Kein neues Angebot Telekom Baskets verkünden Trennung von Josh Mayo

Bonn · Josh Mayo und die Telekom Baskets gehen in Zukunft getrennte Wege. Baskets-Manager Michael Wichterich erklärt die Trennung von dem Aufbauspieler - und wie sich die Baskets den Nachfolger vorstellen.

Abschlussgespräche nach der Saison sind mal einfacher und mal schwieriger. "Und dieses habe ich sicher nicht herbeigesehnt", sagt Michael Wichterich über die finale Dienstbesprechung mit Josh Mayo. Was er ihm zusagen hatte: Es gibt kein neues Angebot für den sympathischen Aufbauspieler mit dem gemeingefährlichen Dreipunktewurf und dem Eddy-Murphy-Lachen.

Es hatte sich bereits abgezeichnet, dass sich die Wege der Telekom Baskets und des 32-Jährigen trennen, jetzt ist es auch offiziell. Mayo wechselt zum italienischen Erstligisten Pallacanestro Varese, die Bonner suchen einen neuen Aufbauspieler. "Josh war in den vergangenen drei Jahren unser wichtigster Spieler und im Team ein Mensch mit hohem integrativem Faktor", sagt der Baskets-Sportmanager. "Er hat uns Spiele gewonnen und war damit einer der Garanten für die Playoff-Teilnahmen. Aber gerade wegen der Bedeutung seiner Position wollen wir Veränderung wagen statt auf Kontinuität zu setzen."

Klingt kryptisch. Was soll das bedeuten? "Josh hat uns nach einem Desasterjahr zurück in die Spur gebracht und großen Anteil an drei Playoff-Teilnahmen", sagt Wichterich. "Dafür sind wir dankbar. Das haben wir nach seinem ersten Jahr auch entsprechend honoriert. Er war vergangene Saison unser mit Abstand teuerster Spieler." Und dann erläutert er die Zitatstelle von Veränderung und Kontinuität. "Ich habe es schon gleich nach Saisonende gesagt: Da ist eine große Sehnsucht nach mehr. Nicht nur bei den Fans, auch beim Verein. Und wir denken, Kontinuität an der wichtigsten Schaltstelle macht andere Ergebnisse schwierig."

Er gibt zu, dass die Baskets eine Sicherheit aufgeben. "Aber wer mehr will, muss ein Risiko eingehen. Wir wissen, was uns fehlen wird: Joshs Wurf und seine Crunchtime. da hat er uns viele Spiele gewonnen. Wir müssen 105 erfolgreiche Dreier kompensieren. Das ist eine ordentliche Anforderung an die drei Guards, die wir noch suchen."

Mayo und seine Familie verabschieden sich schweren Herzens aus dem Rheinland. Bonn war die erste Profistation des kleinen Spielmachers, bei der er einen Vertrag verlängerte und länger als eine Saison blieb. "Auf Wiedersehen zu sagen fällt mir schwer", sagt Mayo. "Ich möchte mich bei den Baskets sowie den Bonner Fans für all die Unterstützung während der vergangenen drei Jahre bedanken." Möglicherweise gibt es schon bald ein Wiedersehen - wenn das Los es will: Varese spielt - wie die Baskets - in der Qualifikation zur Champions League.

Was soll der Neue denn können, was Mayo nicht zu bieten hat? "Ein bisschen größer, ein bisschen athletischer und mit etwas mehr Defense ausgestattet sollte er sein", sagt Wichterich, der die in den vergangenen beiden Tagen mit dem neuen Trainer Thomas Päch in die Detailplanung gehen konnte. Nachdem Co-Trainer Päch sich vom Vizemeister Alba-Berlin verabschiedet hatte, reiste er nach Bonn, ehe es weiter in den kurzen Urlaub ging.

In zehn Tagen wollen Päch und Wichterich in die USA zur Summerleague aufbrechen und dort die Nadel im Heuhaufen suchen. Priorität hat sie nicht. "Wir sind nicht unter Zugzwang, was den Pointguard betrifft, wir haben ja TJ DiLeo. Der hat auch mit Josh auf dem Feld die Spielmacherrolle übernommen und soll jetzt noch mehr Verantwortung bekommen." Es ist möglich, dass die Baskets mit einem Rookie - einem Frischling ohne Profi-Erfahrung - in die Saison gehen. "Sicher ist, dass wir eine gute Mischung auf den Guard-Positionen wollen. Insofern werden wir nicht drei junge Spieler dazuholen. Da muss auch Erfahrung dabei sein."

Nach der Vertragsverlängerung von DiLeo stehen bisher drei Deutsche im Team. Martin Breunig und der Deutsch-Kubaner Yorman Polas Bartolo hatten noch bestehende Verträge, Jarelle Reischel und Julian Jasinski sind zumindest noch nicht als Abgänge gemeldet.

Ebenfalls noch ungeklärt ist, wie es mit Nate Linhart, Olivier Hanlan, Bojan Subotic, Stefan Bircevic und Charles Jackson weitergeht.

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