Neuer Spielmacher Telekom Baskets verpflichten Parker Jackson-Cartwright

Bonn · Die Telekom Baskets Bonn haben eine weitere zentrale Position in ihrem neuen Team besetzt: Aus Frankreich wechselt der Spielmacher Parker Jackson-Cartwright auf den Hardtberg.

 Parker Jackson-Cartwright wurde am renommierten Arizona College ausgebildet.

Parker Jackson-Cartwright wurde am renommierten Arizona College ausgebildet.

Foto: imago images/ZUMA Wire/Thurman James

Parker Jackson-Cartwright – ein wohlklingender Name für einen Shooter. Aber „PJC“ kann mehr. Viel mehr. Deshalb haben ihn die Telekom Baskets Bonn als Spielmacher verpflichtet und mit einem Jahresvertrag ausgestattet.

Gesucht war ein Spieler Typ Trae Bell-Haynes – der letzte Spielmacher, mit dem der neue Baskets-Coach Tuomas Iisalo vergangenes Jahr bei den Merlins Crailsheim zusammengearbeitet hat. „Kreativ, schnell, ein Wirbelwind“, hatte Baskets-Sportchef Michael Wichterich zuletzt das Anforderungsprofil umrissen. „Einer, der die Leute einbindet.“ Bell-Haynes war eine der Entdeckungen der vergangenen Bundesliga-Saison. Iisalo hatte den quirligen Aufbauspieler aus Helsinki geholt und er spielte sich ins Rennen um die Auszeichnung zum wertvollsten Spieler (MVP), die letztlich an den Ludwigsburger Jaleen Smith ging.

Auch bei „PJC“, der in Bonn die Nummer 33 tragen wird, ist der Gegner ständig gewarnt: „Pass auf deinen Korb auf“, denn der quirlige 1,80-Meter-Mann findet auch die kleinen Lücken in der Zone, wie einige Highlight-Videos anschaulich demonstrieren. Ein quirliger Aufbauspieler, der manchen Großen in der Defense vor Probleme stellen dürfte.

Ausbildung an renommierter University of Arizona

Jackson-Cartwright wird am 12. Juli 26 Jahre alt, geboren ist er in Los Angeles. Er hat die renommierte University of Arizona besucht, die bekannt ist für die Ausbildung guter Pointguards. Auch die Baskets-Spielmacher Jason Gardner und Nic Wise kamen von dieser Hochschule. Zuletzt spielte Jackson-Cartwright in der zweite französischen Liga bei Saint Quentin BB (2020/21), seine Profikarriere begann er in der ersten britischen Liga bei Cheshire Phoenix (2019/20) und wurde jeweils zum MVP gewählt.

„Er soll als Dirigent die Spielidee des Trainers auf dem Feld umsetzen“, sagt Wichterich und gibt zu, dass er länger verhandelt hat, als er das gewöhnlich getan hätte. „Aber es ist ja klar und auch nicht verwerflich, dass jede Seite versucht, das Beste für sich herauszuholen.“ Trainer und Spieler waren sich schneller einig als Manager und Agent. Nach etwas längerem Ringen kam der Deal mit dem Wunschkandidaten von Iisalo dann zustande.

Baskets-Trainer Iisalo: Spielweise passt gut zu uns

„Ich habe Parkers Saison sehr genau verfolgt, da ich ihn bereits vergangenen Sommer auf dem Radar hatte. Er hat sich in Frankreich weiter verbessert und spielte mit seinem Team eine sehr erfolgreiche Saison“, sagt Iisalo. „Parker ist sehr schnell, talentiert und spielt stets mit viel Energie. Seine Spielweise und Schnelligkeit passen gut zu unserem System, in dem es auf Geschwindigkeit und schnelle Entscheidungen ankommen wird – sowohl im Angriff als auch in der Verteidigung.“

„Ich freue mich sehr auf die Zeit in Deutschland“, sagt Parker Jackson-Cartwright, der sich bei den Baskets „in den richtigen Händen“ fühlt, um sich weiterzuentwickeln.“ Bevor er sich für Bonn entschied, erkundigte er sich unter anderen bei seinem großen Bruder Miles Jackson-Cartwright: „Miles hat lange Zeit in Europa und 2018 für Würzburg in der Bundesliga gespielt. Er hat in den höchsten Tönen von der BBL gesprochen.“

In Frankreich im Schnitt 15,6 Punkte pro Partie

„Er soll den Takt vorgeben“, sagt Wichterich. „Er soll alle einbinden und vor allem in gute Position bringen. Und dabei nicht auf seine eigene Statistik schauen.“ Dabei ist die bisher sehr ansehnlich. Pro Spiel verbuchte er 15,6 Punkte, 7,2 Assists, was Liga-Spitzenwert war, 3,2 Rebounds und 2,4 Ballgewinne – ebenfalls Ligaspitze. Mit Quoten von 52,4 Prozent aus dem Zweierbereich und rund 37 Prozent von der Dreierlinie strahlte „PJC“ aus allen Lagen Gefahr aus.

Jetzt fehlen, wie Wichterich zuletzt aufzählte, noch ein kreativer Flügelspieler und zwei Power Forwards etwas unterschiedlicher Ausrichtung; einer mit der Möglichkeit auf der größeren Position auszuhelfen, der andere auf der kleineren. Alle sollen Athletik mitbringen.

Insgesamt sind die Baskets schon recht weit in der Kaderplanung. „So weit waren wir noch nie“ sagt Wichterich. „Das liegt auch an Tuomas. Er ist sehr engagiert beim Scouting und sehr klar in seinen Vorstellungen.“ Vielleicht hat er ja wieder so ein Juwel gefunden wie Bell-Haynes. Das Niveau von erster finnischer und zweiter französischer Liga sei jedenfalls vergleichbar, bestätigt Wichterich.

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