Niederlage in der Champions League Telekom Baskets verlieren 62:84 gegen Nanterre 92

Bonn · Die Telekom Baskets haben ihren zweiten Sieg in der diesjährigen Champions League Saison verpasst. Die Bonner verloren gegen Nanterre deutlich mit 62:84.

"Redemption day!", hatte Julian Gamble sechs Stunden vor Spielbeginn der Telekom Baskets Bonn in der Champions League gegen Nanterre 92 getwittert: Tag der Wiedergutmachung. Und der Bonner Center ergänzte: "In more ways than one". In mehrerlei Hinsicht. Nach dem Halbfinal-Aus im Europe Cup der vergangenen Saison hatten die Baskets noch eine Rechnung mit den Franzosen offen, dazu kam die blamable 69:73-Bundesliga-Niederlage bei Science City Jena, bei der Gamble und Kollegen am Samstag eine 18-Punkte-Halbzeitführung leichtfertig verspielt hatten. Doch am Ende der Bonner Bemühungen zur Wiedergutmachung stand nicht der zweite Sieg in der Champions League, sondern die bisher deutlichste Niederlage: 62:84 (17:20, 14:24, 19:19, 12:21). Nur 62 zu Hause erzielte Punkte dokumentieren die Verunsicherung der Bonner Offensive.

Gamble ging schon vor dem Spiel zu den Fans auf der Stehtribüne und applaudierte in ihre Richtung. Es war wohl eine Mischung aus Entschuldigung für die Jena-Leistung und Dankeschön für den Willen zur Unterstützung. Der Center begann die Partie mit einem Block, die ersten Punkte gelangen Josh Mayo, der zum Korb zog. Auch Nemanja Djurisic nutzte die erste kleine Lücke und ging - anders als zuletzt - ohne zu zögern zum Korb und markierte das 4:0.

Doch dann sandte Erik Murphy den Vorboten dessen, was den Baskets das Leben schwer machen sollte: Der erste von 14 Dreiern rauschte durch den Bonner Korb. Auf der Gegenseite stellte das Wurfglück die Baskets wieder auf eine Geduldsprobe. Aus der Distanz wollte nichts gelingen, aber am Korb erarbeitete sich die Mannschaft von Cherftrainer Predrag Krunic ihre Möglichkeiten - und nutzte sie auch. Nach dem ersten Viertel stand es 17:20, alles noch im grünen Bereich.

Zu Beginn des zweiten Viertels glich Ron Curry mit dem ersten Baskets-Dreier aus, dann folgte allerdings eine Phase in der die Bonner mit Nachlässigkeiten in der Offensive Nanterre den Schubser gaben, der die Gäste ins Rollen brachte. Drei Bonner Ballverluste bestraften die Franzosen mit acht Punkten, bei 25:30 nahm Krunic eine Auszeit und brachte Mayo und Gamble zurück, doch die Gäste bauten ihre Führung bis zur Pause auf 13 Punkte aus (44:31). Hugo Invernizzi traf mit dem Buzzer zur Halbzeit, und die drei mitgereisten Nanterre-Fans hatten deutlich mehr Spaß gehabt als der Rest der Halle.

Der Start in Hälfte zwei verhieß nichts Gutes: Abdul Aminu traf per Dreier - wie sonst? - zum 47:31 für die Gäste, als die Baskets dann tatsächlich einmal schhafften, die Angriffsuhr runterzuverteidigen, gab es Applaus von den Rängen. Doch auf den Hoffnungsschimmer fiel schnell wieder der lange Schatten von der Dreierlinie. Die Franzosen spielten, die Baskets kämpften, wirkten aber zunehmend verunsichert.

Irgendwann schickte sich Malcolm Hill an, sein Team wieder in Schlagdistanz zu bringen. Doch was Hill mit neun Punkten in Folge mühsam aufgebaut hatte (46:55, 27.), riss Hugo Invernizzi mit acht Punkten in Folge innerhalb einer Minute wieder ein (46:63, 28.). 13 Punkte Rückstand waren es dann wieder nach dem dritten Viertel - und es sollte noch schlimmer kommen. Die Baskets waren nicht in der Lage, den französischen Dreierregen zu stoppen und mussten ihre höchste Niederlage der Saison hinnehmen. Es gab Pfiffe.

Ungewöhnlich lange stand das Bonner Team nach Spielende im Kreis auf dem Parkett zusammen. Es gab einiges zu besprechen. Am Sonntag (17.30 Uhr) kommt Senkrechtstarter Würzburg, bis dahin sollte Krunic und seinem Team etwas einfallen.

Telekom Baskets: Ron Curry 6 Punkte/2 Dreier, Konstantin Klein 11/2, Nemanja Djurisic 12/2, Julian Gamble 13, Julian Jasinski, TJ DiLeo, Martin Breunig 2, Yorman Polas Bartolo 2, Josh Mayo 4, Malcolm Hill 12/1.

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