Kommentar Telekom Baskets vor einer ungewissen Zukunft
BONN · In den Play-offs auszuscheiden ist im ersten Augenblick immer eine Enttäuschung, zumal, wenn man so dicht vor dem Halbfinaleinzug stand wie die Telekom Baskets Bonn.
Spekulieren hilft nicht viel, und doch werden sich viele fragen, was gewesen wäre, hätte der Verein ihren Saison-Topscorer Robert Vaden nicht nach Hause schicken müssen. Das ist die eigentliche Enttäuschung. Dass ein Profi durch sein Fehlverhalten den Erfolg der ganzen Mannschaft gefährdet.
Aber gerade weil die Baskets trotzdem in die Endrunde eingezogen sind und den Favoriten Oldenburg ins Wanken gebracht haben, gebührt ihnen großer Respekt.
Das Verhalten der Fans ist in Bonn ein besonderer Indikator dafür, ob der Verein seine Ziele erreicht hat. Vor diesem Hintergrund ist allgemeine Zufriedenheit angebracht. Die letzten Wochen der Saison gehörten im positiven Sinne zu den emotionalsten, die man auf dem Hardtberg seit langer Zeit erlebt hat. Weil die Mannschaft nicht nur mit Herz und Leidenschaft aufgetreten ist, sondern trotz aller Widrigkeiten auch Klasse bewiesen hat.
[kein Linktext vorhanden]Man darf gespannt sein, wie es weitergeht. Personell stehen wichtige Entscheidungen an, denn außer bei den deutschen Spielern laufen alle Verträge aus, auch der von Trainer Michael Koch. Auch wenn der Start alles andere als zufriedenstellend war, stellte Koch die Weichen rechtzeitig auf Erfolg. Die Art und Weise wie er das im deutlich härter gewordenen Konkurrenzkampf der Liga geschafft hat, prädestiniert ihn für eine Vertragsverlängerung - wenn er denn will.
Nicht zuletzt wird möglicherweise seine Zukunft in Bonn mit der des ein oder anderen Spielers verknüpft sein. So hat Spielmacher Jared Jordan verkündet, dass eine Weiterverpflichtung Kochs helfen könnte, ihn in Bonn zu halten.
Unter welchen sportlichen Voraussetzungen die Baskets die kommende Saison angehen können, entscheidet nicht zuletzt der Etat. Gibt es Stagnation oder sogar Einbußen, wird es wieder schwer, die Play-offs zu erreichen.
