Bonner verpassen Sprung auf Platz vier Telekom Baskets unterliegen Frankfurt mit 75:79

Bonn · Die Bonner Telekom Baskets unterliegen Frankfurt nach einem Einbruch im dritten Viertel mit 75:79. Damit verpassen sie den Sprung auf Platz vier in den Playoffs.

 Josh Mayo im Spiel der Telekom Baskets Bonn vs. Fraport Skyliners Frankfurt

Josh Mayo im Spiel der Telekom Baskets Bonn vs. Fraport Skyliners Frankfurt

Foto: Jörn Wolter

Platz vier lag für die Telekom Baskets Bonn auf dem Silbertablett, aber sie haben den Sprung auf einen der Ränge, die das Heimrecht für die Playoffs in der Basketball-Bundesliga mit sich bringen, verpasst und sind jetzt stattdessen Sechster. Am Samstag hatte Oldenburg die Steilvorlage mit einem Sieg gegen Bayreuth gegeben, aber die Mannschaft von Cheftrainer Predrag Krunic musste sich den Fraport Skyliners nach einem Einbruch im dritten Viertel mit 75:79 (24:11, 16:16, 14:29, 21:23) geschlagen geben.

„Das Spiel hatte zwei komplett unterschiedliche Halbzeiten“, sagte Krunic. „Wir haben unsere starke Verteidigung in der ersten Halbzeit nicht genutzt, um einen noch größeren Vorsprung herauszuspielen. Im dritten Viertel haben wir dann nicht gut verteidigt, auch unsere Dreierquote war dann nicht mehr gut, aber wir haben trotzdem weiter von außen geschossen. Das war vielleicht heute nicht das richtige Mittel.“Das Hinspiel hatte Bonn mit fünf Punkten Differenz gewonnen – seinerzeit ohne Frankfurts Topscorer Phil Scrubb, der seit der Rückkehr aus der Verletzungspause 21,4 Punkte im Schnitt auf die Anzeigetafel bringt und auch in Bonn beweisen sollte, warum er der hessische Go-to-guy – im Basketballjargon derjenige, der vorangeht – ist.

Die Partie begann zwar mit Punkten für Skyliners-Spielmacher Tai Webster, aber schnell zeigte sich, dass die Gäste härter für ihre Punkte arbeiten mussten. Die Bonner Defense hatte Krunic offensichtlich verstanden. In der vierten Minute gelang zwar Jordan Sibert, aufmerksamer als alle Bonner im Rebound, die 11:10-Führung für Frankfurt, aber dann punkteten nur noch die Bonner. Acht Minuten lang. TJ DiLeo eroberte an der Dreipunktelinie die Führung (13:11), Josh Mayo erhöhte vor der eigenen Bank in arger Bedrängnis gegen zwei Frankfurter und im Rückwärtsfallen auf 16:11 (6.). Das brachte die Bonner unter den 5810 Zuschauern, darunter NBA-Scouts der Toronto Raptors, die möglicherweise ein Auge auf Malcolm Hill werfen wollten, schon im ersten Viertel in Stimmung.

Auch im zweiten Teilabschnitt bemühte sich die Mannschaft von Trainer Gordon Herbert lange vergebens um Punkte. Ihre Durststrecke dauerte acht Minuten. Dann konnte Quantez Robertson sein Team mit dem 13:28 erlösen (12.). Nachdem TJ DiLeo die Führung auf 16 Punkte ausgebaut hatte (37:21, 17.), führte eine vogelwilde Angriffsaktion zu einem leichten Ballverlust. Krunic tobte an der Seitenlinie. Ob er da schon ahnte, dass der Schlendrian einzukehren drohte? Es ging dennoch mit einem komfortablen 40:25-Vorsprung in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel zeigte Scrubb dann, warum gegnerische Trainer vor ihm warnen. Er führte sein Team im dritten Viertel zur 56:54-Führung vor dem Schlussdurchgang. Begünstigt allerdings durch die Baskets, die ihre in Halbzeit eins so effektive Aggressivität in der Kabine gelassen hatten. „Wir haben ein bisschen gepennt nach der Halbzeit“, stellte Center Martin Breunig betreten fest. „Und irgendwann war Frankfurt dann im Rhythmus und nur schwer aufzuhalten.“ Die Bonner Wurfquoten waren in den Keller gegangen, die Intensität in der Verteidigung ebenso. Unterwegs waren ihnen die entsprechenden Werte der Frankfurter auf ihrem Weg in den ersten Stock entgegengekommen. Mit 15 Punkten Differenz gaben die Baskets das dritte Viertel ab, Trainer Krunic war jetzt deutlich ruhiger geworden. Kein gutes Zeichen. Sein Team benötigte konstruktive Unterstützung.

Obwohl der sonst so sichere Distanzwurf den Baskets weiter die Treue versagte, kämpften sie sich wieder in die Partie. Schön war es nicht. Aber auch der gute alte Arbeitssieg bringt drei Punkte. Und der war noch drin. Aber anders als die Hausherren, ließen die Frankfurter die Bonner Bemühungen an sich abperlen und nahmen die Punkte mit auf die A3. Immerhin blieb der direkte Vergleich mit einem Punkt in Bonn. In der engen Tabelle könnte dieser Vorteil für die Baskets noch sehr wichtig werden. Am Sonntag geht's nach Ulm.

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