Basketball-Bundesliga Telekom Baskets gewinnen überraschend in Hamburg

Hamburg · Dank eines Reboundverhältnisses von 40:26 reichte es trotz rekordverdächtigen 24 Ballverlusten für die Mannschaft von Cheftrainer Will Voigt zum 78:71 (19:21, 16:19, 23:13,20:18) bei den favorisierten Towers.

 Anthony DiLeo von den Telekom Baskets Bonn verteidigt gegen T.J. Shorts von den Hamburg Towers.

Anthony DiLeo von den Telekom Baskets Bonn verteidigt gegen T.J. Shorts von den Hamburg Towers.

Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Die Baskets kamen mit der Startformation Josh Hagins, TJ DiLeo, Chris Babb, Strahinja Micovic und Leon Kratzer gut ins Spiel. Wie schon zuletzt beim Mitteldeutschen BC erfolgreich praktiziert, suchten sie verstärkt den Weg zum Korb und fanden dort zunächst immer wieder Kratzer.

Während der erste Dreierversuch von Hagins eine Runde um den Ring drehen und wieder raus fallen sollte, hielten die Distanzwürfe die Hausherren auf Tuchfühlung. Als TJ Shorts den vierten Dreier zur Hamburger 16:12-Führung verwandelte (8.) nahm Baskets-Trainer Will Voigt die erste Auszeit. Mit der Arbeit am Brett konnte er zufrieden sein, mit dem fahrlässigen Umgang mit dem Ball nicht. Die Towers sind die besten Balldiebe der Liga, die Baskets nahmen diese Warnung nicht ernst genug.

Immer wieder suchten die Bonner in Schwarz – ebenfalls wie im Spiel beim MBC – Babb. Und der Routinier bot ihnen die erhoffte Stabilität. Auf der Gegenseite drehte jetzt ein 19-Jähriger auf und hielt seine Farben im Spiel: Justus Hollatz, der zum Ende des ersten Viertels begann, sein Selbstbewusstsein ordentlich zu polieren, konnte im zweiten Viertel von den Bonnern kaum gestoppt werden.

Hamburg legte in der Defense noch einmal zu und machte den Baskets schon den Ballvortrag schwer. Die Bonner Ballverluste häuften sich und obwohl den Baskets der offensive Rhythmus fehlte, sie insgesamt zwölf Ballverluste und einen 2:10-Lauf in den beiden Minuten vor der Halbzeit beklagten, gingen sie nur mit fünf Punkten Rückstand in die Pause (35:40).

Im dritten Viertel navigierte Babb sein Team unterstützt von Philmore durch die Hamburger Reihen und setzte mit dem Buzzer noch einen drauf: Eigentlich gehörte der letzte Angriff den Hanseaten, doch Swing verdaddelte ihn per Schrittfehler. Bonn blieben noch vier Sekunden. Ein sehr weiter Einwurf von Philmore auf Babb – und der Mann dieses Viertels traf auch noch einen Dreier, der in manchem Spiel der jüngeren Vergangenheit unmöglich gefallen wäre. Die Baskets gewannen das Viertel mit plus zehn, macht fünf Zähler Vorsprung bei Beginn des Schlussabschnitts.

Und immer deutlicher zeigte sich, dass Voigts Arbeit an der Defensive Früchte trägt. Die Hamburger Ausbeute nach sechs Minuten: drei Punkte. Und auf Bonner Seite setzte Philmore die Demonstration seiner kurzen, aber erfolgreichen Eingewöhnung fort und traf immer dann aus der Distanz, wenn es der Mannschaft von Trainer Pedro Calles richtig weh tat.

Mancher mochte sich die Augen reiben. Da war Defense, da war Körpersprache und da war sogar die offensichtliche Demonstration des Selbstbewusstseins, dass man sich diese Partie nicht wieder auf den letzten Metern würde nehmen lassen.

Und genau das führte dazu, dass die Baskets die Spannung verloren und Hamburg von den 14 Punkten Rückstand noch die Hälfte abbauen konnten. Die Baskets wackelten, aber sie fielen nicht. TJ DiLeo stellte nach einem Foul seines Bruders an der Freiwurflinie das Endergebnis her, hielt gleich darauf bei gelöster Stimmung als Teamkapitän seine Ansprache im Mannschaftskreis und stimmte auf die Partie am Sonntag (18 Uhr) gegen den MBC ein. Alle Spiele der easyCredit Basketball Bundesliga live bei MagentaSport.

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