Spiel gegen Rockets Erfurt Telekom Baskets überzeugen bei 93:70-Sieg

Bonn · Die Telekom Baskets gewannen im Spiel gegen die Rockets Erfurt mit 93:70. Damit wahrten die Baskets ihre Chancen auf Platz vier oder fünf im Playoff-Tableau.

 Entscheidende Akzente setzte Josh Mayo (rechts, im Hinspiel gegen Retin Obasohan) in Erfurt. Mit 19 Punkten avancierte der Kapitän zum Topscorer.

Entscheidende Akzente setzte Josh Mayo (rechts, im Hinspiel gegen Retin Obasohan) in Erfurt. Mit 19 Punkten avancierte der Kapitän zum Topscorer.

Foto: Jörn Wolter

Es gibt Spiele, da kann sich auch ein so emotionaler Trainer wie Predrag Krunic ganz entspannt an der Seitenlinie bewegen. Beim 93:70-Sieg (24:14, 25:19, 23:20, 21:17) seiner Telekom Baskets Bonn bei den Oettinger Rockets Erfurt erlebte der Bonner Coach am Sonntag spätestens in der zweiten Halbzeit einen ganz ruhigen Nachmittag, weil seine Profis sich mit einem souveränen Auftritt einer Pflichtaufgabe in der Basketball-Bundesliga entledigten und ihre Chancen auf Platz vier oder fünf im Playoff-Tableau wahrten.

Noch am Freitag hatte Krunic den Bonner Fans nach dem 87:56-Heimerfolg gegen die Löwen Braunschweig erklärt, wie er die Baskets auf das Spiel beim abstiegsbedrohten Tabellensechzehnten einzustellen gedenke. Zusammengefasst: Sie sollten den ums Überleben kämpfenden Gastgeber ernstnehmen und von Beginn an keinen Zweifel daran aufkommen lassen, wer als Sieger das Feld verlassen wird.

Die Bonner hielten sich an diese Maßgabe. Das Spiel hatte kaum begonnen, da führten sie bereits mit 10:0. Hellwach in der Verteidigung, setzten sie die Rockets sofort unter Druck, sorgten für Fehlwürfe und Ballverluste. In der Offensive schlugen sie eiskalt zu. Zweimal Julian Gamble am Korb, zweimal Josh Mayo aus der Distanz – da musste Erfurts Coach Ivan Pavic gleich die erste Auszeit nehmen. Eine überragende Vorstellung lieferte Kapitän Mayo ab – defensiv wie offensiv. Als der 30-Jährige mit Freiwürfen die 16:5-Führung herstellte, hatte er zuvor bereits seinen dritten Dreier versenkt und dem Gegner zum dritten Mal den Ball geklaut. Am Ende avancierte der US-Amerikaner zum Tospscorer der Begegnung: 19 Punkte, vier Assists und vier Steals in nur 23 Minuten Spielzeit – viel besser geht es nicht.

Da sich auch Mayos Mitspieler bis auf kurze Phasen von ihrer besten Seite zeigten, bissen sich die Rockets trotz einer aufopferungsvollen kämpferischen Leistung an ihrem Gegner die Zähne aus. Fünf Bonner kamen am Ende auf zweistellige Punktausbeuten – Ausdruck einer Überlegenheit, die für viele wunderschöne Angriffe sorgte, bei denen Bonn Ball und Gegner wie im Lehrbuch laufen ließ, schließlich den freien Mitspieler fand, der dann eiskalt vollstreckte.

Einziger Wermutstropfen war die lange Zeit schwache Freiwurfquote. Was nichts daran änderte, dass Erfurt vor der Pause nur einmal bis auf sieben Punkte (29:36/16.) herankam, um dann postwendend einen Dämpfer zu kassieren. Mit seinem trockenen Dreier zum 39:29 für Bonn spielte Tomislav Zubcic den Euphorie-Bremser.

Die Baskets spielten wie aus einem Guss. Wie schon gegen Braunschweig beteiligten sich die Bankspieler maßgeblich am Erfolg. Herausheben könnte man Martin Breunig, der Gamble während dessen Pausen hervorragend vertrat und mit zwölf Punkten und sechs Rebounds seine schon gegen Braunschweig starke Leistung bestätigte. Zubcics Freiwürfe zum 65:45 (27.) schraubten den Vorsprung der Gäste erstmals auf 20 Punkte. Die höchste Führung markierte Konstantin Klein mit einem Dreier zum 92:65 (29.).

„Wir haben heute aus einer guten Defensive heraus agiert, weil wir wussten, dass die Rockets sehr offensiv spielen. Es war klar für uns, dass unsere Spieler am Maximum bleiben müssen“, sagte Krunic. Sein Gegenüber Pavic fand anerkennende Worte für die Bonner: „Sie haben von Anfang an die richtige Antwort auf alle unsere taktischen Maßnahmen gefunden. Wir hatten zu keinem Zeitpunkt Zugriff auf das Spiel.“

Zum Hauptrundenabschluss am Dienstag (15 Uhr, Telekom Dome) wartet ein Highlight auf die Bonner und ihre Fans. Dann gastieren die als Hauptrundensieger feststehenden Münchner Bayern auf dem Hardtberg. Ein weiterer Sieg, und die Baskets hätten mindestens Platz fünf sicher.

Statistik zum Spiel:

Rockets Erfurt: Obasohan 10, Taylor 3 Punkte/1 Dreier, Schmidt 6/1, Wimberg 10/2, Richter 4, Randle 12, Kullamäe 4, Lesic 5, Obst 3/1, Dizdarevic, Watts 3/1, Stanic 10.

Telekom Baskets: Curry 6/2, Zubcic 10/2, Klein 6/2, Djurisic 4/1, Gamble 13, Jasinski, DiLeo 7/1, Breunig 12, Bartolo 12/2, Mayo 19/5, Hill 4, Falkenstein.

Trefferquote: Erfurt 41 Prozent (27/66), Bonn 52 Prozent (29/56). Zweierquote: Erfurt 45 Prozent (21/47), Bonn 64 Prozent (14/22). Dreierquote: Erfurt 32 Prozent (6/19), Bonn 44 Prozent (15/34). Freiwurfquote: Erfurt 67 Prozent (10/15), Bonn 71 Prozent (20/28). Rebounds: Erfurt 35 (Bester: Lesic 7), Bonn 34 (Bester: Breunig 6). Assists: Erfurt 17 (Bester: Randle 4), Bonn 22 (Beste: Mayo, Bartolo, DiLeo je 4). Ballverluste: Erfurt 15, Bonn 11. Ballgewinne: Erfurt 2, Bonn 9. Fouls: Erfurt 24, Bonn 20.

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