Heimspiel gegen Hamburg Baskets spielen ohne Publikum im Telekom Dome

Update | Bonn · Die Hamburg Towers sind am Sonntag zu Gast bei den Telekom Baskets. Wegen der Corona-Pandemie muss die Begegnung im Telekom Dome auf dem Hardtberg allerdings ohne Publikum stattfinden.

 Die Baskets müssen heute ohne Publikum auskommen.

Die Baskets müssen heute ohne Publikum auskommen.

Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Nach zwei aufeinanderfolgenden Wochen mit jeweils zwei Partien hat der Spielplan der Basketball-Bundesliga den Telekom Baskets dieses Mal ein kleines bisschen Entschleunigung geboten. Ein wichtiger und besonderer Termin stand dennoch Anfang der Woche auf dem Plan: Viele Spieler und Teammitglieder erhielten die Booster-Impfung. „Wir machen alles, was wir können, um uns zu schützen“, sagt Cheftrainer Tuomas Iisalo. „Die Situation ist natürlich schwierig, viele Vereine haben Probleme.“ Das gilt zum Beispiel für die massiv von Corona-Fällen betroffenen Konkurrenten s.Oliver Würzburg (siehe Infokasten) und Alba Berlin. Das Spiel des deutschen Meisters bei den Löwen Braunschweig wurde am Donnerstag wegen elf infizierter Personen bei den Berlinern verschoben.

Da auch die Baskets Oldenburg wegen zahlreicher Erkrankungen noch nicht wieder spielfähig sind, sind für dieses Wochenende – Stand Donnerstagabend – nur noch sechs Partien in der BBL angesetzt. Eine davon ist das Bonner Heimspiel gegen die Hamburg Towers am Sonntag (18 Uhr, MagentaSport).

Wie am Samstag auf der Webseite des Vereins mitgeteilt wurde, muss das Spiel aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen jedoch ohne Zuschauerinnen und Zuschauer stattfinden. Dies lässt sich darauf zurückführen, dass die Begegnung mit den Hamburgern gemäß einer Verordnung des Landes Nordrhein-Westfalen als eine überregionale Veranstaltung eingestuft wird. „Wir bitten um Verständnis für diese kruzfristige Entscheidung“, hieß es weiter. Wer eine Dauerkarte hat, kann sich das Spiel zum Saisonende zurückerstatten lassen. Die Einzeltickets für das Spiel verlieren ihre Gültigkeit und werden auf verschiedenen Wegen erstattet.

Im Gegensatz zu den Baskets waren die Norddeutschen schon am Mittwoch im Einsatz und kassierten da eine 75:87-Heimniederlage gegen Brose Bamberg. Der derzeitige neunte Tabellenplatz der Towers lässt das Team etwas schlechter aussehen, als es in Wahrheit ist, zumal der Rückstand auf den Dritten Berlin nur zwei Siege beträgt.

Iisalo zählt ohnehin nicht zu denen, die bei der Bewertung eines Teams dem Stand in der Tabelle eine Bedeutung beimessen. „Sie sind ein Top-Team“, sagt der Baskets-Coach, der die Arbeit seines Kollegen Pedro Calles sehr schätzt. „Mit ihm als Trainer spielst du immer gegen eine Mannschaft, die alles gibt und mit sehr viel Druck verteidigt. Dafür haben die Towers gezielt die nötigen Spielertypen rekrutiert.“ Neben bissiger Defensivarbeit stehen die Hamburger auch für viele Abschlüsse von der Dreierlinie: Nach den Baskets (im Schnitt 32,9) nehmen sie pro Partie mit 32,1 ligaweit die zweitmeisten Distanzwürfe. „Nach dem Spiel in Crailsheim treffen wir jetzt direkt wieder auf einen Gegner, der mit vielen gleichen Konzepten spielt wie wir“, sagt Iisalo.

Parker Jackson-Cartwright steht im Fokus der Gegner

Die aggressive Verteidigung des Calles-Teams wird sich nicht zuletzt auf Bonns Spielmacher Parker Jackson-Cartwright richten. Nachdem der 26-Jährige in den ersten Saisonspielen von den Gegnern kaum zu stoppen war, haben sich die anderen Teams nun besser auf „PJC“ und seine Schnelligkeit eingestellt, verteidigen seinen Zug zum Korb erfolgreicher. „Wenn du einen dominanten Offensivspieler hast, legen die Gegner ihren Fokus darauf, ihn zu stoppen. Das ist in jeder Saison so“, sagt Iisalo, der diese Erfahrung unter anderem bei seinem Ex-Club Crailsheim mit Trae Bell-Haynes gemacht hat. Das Gegenrezept des Trainers: Andere Spieler müssen sich anpassen, mehr Verantwortung übernehmen.

Seiner Mannschaft ist das gelungen. „Wir sind jetzt die beste Offensivmannschaft der Liga“, sagt Iisalo, der sich dabei auf eine Statistik bezieht, in der Punkte bei 100 Ballbesitzen erfasst sind. „Anfang der Saison lagen wir da noch im Mittelfeld. Die Gegner achten zwar mehr auf Parker, aber unser Offensivsystem läuft jetzt immer besser.“

Bei der jüngsten Niederlage in Crailsheim lag es an den Ballverlusten und zu viel Pech bei den Dreierversuchen, dass die Baskets den zehnten Erfolg in Serie verpassten. „Wir hatten die richtige Herangehensweise“, betont Iisalo und attestiert seinem Team, mit „guter Energie“ gespielt zu haben. „Wir müssen jetzt dahin, dass uns in den 40 Spielminuten jeder Ballbesitz gleich viel wert ist“, fügt er an. Heißt: Die Mannschaft soll konstanter auf hohem Niveau spielen – am besten schon gegen Hamburg.

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