physis. Während einer seiner Auszeiten fragte Tuomas Iisalo: „Kann mir jemand erklären, was wir da machen?“ Es sah nicht so hundertprozentig nach Bonn aus.

Der letzte Heidelberger Angriff hätte dann eigentlich besser zum Bonner Spiel gepasst: Vincent Kesteloot setzte einen vergleichsweise einfachen Korbleger nur auf den Ring und der Ball fiel mit dem Buzzer zu Boden. Damit gingen die Baskets mit einer 41:40-Führung in die Pause und mit der Erkenntnis, dass sie bei beinahe allen Statistiken Möglichkeiten hatten, sich zu verbessern und den Vorsprung zu vergrößern.

Die Baskets hatten unter den Körben ungewohnte Schwierigkeiten, wirkten streckenweise glücklos, Heidelberg hatte im Laufe des zweiten Viertels das erreicht, was sie sich vorgenommen hatten; sie hatten Zugriff aufs Spiel und Bonn war die Mannschaft, die eher reagierte.

Die Dreierquote der Baskets hatte sich dank Sebastian Herrera wieder erholt, die Freiwurfquote verlangte an der Garderobe den Mantel des Schweigens. Ein Punkt Vorsprung war entsprechend mehr als das, was die erste Halbzeit für die Baskets gefühlt hergegeben hatte.

Die Bonner kamen mit mehr Aggressivität zurück aufs Feld und ließen Heidelberg jetzt spüren, dass diese Partie noch nicht entschieden war. Eine schnelle Heidelberger Auszeit, ein folgender 10:0-Lauf der Akademiker und Iisalo, der Bonner, fluchte wild. Erst Collin Malcolm stoppte die Blutung, Herrera eroberte die Führung zurück (53:52, 29.). Dieser eine Punkt Differenz stand auch zu Beginn von Durchgang vier noch auf der Anzeige.

Die Heidelberger Antworten auf Bonner Körbe wurden seltener, der Vorsprung wuchs. Tadda warf sich in einen Ball und tippte ihn nach vorn, wo Shorts sich zuerst umdrehte, um sich zu versichern, dass sein Kapitän sich nicht verletzt hatte, dann legte er den Ball zum 68:62 in den Korb. Als Herrera aus der Distanz traumwandlerisch sicher zum 75:67 traf (35.) ging ein kollektives Stöhnen durch den SNP Dome. Herrera legte gnadenlos nach.

Der Hallensprecher begann jetzt vorzurechnen, wie viel Zeit den Akademikern noch blieb. Das verriet, dass jetzt zu spüren war, wie die Siegermentalität der Baskets die Regie übernahm. Übernommen hatte. Es wurde ein echtes Baskets-Schlussviertel mit zwischenzeitlich 20 Punkten Vorsprung.

Telekom Baskets Bonn: TJ Shorts 25 Punkte/3 Dreier (6 Assists), Tyson Ward 6, Zach Ensminger 2, Mike Kessens 7, Sebastian Herrera 20/6, Karsten Tadda 3/1, Collin Malcolm 12, Javontae Hawkins, Leon Kratzer 12 (13 Rebounds), Deane Williams, Finn Delany 4. Zuschauer: 4053

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