Basketball in Bonn Telekom Baskets unterliegen knapp gegen Alba Berlin

Bonn · Erneut haben die Telekom Baskets eine knappe Niederlage erlitten. Dazu beigetragen hatte im Heimspiel gegen Alba Berlin auch die hohe Zahl an Ballverlusten.

 Basketsspieler Joshiko Saibou im Spiel gegen Alba Berlin.

Basketsspieler Joshiko Saibou im Spiel gegen Alba Berlin.

Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Wieder knapp, wieder verloren. 19 Ballverluste haben die Telekom Baskets um den durchaus möglichen Sieg gegen Alba Berlin gebracht. Nach dem letztlich in der Schlussphase wieder unglücklichen 87:90 (24:18, 17:17, 21:29, 25:26) bleibt das Tabellenbild aus Bonner Sicht düster: ein Sieg, sieben Niederlagen – 15. Platz. „Großen Respekt an meine Mannschaft, die kämpft und alles versucht“, sagte Baskets-Trainer Thomas Päch nach der Partie. „Aber Alba ist ein Team mit viel Qualität. Und das haben sie am Ende gezeigt.“

Es war Pächs erste Begegnung mit seinem Ex-Club. Vor der Partie ging er zur anderen Trainerbank und begrüßte seinen Lehrmeister Aito Garcia Reneses. Ob der Grandseigneur unter den spanischen Basketball-Trainern etwas Aufmunterndes zu ihm sagte? Päch lächelte jedenfalls. Dann ging er zurück zu seiner Bank und schickte Branden Frazier, Trey McKinney-Jones, Yorman Polas Bartolo, Bojan Subotic und Martin Breunig in die 77. Auflage der „Mutter aller Spiele“.

Telekom Baskets unterliegen Alba Berlin knapp
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Beide Teams starteten etwas fahrig in die Partie, Bonn präsentierte sich aggressiv im Rebound, insbesondere am offensiven Brett. Allerdings resultierten die vielen Offensiv-Rebound naturgemäß aus zuvor vergebenen Chancen. Dennoch gestaltete Bonn die Partie offen und nutze auch Berliner Uzulänglichkeiten. Mit zwei Dreiern schloss TJ DiLeo das erste Viertel zum 24:18 ab und die Halle gönnte ihm hörbar diese Erfolgserlebnisse – weil sie nur gut für die Stabilität des anfänglich etwas fragilen Bonner Gesamtgefüges sein konnten. Die Baskets brauchen ihren kreativsten Mann mit dem Bewusstsein, dass Dinge funktionieren.

Das zweite Viertel hinterließ ein nur spärlich gefülltes Journalisten-Notizblatt. Ganz oben: Ein Dreier von Bojan Subotic zum Start (27:18). Ganz unten: Zwei Punkte mit dem Pausenbuzzer zur Bonner 41:35-Führung. Ebenfalls durch Subotic, der den Ball mit dem letzten Ballgewinn von Polas Bartolo in den noch übrigen 3,8 Sekunden beherzt in den Korb trug.

Die Berliner waren schlagbar, die Frage war, ob Bonn in der aktuellen Verfassung daraus würde Kapital schlagen können. „Wir sind in einer Scheiß-Situation“, bekannte Baskets-Sportmanager Michael Wichterich angesichts der aktuellen Tabellensituation in der BBL und fuhr fort: „Dafür hat die Mannschaft den Kampf gut angenommen“, fand Wichterich. Das Team steht zusammen, obwohl nicht alles funktioniert, haben wir uns mit der Führung zur Halbzeit belohnt.“ Und für den zweiten Durchgang forderte er: „Mut, vor allem unter dem Korb.“

Bonn kam schnell zurück aus der Kabine, Berlin brauchte deutlich länger. Aitos Ausführungen fruchteten. Mit schnellen sechs Punkten glichen die Berliner die Partie aus (41:41, 22.) und gingen durch Marcus Eriksson in Führung (43:41, 23.). und konnten sich auch durch das konsequente Nutzen von zwei unsportlichen Bonner Fouls ein wenig absetzen. Beim Stand von 57:62 schritt Frazier an die Freiwurflinie, vergab beide und die Wiederholung des zweiten noch dazu. Es war die Phase, in der Stephen Zimmerman die Baskets auf Tuchfühlung hielt. Und dann beendete Frazier (zur Erinnerung: soeben mit drei Freiwürfen gescheitert) die Halbzeit mit einem Treffer von jenseits der Mittellinie. Der Ball rauschte durchs Netz, die Sirene vertonte den psychologisch hilfreichen Wurf und Päch ballte die Faust. Es dauerte eine Weile, ehe die Punkte zum Bonner 62:64 gutgeschrieben wurden, der Computer streikte.

Die Berliner beeindruckte das alles wenig, als die Partie auf die Zielgerade ging, verschafften sie sich angeführt von ihrem Kapitän Niels Giffey wieder einen einigermaßen komfortablen Vorsprung (75:67, 34.), Päch nahm eine Auszeit und ermahnte seine Mannschaft noch einmal eindringlich, besser auf den Ball aufzupassen als in den vorausgegangenen 34 Minuten. 18 Ballverluste standen bereits auf dem Statistikbogen – viel zu viel. Da war es wieder: Die Baskets belohnten sich zu selten für ihr Engagement, an dem es nichts auszusetzen gab.

Zu allem Überfluss lief auf der Gegenseite Giffey heiß, traf mit seinem dritten Dreier zur Berliner 86:77-Führung und zwang Päch zur nächsten Auszeit. Der Wille, das Spiel noch umzubiegen war deutlich erkennbar. Auf Gesichtern und in Aktionen abzulesen. Aber Berlin ließ sich den Erfolg nicht mehr aus der Hand nehmen und beantwortete die Bonner Annäherungsversuche souverän an der Freiwurflinie.

Am Wochenende haben die Baskets spielfrei, weiter geht es in der Champions League am kommenden Mittwoch mit dem Heimspiel gegen Paok Thessaloniki (20 Uhr), am Samstag darauf gastiert der Tabellenletzte MBC auf dem Hardtberg (20.30 Uhr). Es ist ein echtes Kellerduell.

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