"Es wird auf jeden ankommen" Telekom Baskets vor wichtigem Spiel in Oldenburg

BONN · Nach dem Aus in der Champions League wollen die Telekom Baskets Bonn in der Basketball-Bundesliga beim Playoff-Konkurrenten Oldenburg punkten.

Die Euphorie der Telekom Baskets nach dem überragenden 106:69 gegen Bamberg am vergangenen Sonntag hat unter der Woche einen herben Dämpfer erfahren. Das 79:95 bei Besiktas Istanbul und die Ergebnisse der Konkurrenz in der engen Champions-League-Gruppe D besiegelten das europäische Aus für die Mannschaft von Headcoach Predrag Krunic. Saisonziel, Teil eins: verpasst. Jetzt gilt die volle Konzentration der Basketball-Bundesliga und Saisonziel Teil zwei: den Playoffs.

Auch, wenn das Europa-Aus bitter war und die Enttäuschung eine Weile anhielt, zieht TJ DiLeo Positives aus der Erfahrung: „Wir sind auf großartige Teams getroffen, haben unterschiedliche Stile verteidigen müssen und sind auf weniger bekannte Philosophien getroffen. Das alles hat uns auf die anstehenden Aufgaben in der Bundesliga vorbereitet.“ Und die nächste Aufgabe heißt: Oldenburg. Am Samstag um 20.30 Uhr treten die Baskets beim Dauerrivalen in Niedersachsen an.

Das Hinspiel gewannen die Bonner zu Hause deutlich mit 90:68. Auch wenn der direkte Vergleich gegen die Donnervögel am Saisonende relevant sein könnte, verbiete sich der Blick auf die 22 Punkte Vorsprung, erklärt Baskets-Sportmanager Michael Wichterich: „Wir fahren nach Oldenburg, um zu gewinnen.“ Mit dem Abschneiden in der Champions League ist er zwar nicht zufrieden, geht aber mit seiner Mannschaft nicht allzu hart ins Gericht: „Wir wollten länger in Europa dabei sein, aber es bleibt das Gefühl, dass wir besser waren als das, was jetzt unter dem Strich rausgekommen ist. Wir hatten es in der Hand und hätten nur eines der knappen Spiele gewinnen müssen.“ Erschwerend kam hinzu, dass Bonn in die stärkste der vier Gruppen gelost worden war.

„Wir haben nicht schlecht gespielt in Istanbul. Aber wenn du gegen ein solches Team zwei bis drei Fehler machst, ist das Spiel weg. Ich finde insgesamt, dass die anderen Mannschaften gegen uns gefühlt besonders gut gespielt und geworfen haben.“ Und dann erinnert er noch einmal an den deutlichen Zweipunktewurf in Ostende, der für die Belgier als Dreier gewertet worden war. „Wir hätten ja nur ein Spiel mehr gewinnen müssen. Aber es ist müßig zu spekulieren, welchen Ausgang die Partie genommen hätte, wenn die Schiedsrichter richtig entschieden hätten.“

Nach kurzem Berappeln gilt die Konzentration also nun dem Team mit den beiden Ex-Bonnern Mickey McConnell und Isaiah Philmore. Die Oldenburger gewannen am Dienstag bei Juventus Utena in Litauen, die Champions-League-Playoffs hatten sie bereits vorher erreicht. Insofern schonten sie den österreichischen Nationalteam-Center Rasid Mahalbasic, der sich im Rekordduell mit Gießens John Bryant, der den gigantischen Effektivitätswert 50 erreichte, leicht verletzt hatte. Gegen Bonn ist mit ihm wieder zu rechnen, Maxim De Zeuuw wird den EWE Baskets noch fehlen.

Wichterich glaubt nicht unbedingt, dass das Centerduell die Partie entscheiden wird. „Entscheidend wird sein, wer es schafft, die meisten Spieler in die Partie zu bringen“, sagt der 45-Jährige. „Wenn bei uns viele Spieler ihren Teil beitragen, sind wir schwer zu schlagen – und Oldenburg genau so. Es wird ein Spiel, bei dem es auf jeden ankommt.“

Im Hinspiel waren die Oldenburger ohne ihren suspendierten Topscorer Bryon Allen angetreten, von dem sie sich am Tag nach dem Spiel trennten. Auch der gelb-blaue Dauerbrenner Rickey Paulding war mit nur sieben Punkten kein Faktor. Erst recht ein Grund, auf der Hut zu sein, glaubt Wichterich: „Er wird das Hinspiel nicht auf sich sitzen lassen wollen.“

Auch wenn die Oldenburger sich im Laufe der Spielzeit verbessert haben und inzwischen auf Platz sechs rangieren, das wirkt nicht so stabil wie in den letzten Jahren. „Es sieht nicht immer überzeugend aus, ist aber erfolgreich“, findet Wichterich und sieht Oldenburger Stärken: „Sie sind eine erfahrene Mannschaft, sind individuell gut besetzt – und sie können knappe Spiele gewinnen.“

In einem knappen Spiel könnte den Bonnern jetzt die Europa-Erfahrung helfen – und 50 kostümierte Fans, die zur Unterstützung mit an die Hunte reisen.

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