Endphase der Basketball-Bundesliga-Saison Telekom Baskets treffen auf Crailsheim

Bonn · Die Saison der Basketball-Bundesliga geht auf die Zielgerade, es geht um eine gute Playoff-Position – allerdings nicht für die Telekom Baskets Bonn, sondern für Crailsheim.

 Smarter Spielaufbau: TJ DiLeo (hier gegen den Berliner Jayson Granger) bekommt in Crailsheim sicher reichlich zu tun.

Smarter Spielaufbau: TJ DiLeo (hier gegen den Berliner Jayson Granger) bekommt in Crailsheim sicher reichlich zu tun.

Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Es ist ein bisschen verkehrte Welt: Die Saison geht auf die Zielgerade, die Telekom Baskets reisen nach Crailsheim, und es geht noch um eine gute Ausgangsposition für die Playoffs. Für Crailsheim. Vor Jahren noch undenkbar, doch die Merlins haben die Bonner überholt. Für die Baskets endet die Saison im Niemandsland der Tabelle.

„Wir wollen die Saison bestmöglich zu Ende bringen“

Das Spiel am Mittwochabend (19 Uhr, MagentaSport) möchte Baskets-Sportmanager Michael Wichterich dennoch ernst genommen wissen: „Wir wollen die Saison bestmöglich zu Ende bringen“, sagt er auf der Hinfahrt in den fränkisch geprägten Nordosten Baden-Württembergs. „Und in diesem Willen sitzen wir jetzt auch alle hier im Bus. Wir sehen uns absolut nicht chancenlos.“

Was ihn bestärkt, ist der beherzte Auftritt gegen Alba Berlin am Ostersonntag. Da hatte sein Team ein starkes Spiel absolviert, war von Beginn an präsent, lag lange in Front und fand auch auf stärkere Phasen der Gäste eine Antwort. „Die Berliner waren schlagbar, aber auch, weil wir sie schlagbar gemacht haben“, sagt Wichterich und bedauert, dass der Sieg am Ende doch auf das Berliner Konto ging. „Wir haben vieles richtig gut gemacht, aber in der entscheidenden Phase die Zielstrebigkeit verloren, die uns vorher stark gemacht hatte“, erklärt der Baskets-Sportchef. „Letztlich hat sich die Qualität, die der Berliner Kader unbestritten hat, durchgesetzt.“

Verantwortlich für den Erfolg der Crailsheimer ist Cheftrainer Tuomas Iisalo

Den Hauptgrund für die Crailsheimer Platzierung in den Playoff-Rängen (5.) sieht Wichterich an der Seitenlinie: Tuomas Iisalo, den finnischen Cheftrainer. „Ich habe den Eindruck, er macht einen hervorragenden Job“, sagt Wichterich. „Iisalo hat in den vergangenen beiden Jahren Spieler verpflichtet, die seinen Stil perfekt umsetzen. Er setzt die Teile zu mehr zusammen, als sie einzeln darstellen.“

Und da ist noch ein Grund für den Crailsheimer Höhenflug: „Es war nicht zu ahnen, was für eine Saison Trae Bell-Haynes spielt und wie er diese Gruppe führt. Davon profitiert Crailsheim.“ Auch im Hinspiel gegen Bonn, als der quirlige Guard 27 Punkte sammelte. „Wir tun gut daran, ihn zumindest ansatzweise zu kontrollieren“, empfiehlt der Baskets -Sportchef und ergänzt: „Er sollte werde 40 Minuten lang noch in der entscheidenden Phase zur Entfaltung kommen. Wir müssen insgesamt in der Defensive mit der entsprechenden Konzentration agieren und Druck aufbauen, damit wir daraus leichte Punkte generieren können und einen offensiven Rhythmus.“

Telekom Baskets müssen auf Spielmacher Alex Hamilton verzichten

Da kommt viel Arbeit auf TJ DiLeo zu. Denn die Baskets sind ohne Spielmacher Alex Hamilton unterwegs, der krank zu Hause geblieben ist. „Kein Covid 19“, betont Wichterich. „Aber ich mache mir keine Gedanken, was unseren Spielaufbau in Crailsheim betrifft. TJ spielt sehr gut in den letzten Wochen“, sagt Wichterich. Der Baskets-Kapitän gehört seit dem Trainerwechsel wieder zu den zuverlässigen Kräften in Magenta. Als solche erwies sich auch Gabriel de Oliveira, der für den vom Trainer nach einer schlechten Trainingswoche auf der Bank platzierten Leon Kratzer ran durfte und seine Sache sehr ordentlich machte. Voigt sieht es wie Wichterich: Die Saison ist noch nicht zu Ende.

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