Starker Auftritt ohne Happy End Telekom Baskets müssen sich Reggio Emila mit 84:88 geschlagen geben

Bonn · Bei ihrem ersten Auftritt sind die Telekom Baskets lang auf Augenhöhe, müssen sich dann aber Reggio Emila mit 84:88 geschlagen geben. Es war dennoch ein Abend, der Vorfreude auf die Saison machte.

 Glänzte im Spiel gegen Reggio Emila: TJ Shorts.

Glänzte im Spiel gegen Reggio Emila: TJ Shorts.

Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Auch wenn der Start in die Europa-Tour der Telekom Baskets in der Basketball-Champions-League mit einer unglücklichen 84:88 (28:24, 20:25, 19:18, 17:21)-Niederlage endet, werden sie am Ende von 3000 Fans gefeiert. Für eine begeisternde Partie, die Vorfreude auf die Saison machte.

Lange war es ein Spiel auf Augenhöhe mit einem überragenden TJ Shorts, der von Reggio Emilia nie in den Griff zu bekommen war, und schon gut eingespielten Baskets, doch am Ende entscheiden Kleinigkeiten die Partie. „Es war für diese frühe Zeit in der Saison ein High-Level-Spiel. Und am Ende entscheiden die Kleinigkeiten. Wir haben sehr viel richtig gemacht, darauf kann man aufbauen. Aber wir wollen weiterkommen und dafür muss man gewinnen“, so Baskets Headcoach Tuomas Iisalo.

Iisalo ließ TJ Shorts, Karsten Tadda, Collin Malcolm, Jeremy Morgan und Finn Delany in die Partie vor 3000 Zuschauern starten. Eine Partie, in der sie nicht unbedingt die Favoriten waren, doch das kümmerte sie wenig.

Die ersten Punkte gingen auf das Konto der Gäste, der erste Dreier auf das von Finn Delany. Die anfängliche Ausgeglichenheit kippte bald ein wenig in Richtung des Vorjahressiebten der ersten italienischen Liga und als Sacar Anim aus der Distanz zum 16:10 für die Gäste traf, waren bei Iisalo erste Unmutsbekundungen zu beobachten.

In der ersten Reihe hinter der Reggio-Emila-Bank saß ein Dutzend Fans in Rot und konsumierte zufrieden Spiel, Kölsch und die weitergereichten Gastgeschenke der Baskets. Wie in vergangenen Jahren gab es auch nach zwei Spielzeiten Pause Gummibärchen für die Gäste. Davor waren annähernd so viele Männer in Maßanzügen wie in Trikots platziert und notierten, gestikulierten, dirigierten.

Die Zufriedenheit hielt nicht allzu lange an, denn Shorts brachte die Baskets wieder heran und blockte gleich den nächsten offensiven Vortag der Männer in Rot. Mit einem eingeflogenen Stopfer von Deane Williams, der einen Assist von Tyson Ward verarbeitete, dass die Uhr über dem Korb wackelte, begeisterten die Baskets die Zuschauer – 17:17. Die schöneren Punkte gingen fraglos auf das Bonner Konto. Ward ließ Williams noch ein weiteres Mal fliegen. Die Stimmung auf den Rängen war entsprechend aufgeräumt.

Ein Dreier des gerade eingewechselten Youngsters Zach Ensminger freute Iisalo ebenso wie das folgende Herunterverteidigen der Angriffsuhr und nach einer langen Überprüfung befanden die Unparteiischen den letzten Wurf des Viertels von Ward für gültig, die Baskets führten mit 28:24.

Auch in Viertel zwei präsentierte sich das Iisalo-Team – egal, in welcher Formation – für den sehr frühen Zeitpunkt in der Saison schon ordentlich eingespielt. Die Partie sah jetzt zwei Teams auf Augenhöhe. Tadda verhinderte die Ideen von Reggio-Emilia-Spielmacher Andrea Cinciarini, Center Leon Kratzer trat mit hübschen Anspielen auf die Kollegen in Erscheinung und Finn Delany wühlte, ackerte und entnervte manchen Italiener.

In einer sehr unterhaltsamen Partie wurden bei 49:48 für die Gäste die Seiten gewechselt. TJ Shorts war es jetzt, der mit seinen rasanten Zügen zum Korb Das Bonner Scoring übernahm. Gäste-Trainer Massimilano Menetti verdrehte die Ausgen, wenn seine Defensive wiederholt nicht in der Lage war, den kleinen Bonner Spielmacher zu halten.

In den Schlussdurchgang startete die Partie bei Null (67:67), doch jetzt waren es plötzlich die Gäste, zu deren Gunsten, die Kleinigkeiten ausschlugen. Zwei Dreier in Folge zu Ausgleich und 77:74-Führung für Reggio Emilia ließen die Halle spüren, dass jetzt die Gefahr in der Luft lag, den so wichtigen Heimsieg aus der Hand zu geben.

Bei 74:81 nahm Iisalo eine Auszeit, doch zunächst erhöhten die Italiener auf neun Punkte Differenz (74:83), ehe Seba Herrera mit sieben Punkten in Folge die Chance auf den Sieg wiederbelebte.

Noch einmal gelang es Shorts über da ganze Feld zu rennen und bei noch 22 Sekunden auf der Uhr auf 83:84 zu verkürzen, doch dann rann den Baskets die Zeit durch die Finger, die Gäste behielten nach taktischen Fouls an der Freiwurflinie die Nerven und nahmen den ersten Sieg in Champions-League-Gruppe A mit in die Lombardei.

Telekom Baskets: Shorts Punkte 26/2 Dreier, Ward 11/1, Ensminger 3/1, Herrera 10/1, Tadda, Malcolm 2, Morgan 11/1, Kratzer, Williams 6, Delany 11/1.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort